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Limit

Limit

Titel: Limit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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entbinden.«
    »Mach dir mal keine Sorgen.«
    »Ich mach mir aber welche.«
    »Außerdem hab ich mit Palstein eine Abmachung. Wenn wir die Sache aufklären, lässt er uns ganz tief reinschauen bei EMCO.«
    Susan seufzte. »Morgen entscheiden wir, wie's weitergeht, okay?«
    »Sina soll bis dahin –«
    »Morgen, Loreena.«
    »Susan –«
    »Bitte! Wir machen ja alles, was du willst, aber zuerst reden wir.«
    »Ach, Scheiße, Susan!«
    »Sid holt euch ab. Gib ihm rechtzeitig durch, wann ihr eintrefft.«
    Aufgebracht lief Keowa durch ihr Zimmer, schlug mehrmals mit der geballten Faust gegen die Wand und fuhr wieder runter ins Restaurant, wo der Praktikant in einer Riesenportion Mousse au Chocolat wühlte.
    »Warum frisst du eigentlich so viel?«, schnauzte sie ihn an.
    »Bin im Wachstum.« Er hob träge den Blick. »Scheint kein sonderlich gutes Gespräch mit Señora Ruiz gewesen zu sein.«
    »Doch.« Sie ließ sich mürrisch auf ihren Stuhl fallen, schaute in ihre leere Tasse und rüttelte an der leeren Teekanne. »Es war kein sonderlich gutes Gespräch mit Susan. Sie meint, wir sollten uns auf Das Erbe der Ungeheuer konzentrieren.«
    »Ups«, machte der Praktikant. »Das ist blöd.«
    »Egal. Morgen früh fliegen wir nach Vancouver und klären das. Ich lass doch jetzt nicht die Zügel sausen!«
    »Dann arbeiten wir also wieder am Erbe der Ung –«
    »Nein, nein!« Sie beugte sich vor. »Ich arbeite am Erbe der Ungeheuer. Du durchleuchtest Lars Gudmundsson.«
    »Palsteins Leibwächter?«
    »Genau den. Ihn und sein Team. Ich hab mich schlaugemacht, er arbeitet für ein Unternehmen in Dallas mit dem schönen Namen Eagle Eye. Personenschutz, Privatarmeen. Fühl Gudmundsson auf den Zahn. Ich will alles über den Typen wissen.«
    Der Praktikant sah sie unsicher an. »Und wenn er was merkt? Dass wir hinter ihm herschnüffeln.«
    Keowa lächelte dünn. »Wenn er es merkt, haben wir einen Fehler gemacht. Und machen wir Fehler?«
    »Ich schon.«
    »Ich nicht. Also iss auf, bevor mir vom Hingucken schlecht wird. Wir haben zu tun.«
     

GRAND HYATT
     
    Sie saßen in der Lobby am Kamin. Tu hörte sich ihren Bericht an, während er eine Handvoll Nüsse nach der anderen einwarf. Schneller als er sie kauen konnte, entnahm er sie der kleinen Schale neben seinem Wodka Martini, die Backen prall wie ein Eichhörnchen im Bevorratungsrausch.
    »Einhunderttausend«, sinnierte er.
    »Und zwar verbindlich.« Jericho langte in die Schale. Eine verbliebene Erdnuss versuchte sich seinem Zugriff zu entziehen. »Vogelaar wird kein weiteres Mal mit sich handeln lassen.«
    »Dann zahlen wir eben.«
    »Nur der guten Ordnung halber«, lächelte Yoyo zuckersüß. »Ich habe keine Einhunderttausend.«
    »Na und? Glaubst du im Ernst, ich bin den ganzen Weg hierhergeflogen, um wegen lumpiger einhunderttausend Euro zu kneifen? Morgen früh habt ihr das Geld.«
    »Tian, ich –« Jericho gelang es, die Nuss zwischen Daumen und Zeigefingernagel dingfest zu machen und in seine Mundhöhle zu befördern, wo sie verloren über den Zungenrücken kullerte. »Ich möchte dich ungern auf dieser Ausgabe sitzen lassen.«
    »Wieso? Ich bin dein Auftraggeber.«
    »Na ja.«
    »Etwa nicht?«
    »Eigentlich ist es Chen, und der hat auch keine –«
    »Nein, eigentlich bin ich es, und ich zahle die Zeche!«, sagte Tu mit Entschiedenheit. »Hauptsache, euer Freund rückt sein Dossier raus.«
    »Also, das ist – wirklich edel von dir.«
    »Fall mir nicht gleich um den Hals. Man nennt es Spesen.« Tu wischte das Thema beiseite. »Meinerseits kann ich vermelden, dass die Stunden mit deiner reizenden, wenngleich etwas geschlechtslosen Diane zur Auffindung des Providers geführt haben, der die toten Briefkästen ins Netz gestellt hat.«
    »Du hast die Nachricht entschlüsselt?«, rief Yoyo.
    »Schscht.« Tu strahlte aus Weihnachtsaugen den Kellner an, der gekommen war, um die leere Schale gegen eine randvolle auszuwechseln. Futternd wartete er, bis der Mann außer Hörweite war. »Erstmal habe ich den zentralen Router aufgespürt. Ganz schön raffiniertes System. Die Seiten werden so lange umgeleitet, bis sie unter der Absenderschaft verschiedener Länder erscheinen. Verfolgt man ihren Weg zurück, landet man jedoch bei einem einzigen Server. Und der – oh Wunder! – sitzt in Peking.«
    »Mann!«, entfuhr es Yoyo. »Wer ist der Betreiber?«
    »Schwer festzustellen. Ich fürchte allerdings, auch dieser Server ist nicht der Letzte in der Kette.«
    »Wenn wir die Gesamtheit

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