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Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Titel: Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für morgen für immer
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Alloys“ bestand. Es hätte nicht zu einem besseren Augenblick kommen können, dachte sie sich. Die anfallende Arbeit forderte sie stark und ließ ihr weniger Zeit zum Grübeln.
    Es schien erstaunlich, wie glücklich Sam wirkte. Mit geradezu unbekümmertem Enthusiasmus bereitete er sich vor, wie ein Fußballtrainer seine Mannschaft auf das jährliche Spiel gegen den Erzgegner. Er genoss die Situation, und auch die Aktienhalter profitierten davon. Die Aktien waren beträchtlich gestiegen, seitdem die Neuigkeit bekannt war.
    Sam hatte einige Nachforschungen über „Spencer-Nyle“ im Allgemeinen und Anson Edwards im Besonderen betrieben und eine beeindruckende Sammlung von Zeitungsartikeln gefunden. Sein Schreibtisch war mit ihnen übersät, als Claire die Briefe für seine Unterschrift hinüberbrachte. Ein Wirtschaftsmagazin mit einem Artikel über „Spencer-Nyle“ lag geöffnet dort, und sie nahm es neugierig zur Hand. Ein Farbfoto von Anson Edwards prangte auf der ersten Seite.
    Er sieht gar nicht wie ein Wucherer aus, dachte Claire. Er wirkte gepflegt und fast unscheinbar, ein Mann, der in einer Menge nicht auffiel, abgesehen von der Intelligenz, die aus seinen Augen sprach. Sie nahm das Magazin mit an ihren Schreibtisch und begann den Artikel zu lesen, der erstaunlich interessant und tiefgründig war.
    Sie blätterte eine Seite um, und Max’ Gesicht starrte ihr entgegen. Sie blinzelte erstaunt, und Tränen verschleierten ihre Sicht. Sie schloss die Augen. Nur ein Bild von ihm erweckte all die Erinnerungen und den Schmerz und die sehnsüchtige Liebe.
    Sie öffnete die Augen, betrachtete erneut das Foto. Daneben befand sich das Bild eines dunkelhaarigen Mannes mit durchdringendem Blick, und unter beiden stand geschrieben:
    Roman Matthews, links, und Maxwell Conroy sind Anson Edwards persönlich ausgewählte Geschäftsführer, und in Fachkreisen Amerikas gilt „Spencer-Nyle“ als die Firma mit den besten Führungskräften der Nation.
    Man hat sich offensichtlich mit seinem Namen geirrt, dachte Claire. Mit zitternden Händen hob sie die Zeitschrift und las den Abschnitt, der Max betraf. Dann las sie ihn erneut. Und schließlich begriff sie … Er hieß Maxwell Conroy, nicht Maxwell Benedict, und er hatte sie in der Hoffnung umworben, Informationen über „Bronson Alloys“ von ihr zu erhalten. Vielleicht hatte er sogar beabsichtigt, in ihren Papieren zu schnüffeln. Doch das hatte sich erübrigt. Sie hatte ihm bereitwillig alles erzählt, ihm vertraut, nicht einmal im Traum daran gedacht, dass er ein Spion für eine andere Firma sein könnte. Und nachdem er erhalten hatte, was er wollte, war er gegangen. So einfach war es – und so schrecklich.
    Langsam las Claire den gesamten Artikel noch einmal, in der winzigen Hoffnung, es missverstanden zu haben. Doch all die Details, die sie beim ersten Mal überlesen hatte, unterstützten nur die Tatsache: Maxwell Conroy war Engländer und zunächst nach Kanada ausgewandert, wo er in einem Zweigwerk von „Spencer-Nyle“ angestellt wurde und schnell an die Spitze stieg. Vor vier Jahren war er nach Dallas versetzt worden, hatte die amerikanische Staatsbürgerschaft erworben und stand im Ruf, für blitzschnelle Firmenübernahmen bekannt zu werden. Er kam und übernahm die Herrschaft, bevor die Zielfirma gewarnt werden und Verteidigungsmaßnahmen ergreifen konnte.
    Claire fühlte sich taub, wie gelähmt. Selbst ihr Gesicht war reglos. Es kostete sie Mühe, zu blinzeln und zu schlucken. Blitzschnelle Übernahmen … Er kam, er übernahm die Herrschaft … Er ging davon … Ja, genau das hatte er getan. Er hatte mit ihr gespielt,hatte sie so geschickt manipuliert, dass sie es nicht einmal bemerkt hatte. Sie dachte an die Leichtgläubigkeit, mit der sie ihm seine Masche abgenommen hatte: dass er es leid sei, als Sexualobjekt verfolgt zu werden, dass er nur einen Freund wollte.
    Sie konnte keine große Herausforderung für ihn bedeutet haben. Sie hatte sich beinahe auf Anhieb in ihn verliebt und war bei seinem ersten Versuch mit ihm ins Bett gegangen. Es musste für ihn einen zusätzlichen Triumph bedeuten, dass sie es ihm auch in sexueller Hinsicht so leicht gemacht hatte.
    Ihre Augen brannten, und ihre Kehle schmerzte. Sie fröstelte. Das Magazin glitt aus ihren kalten, starren Fingern, und sie saß bewegungslos da, schockiert, wie betäubt.
    Genauso reglos fand Sam Claire vor, als er vom Mittagessen zurückkehrte. Ihr Gesicht war weiß, und sie schien ihn nicht zu sehen,

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