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Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Titel: Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für morgen für immer
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als jede andere Frau zuvor, und er wusste nicht, warum. Sie war nicht die schönste Frau, die er je gesehen hatte. Sie war eher unauffällig hübsch, mit ihren dunklen, verträumten Augen. Sie war nicht verführerisch üppig gebaut, sie war eher zart, beinahe zerbrechlich, und gertenschlank, aber unleugbar weiblich. Ihre Sanftheit faszinierte ihn. Er wollte sie lieben, diese Barriere durchbrechen, die sie zwischen sich und anderenMenschen aufbaute. Er wollte wissen, was sie dachte, was sie fühlte, in welche Traumwelt sie entglitt, wenn ihre Augen diesen verklärten, entrückten Blick annahmen.
    Außerdem mochte er Claire als Person. Die quälende Zurückhaltung, die er sich in der vergangenen Woche auferlegen musste, hatte zu einer reizvollen Freundschaft geführt. Er unterhielt sich gern mit ihr. Sie war aufmerksam und niemals boshaft, und sie konnte gelegentlich auch schweigen. Es musste äußerst angenehm sein, neben ihr zu erwachen, gemütlich mit ihr zu frühstücken, sich zu unterhalten, wenn ihnen danach zumute war, oder aber zu schweigen und in Ruhe die Zeitung zu lesen.
    Es gab nur eine andere Frau, die er auf diese Art gemocht hatte, und seine Gedanken wanderten nun zu ihr. Sarah Matthews, die Frau seines Freundes Rome. Sie war unglaublich sanft und unglaublich stark. Max hatte sich beinahe in sie verliebt, doch sie hatte von Anfang an klargestellt, dass Rome der einzige Mann auf der Welt für sie sei, und seine Gefühle für Sarah waren stets platonischer Art geblieben. Nun waren Rome und Sarah seine besten Freunde, und sie führten eine äußerst glückliche, leidenschaftliche Ehe. Wie gern hätte er eine solche Beziehung zu Claire!
    Der Gedanke erschütterte ihn. Er streckte sich auf dem Bett aus und starrte an die Decke. Claire übte einen starken Reiz auf ihn aus. Er war sich nicht sicher, ob ihm gefiel, was er für sie empfand. Aber er war sich sicher, dass er etwas unternehmen musste. Claire Westbrook musste die seine werden.

6. KAPITEL
    A m nächsten Abend ging Max mit Claire in ein Konzert, und anschließend dinierten sie in einem japanischen Restaurant. Claire war zu Beginn nervös und wirkte dadurch noch stiller und unnahbarer als gewöhnlich. Doch Max gab sich kühl und beherrscht, so wie immer, und das beruhigte sie allmählich.
    Claire hatte schlecht geschlafen in der vergangenen Nacht. Immer wieder war sie mit aufgeregt klopfendem Herzen aufgewacht, hatte sich an seine Küsse erinnert, sich nach Max gesehnt.
    Nach der Scheidung hatte sie sich völlig in sich selbst zurückgezogen, hatte versucht, die Kraft aufzubringen, um sich von dem schweren Schlag der gescheiterten Ehe und des verlorenen Babys zu erholen. Es war nichts übrig geblieben, was sie einem Mann hätte geben können. Doch unmerklich hatte die Zeit ihre Wunden geheilt, sie zu neuem Leben erwachen lassen und ihre leidenschaftliche Natur wieder zum Vorschein gebracht.
    Wann immer Claire sich an Max’ Küsse erinnerte, erzitterte sie vor Verlangen, obgleich es sich nicht einmal um leidenschaftliche Liebkosungen gehandelt hatte. Aber sie hatte sich danach gesehnt, sich an Max zu schmiegen, sich völlig zu verlieren, ihm alles zu geben. Doch genauso stark war ihr Drang, sich zu schützen, und die beiden gegensätzlichen Bedürfnisse fochten einen erbitterten Kampf in ihrem Innern. Da sie ihn so tief liebte, war sie auch äußerst verletzlich.
    Das Sicherste wäre, Max einfach nicht wiederzusehen. Sie hatte im Bett gelegen und sich immer wieder diese Möglichkeit vor Augen geführt. Doch als der Morgen gekommen war, hatte sie erkannt, dass es ihr unmöglich war. Sie liebte ihn zu sehr, und vielleicht entwickelte er mit der Zeit ein wenig Gefühl für sie.
    Flüchtig hatte sie etwas wie Verlangen in seinen Augen aufblitzen sehen, und dieser Blick gab ihr Hoffnung.
    Claire erwachte aus ihren Gedanken und sah, dass Max sie forschend, mit einem Anflug von Belustigung, musterte. Hatte er womöglicherraten, was sie derart beschäftigte?
    „Du isst ja gar nicht. Du träumst nur.“ Er nahm ihr die Gabel aus der Hand und legte sie beiseite. „Wollen wir gehen?“
    Sie nickte, und nachdem sie das Restaurant verlassen hatten und nach Hause fuhren, sagte er ruhig: „Claire, ich möchte nicht, dass du dich unbehaglich fühlst. Ich entschuldige mich, dass ich dich in eine schwierige Lage gebracht habe. Wenn du dich nicht zu mir hingezogen fühlst, dann verstehe ich das. Dann werden wir einfach weiterhin Freunde sein …“
    Claire seufzte.

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