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Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Titel: Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für morgen für immer
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Nerven. Fluchend hob er es auf und legte den Hörer auf die Gabel. Dieser verdammte Auftrag brachte ihm nichts als Scherereien. Er hatte zwar Claire in sein Leben geführt, sein Auftrag stand aber von Anfang an zwischen ihnen. Und nun musste Max erst die Fusionsverhandlungen führen, bevor er wieder privaten Kontakt zu ihr aufnehmen konnte. Er setzte sich, starrte finster auf den Teppich. Er vermisste Claire, mehr als er je zuvor irgendjemanden vermisst hatte.
    Claire blickte von ihrem Computer-Terminal auf, als sich die Bürotür öffnete. Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. Max stand dort,begleitet von zwei anderen Männern mit dicken Aktentaschen.
    Sein Gesicht wirkte ausdruckslos. „Ich möchte gern Sam Bronson sprechen“, sagte er unverblümt.
    Nicht einmal ein Wimpernzucken verriet ihre Gefühle. „Ja, Mr. Conroy“, erwiderte sie sachlich, so als wäre seine Anwesenheit nichts Ungewöhnliches, so als hätte sie niemals nackt und voller Verlangen in seinen Armen gelegen. Ohne einen weiteren Blick ging sie zu Sams Tür, klopfte an, trat dann ein und schloss die Tür hinter sich. Einen Augenblick später kam sie zurück. „Bitte, gehen Sie hi nein.“
    Einen Augenblick lang, während Max an ihr vorbeiging, ruhte sein Blick auf ihrem Gesicht. Etwas Hartes, Bedrohliches lag in seinen Augen, das Claire erschreckte. Sie behielt eine ausdruckslose Miene bei, so als wäre er ein Fremder.
    Doch sobald sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, sank sie auf ihren Schreibtischstuhl. Ihre Hände zitterten. Sein Anblick hatte ihr einen schmerzhaften Stich versetzt. Seltsam, aber sie hatte vergessen, wie gut er aussah, oder es verdrängt. Sein schmales, markantes Gesicht hatte sie erneut überwältigt, und plötzlich erinnerte sie sich deutlich, wie er im Augenblick höchster Leidenschaft ausgesehen hatte.
    Hör auf!, befahl Claire sich und biss sich hart auf die Unterlippe. Sie konnte sich nicht erlauben, an ihn zu denken. Es hatte keinen Sinn, sich mit Erinnerungen an jene eine Nacht zu quälen. Sie hatte zu arbeiten, und wenn sie sich nur darauf konzentrierte, überstand sie vielleicht irgendwie diesen Tag.
    Doch der Tag entwickelte sich zu einem Albtraum. Sie wurde in Sams Büro gerufen, um Protokoll zu führen, und sie konnte es kaum ertragen, Max so nahe zu sein, seinen Blick zu spüren, während sie Seite um Seite schrieb. Sam war ein hartgesottener Verhandlungspartner und fest entschlossen, nicht klein beizugeben. Eine außerordentliche Vorstandssitzung wurde einberufen, und im Büro herrschte eine rege Betriebsamkeit.
    Als endlich die Mittagspause begann und das Büro leer war, sank Claire auf ihren Stuhl und schloss erleichtert die Augen. Siehatte nicht geahnt, dass es so schwer sein würde, Max wiederzusehen. Er hatte kein einziges persönliches Wort zu ihr gesagt, aber sie war sich seiner Gegenwart schmerzlich bewusst.
    Sie hörte ein Geräusch an der Tür und öffnete hastig die Augen. Max stand dort, die Hand auf der Klinke. „Komm mit uns zum Essen“, sagte er knapp.
    „Ich habe mir etwas zu essen mitgebracht, Mr. Conroy, aber trotzdem vielen Dank für die Einladung.“ Ihre Stimme klang ruhig, und ihre ausdruckslose Miene verbarg ihre Gedanken.
    Verärgert presste Max die Lippen zusammen und verließ das Büro ohne ein weiteres Wort.
    Natürlich hatte sie sich in Wirklichkeit nichts zu essen mitgebracht. Sie kochte sich Kaffee und aß ein paar Cracker, die sie im Schreibtisch fand. Erneut spielte sie mit dem Gedanken, ihre Stellung aufzugeben und weit fortzugehen und zu versuchen, Max zu vergessen. Sie schrieb sogar eine Kündigung, doch als sie das Schreiben dann durchlas, zerriss sie es in winzige Schnipsel. Wegzulaufen und sich zu verstecken war eine kindische Reaktion. So schwer es ihr auch fiel, sie musste ihre Arbeit fortsetzen und versuchen, Max zu ignorieren, wenn sie nicht ihre Selbstachtung verlieren wollte.
    Nach der Mittagspause gingen die Verhandlungen weiter. Irgendwie gelang es Max, auf dem Stuhl neben ihr zu sitzen. Wann immer sie von ihrem Notizblock aufblickte, ruhte sein Blick auf ihr, forschend und eindringlich, und sie erkannte, dass er ihre Beziehung nicht so einfach als beendet hinnahm. Daraufhin schaute sie ihn überhaupt nicht mehr an, nicht einmal dann, wenn er sprach. Denn die einzige Möglichkeit für sie, ihre Fassung zu wahren und sich auf die Notizen zu konzentrieren, bestand darin, ihn zu ignorieren.
    Max beobachtete Claire, versuchte ihren Ausdruck zu deuten, aber

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