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Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Titel: Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für morgen für immer
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winzigen Haken am Ende.
    Mit abgewandtem Gesicht bedankte sie sich steif, ging zur Frisierkommode und kämmte ihr zerzaustes Haar. Max pfiff leise vor sich hin, während er sich anzog, und sie beneidete ihn um seine Gelassenheit, die verriet, wie sehr er solche Situationen gewöhnt war. Sie beugte sich zum Spiegel vor, um Lippenstift aufzulegen und sah, dass er seine Hose öffnete, um das Hemd hineinzustecken. Erneut zitterten ihre Finger.
    Er stellte sich neben sie, prüfte sein Haar im Spiegel. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er und trat zurück, damit sie ihn betrachten konnte.
    Claires Blick wanderte über seine Gestalt. Sein dunkelgrauer Anzug war sehr konservativ, aber makellos geschnitten. Er wusste, was ihm am besten stand. Supermoderne Kleidung hätte ihn bei seinem blendenden Aussehen allzu auffällig wirken lassen, wie eine Neonreklame. Die schlichte Ausstattung hingegen, die er bevorzugte, unterstrich sein Äußeres, ohne aufdringlich zu wirken. Seine markanten Gesichtszüge mit den hohen Wangenknochen mochten keltischen Ursprungs sein, aber irgendetwas – vielleicht die Verwegenheit, die sie manchmal an ihm spürte – ließ sie erneut denken, dass er vielleicht einen Wikinger zum Ahnen hatte, der vor vielen Generationen die englischen Küsten geplündert und eine Erinnerung an seinen Besuch hinterlassen hatte. „Ja, du siehst perfekt aus“, murmelte sie schließlich.
    „Lass mich dich ansehen.“ Er nahm ihre Hand, zog sie vom Hocker hoch und drehte sie herum. „Genau richtig. Aber es fehlen Ohrringe.“ Während Claire sie hastig befestigte, blickte er zur Uhr. „Wir haben gerade noch genug Zeit, um pünktlich anzukommen.“
    Vielleicht sollte es nur eine kleine Cocktail-Party werden, aber die Hausauffahrt war bereits mit Autos überfüllt. Alma und Harmon waren beide sehr beliebt und kontaktfreudig, und ihre Persönlichkeit zog viele Menschen an.
    Claire versteifte sich unwillkürlich, als sie neben Max zum Haus ging. Die Tür öffnete sich, noch bevor sie klingelten. Lachend stand Martine vor ihnen, in einem smaragdgrünen Kleid, das ihre wundervolle Figur betonte und ihr Gesicht strahlen ließ.
    „Ich wusste doch, dass ihr kommt“, rief sie triumphierend aus und umarmte Claire. „Mom hatte gewisse Zweifel.“
    „Ich habe ihr doch gesagt, dass ich komme“, entgegnete Claire und rang um die Fassung, die sie wie einen Schild zwischen sich und anderen, selbst ihrer Familie, benutzte.
    „Ach, du weißt doch, dass sie sich immer um irgendetwas sorgen muss. Hallo, Max, Sie sehen wundervoll wie immer aus.“
    Er lachte. „Sie sollten wirklich versuchen, Ihre Schüchternheit zu überwinden“, erwiderte er neckend.
    „Das sagt Steve mir auch dauernd. Oh, da kommen die Waverlys.“ Martine winkte einem Paar zu, das sich näherte.
    „Kann ich irgendwie helfen?“, fragte Claire.
    „Ich weiß nicht. Frag Mom, wenn du sie irgendwo finden kannst.“
    Max legte seinen Arm um Claires Taille, während sie das überfüllte Wohnzimmer betraten. Sofort spürte sie sämtliche Blicke auf sich gerichtet. Sie wusste, was in den Anwesenden vorging: Sie hatten die Gerüchte gehört und versuchten nun abzuschätzen, ob sie der Wahrheit entsprachen.
    „Da seid ihr ja tatsächlich!“, rief Alma erfreut, eilte leichtfüßig durch den Raum und küsste Claire auf die Wange. Dann wandte sie sich strahlend an Max. „Hallo, Max. Ich finde es an der Zeit, dass wir die Formalitäten beiseitelassen und uns duzen.“
    Er lächelte schelmisch, nahm Alma kurz entschlossen in die Arme und drückte ihr einen Kuss auf den Mund.
    Alma lachte ein wenig verlegen. „Was tust du denn da?“
    „Ich küsse eine schöne Frau“, antwortete er gelassen und legte einen Arm um Claire. „Und jetzt suchen Claire und ich uns etwas zu essen. Ich bin am Verhungern, und sie bestimmt auch.“
    Claire spürte die neugierigen Blicke im Rücken. Steif ging sie neben ihm her zur Küche. Genauso steif hatte sie während des Brüderschaftskussesdagestanden. Sie beneidete Max und Alma um deren gelassenes, offenes Wesen, das ihnen ermöglichte, so schnell mit anderen Freundschaft zu schließen. Auch Martine war so veranlagt. Doch auf Claire hatte diese selbstbewusste Art nie abgefärbt.
    Der Tresen in der Küche war übersät mit kalten Platten, und Max langte herzhaft zu, während Claire nur an einem belegten Brot knabberte. Automatisch füllte sie die Teller wieder auf, die er plünderte, und beendete die Vorbereitungen, die Alma

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