Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Limit

Limit

Titel: Limit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
Vom Netzwerk:
bedingt«, wandte Tu ein. »Julian Orley selbst ist Engländer, soweit ich weiß, und er spielt nur darum mit den Amerikanern, weil sie ihm nützlich sind. Auch er repräsentiert sich selbst.«
    »Also was ist das hier? Ein Stellvertreterkrieg?«
    »Möglich. Dass die Situation auf dem Mond Krisenpotenzial birgt, wissen wir spätestens seit vergangenem Jahr.«
    »Vogelaar sieht das anders«, gab Yoyo zu bedenken. »Seiner Ansicht nach wurde Peking als Initiator des äquatorialguineischen Satellitenprogramms nur vorgeschoben.«
    »Nenn es Peking, nenn es Zheng.« Tu zuckte die Achseln. »Wollen wir ausschließen, dass ein global operierender Konzern mit stillschweigender Duldung seiner Regierung einen Anschlag auf einen Rivalen plant?«
    »Beißen Hunde andere Hunde?«
    »Wartet mal.« Jericho legte einen Finger an die Oberlippe. »Orley Enterprises, sind die nicht gerade wieder in den Medien? Vor wenigen Tagen kam ein Bericht über die Mondkrise, und da –«
    »Orley ist eigentlich immer in den Medien.«
    »Ja, aber es ging um was Neues.«
    »Klar!« In Yoyos Blick zündete der Funke des Begreifens. »Gaia!«
    »Was?«
    »Das Hotel. Das Mondhotel! Gaia!«
    »Stimmt«, sagte Jericho nachdenklich. »Sie planen ein Hotel da oben.«
    »Ich glaube sogar, sie haben es bereits gebaut«, sagte Tu stirnrunzelnd. »Es hätte schon letztes Jahr fertig werden sollen, aber durch das Helium-3-Gerangel kam es zu Verzögerungen. Keiner weiß, wie es aussieht. Orleys großes Geheimnis.«
    »Im Netz findest du jede Menge Spekulationen«, sagte Yoyo. »Und du hast recht, es ist fertig. Irgendwann in diesen Tagen soll es sogar – hm.«
    »Was?«
    »Ich glaube, es soll eingeweiht werden. Irgendein Haufen stinkreicher Typen fliegt hoch. Vielleicht sogar Orley selbst. Ganz exklusiv.«
    Jericho starrte sie an. »Du meinst, die Operation könnte in Zusammenhang mit diesem Hotel stehen?«
    »Interessant.« Tus Finger strichen durch die Randbewachsung seines Schädels. »Wir sollten uns unverzüglich an die Arbeit machen. Hinsichtlich Orley Enterprises müssen wir uns auf den letzten Stand bringen. Was läuft da gerade? Was ist für die nahe Zukunft geplant? Danach nehmen wir uns die Zheng Group vor. Wenn wir dann außerdem noch Vogelaars Dossier haben, sind wir wahrscheinlich einen Riesenschritt weiter. – Wann wollt ihr den Kerl noch gleich treffen?«
    »Morgen um zwölf«, sagte Jericho. »Am Pergamontempel.«
    »Nie gehört.«
    »Schon klar. 3000 Jahre chinesischer Hochkultur verstellen den Blick auf den unbedeutenden Rest.« Jericho rieb sein Kinn und sah Yoyo an. »Ich halte es übrigens für keine gute Idee, wenn wir zu zweit dort aufkreuzen.«
    »Na hör mal!«, protestierte sie. »Bis jetzt haben wir alles gemeinsam durchgezogen.«
    »Ich weiß. Trotzdem.«
    »Verstehe!« Sie kniff feindselig die Lippen zusammen. »Du bist immer noch sauer wegen der Sache mit Nyela.«
    »Nein, überhaupt nicht. Wirklich nicht!«
    »Denkst du, Vogelaar wird noch mal versuchen, dich in der Aufschnittmaschine zu zersäbeln?«
    »Er ist unberechenbar.«
    »Er will Geld, Owen! Er will es an einem öffentlichen Ort. Was soll passieren?«
    »Owen hat recht«, schaltete sich Tu ein. »Wissen wir, ob Vogelaar dieses Dossier überhaupt besitzt?«
    Yoyo runzelte die Brauen. »Wie meinst du das?«
    »So, wie ich's sage. Er hat euch von einem Dossier erzählt. Hat er euch auch eines gezeigt?«
    »Natürlich nicht, erst will er ja das –«
    »Also könnte er geblufft haben«, unterbrach Tu. »Eben weil er Geld braucht. Er könnte versuchen, Owen im Museum auszutricksen und mit den Einhunderttausend abzuhauen.«
    »Wie denn austricksen?«
    »So.« Jericho hielt einen ausgestreckten Zeigefinger gegen seine Schläfe. »Funktioniert auch in Menschenmengen.«
    »Na super!« Yoyo zappelte vor Aufregung und Entrüstung hin und her. »Und da willst du alleine ins Museum?«
    »Glaub mir, es ist sicherer.«
    »Es wäre sicherer mit mir und meiner Antilopenkeule!«
    »Alleine bin ich schneller und flexibler. Ich muss auf niemanden aufpassen als auf mich selbst.«
    »Was du ja so gut kannst, Plüschohr.«
    »Um dich zweimal rauszuhauen, hat's jedenfalls gereicht.«
    »Ach, so ist das«, echauffierte sich Yoyo hochrot. »Du hast Angst, du müsstest mich ein drittes Mal raushauen. Du hältst mich für zu blöde.«
    »Du bist alles andere als blöde.«
    »Was dann?«
    »Kann es sein, dass du schwierig bist?«
    »Das will ich doch hoffen!«
    »Yoyo«, sagte Tu mit leiser

Weitere Kostenlose Bücher