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Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Titel: Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für morgen für immer
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spürte, wie ihre Hand zurückzuckte, und hielt sie fest. „Mache ich dir Angst?“, fragte er und sah sie dabei belustigt an.
    Sie wandte den Blick ab. „Ich halte es nicht für eine gute Idee“, entgegnete sie steif. „Wir sind doch nur Freunde, und …“
    Er stand auf, zog sie lachend zu sich empor. „Ich werde dich schon nicht beißen.“ Er küsste sie so leicht und flüchtig wie schon einmal zuvor. „Siehst du? Das hat doch nicht wehgetan, oder?“ Seine Augen funkelten neckend.
    Claire entspannte sich. Sie hatte eine andere Art Kuss befürchtet, einen leidenschaftlichen Kuss, der ihr womöglich die Selbstbeherrschung geraubt und ihm gezeigt hätte, was sie für ihn empfand. Es war ihr viel lieber, dass er sie neckte anstatt sie wegen ihrer törichten Liebe zu bemitleiden.
    Dann küsste Max Claire erneut. Es war ein bewundernswert zurückhaltender Kuss, aber er hielt an, und seine Lippen öffneten sich warm und fest auf ihren. Erregung stieg in ihr auf, und einen Augenblick schmiegte sie sich beinahe an ihn, schlang beinahe die Arme um seinen Nacken. Doch dann verspürte sie Panik. Sie durfte es ihn nicht spüren lassen, wenn sie ihn jemals wiedersehen wollte. Hastig drehte sie den Kopf zur Seite.
    Max presste die Lippen auf ihre Schläfe, und seine starken Hände streichelten über ihren Rücken. Er wollte sie nicht zu sehr bedrängen. Einen Augenblick lang hatte sie reagiert und sogar ein wenig die Lippen geöffnet, und es war ihm zu Kopf gestiegen wie ein schwerer Wein. Sein Körper reagierte sehr heftig auf ihre Nähe, und er wagte nicht, Claire an sich zu drücken, denn er wollte sein Verlangen vor ihr verbergen.
    Widerstrebend gab er sie frei, und sie wich sofort zurück, mit ausdrucksloser, starrer Miene. Und plötzlich war er entschlossen, es nicht wieder geschehen zu lassen.
    „Warum ist es dir immer so unangenehm, wenn ich dich anfasse?“ Er hob ihr Kinn, damit sie ihr Gesicht nicht verbergen konnte. Es gelang ihr ohnehin so gut, ihre Gedanken zu verbergen. Er brauchte einen Anhaltspunkt, musste ihr in die Augen sehen können.
    „Du hast gesagt, dass wir Freunde sein wollen.“
    „Und Freunde dürfen sich nicht anfassen?“
    Sein verwunderter Tonfall erweckte in Claire den Eindruck, dass sie die ganze Sache übertrieb. Nun, sie verspürte wesentlich mehr als Freundschaft für ihn. Sie liebte ihn, und selbst seine zwanglosesten Berührungen erweckten in ihr ein schmerzliches Verlangen. „Du hast mir gesagt, dass du Freundschaft ohne Sex willst.“
    „Bestimmt nicht. Ich kann mir nicht denken, dass ich derart den Verstand verloren habe.“ Sein Daumen streichelte zart über ihre Unterlippe. „Ich habe gesagt, dass ich es leid bin, nur als sexuelle Trophäe verfolgt zu werden.“
    Seine Erklärung erstaunte und beunruhigte Claire. Hatte sie die Situation derart missverstanden? Ein Schauer überlief sie.
    „Sieh nicht so verängstigt drein.“ Seine Hand glitt hinab zu ihrem Arm. „Ich fühle mich zu dir hingezogen, und ich möchte dich gelegentlich gern küssen. Ist das so beunruhigend?“
    „Nein.“
    „Gut. Denn ich habe die Absicht, dich weiterhin zu küssen.“
    Claire sah ein zufriedenes, triumphierendes Funkeln in seinen halb geschlossenen Augen, und ihr wurde noch unbehaglicher zumute. Es erinnerte sie an die verschiedenen Gelegenheiten, als sie etwas Verwegenes in Max entdeckt hatte. Manchmal schien es ihr, dass er ganz anders war, als er vorgab. Obwohl sein triumphierender Blick sogleich wieder verschwand, fühlte sie sich verunsichert und ver wirrt.
    Max beugte sich hinab, küsste sie noch einmal, dann ging er. Lange Zeit blieb sie bewegungslos stehen und starrte auf die Tür, die sich hinter ihm geschlossen hatte. Er schien mehr als nur Freundschaft von ihr zu wollen, und sie wusste nicht, wie sie sich vor ihm schützen sollte. Sie fühlte sich schrecklich verletzlich. Sie liebte ihn, aber sie hatte das Gefühl, ihn überhaupt nicht zu kennen.
    Sobald Max in seine Wohnung zurückkehrte, rief er in Dallas an, um die erhaltenen Informationen sogleich an Anson weiterzugeben, der gewiss gleich am nächsten Morgen die Übernahme einleiten würde. Damit war seine Aufgabe natürlich noch nicht beendet. Er musste den Besitzerwechsel lenken und endlose Verhandlungen führen, die das Personal betrafen. Wie auch immer, die größte Hürde war jedenfalls genommen. Max Benedict konnte wieder Max Conroy werden, und er konnte Claire seine Aufmerksamkeit widmen.
    Claire. Er begehrte sie mehr

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