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Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Titel: Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für morgen für immer
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Nun bestand das größte Problem darin, es ihrer Familie beizubringen. Sie beschloss, als Erstes Martine zu unterrichten, und machte sich gleich auf den Weg zu ihr.
    Martines Haus lag in einem vornehmen Viertel am Stadtrand und zeugte von ihrem sowie Steves beruflichem Erfolg. Dennoch wirkte es nicht kalt und unpersönlich wie aus einem Bilderbuch, sondern spiegelte Martines warmherziges, offenes Wesen und ihre Liebe zu ihren Kindern wider. Neben der Vortreppe stand ein Dreirad, und unter einem gestutzten Busch lag ein roter Ball, doch die meisten Spielzeuge lagen im eingezäunten Hinterhof herum.
    Da es ein warmer sonniger Tag war, ging Claire sogleich um das Haus herum zum Swimmingpool. Wie erwartet, lag Martine auf einer Liege und sonnte sich in einem winzigen Bikini. Obgleich sie kein Make-up trug und das goldblonde Haar mit einem schlichten Gummiband zusammengebunden hatte, wirkte sie schön und sexy.
    Als Claires Schritte auf dem Plattenweg erklangen, öffnete sie träge die Augen. „Hallo! Hol dir eine Liege. Ich würde dich gern umarmen, aber ich bin glitschig vom Sonnenöl.“
    „Wo sind denn die Kinder?“, fragte Claire, während sie sich in einen Liegestuhl sinken ließ und die Füße hochlegte.
    „Zur Geburtstagsparty von Brads bestem Freund. Sie dauertden ganzen Tag“, verkündete Martine fröhlich. „Und Steve spielt mit einem Kunden Golf. Vielleicht ist heute der einzige Tag, den ich allein verbringen kann, bis die Kinder ins College gehen. Und deshalb mache ich das Beste daraus.“
    „Soll ich wieder gehen?“, neckte Claire.
    „Untersteh dich! Wir sehen uns sowieso viel zu selten.“
    Claire senkte den Blick, dachte an die Entscheidung, die sie getroffen hatte. Nun erst wurde ihr richtig bewusst, wie stark der Familienzusammenhalt im Grunde genommen war. „Was würdest du sagen, wenn wir uns noch seltener sähen? Wenn ich nach Dallas zöge?“
    Mit einem Ruck setzte Martine sich auf, die Augen vor Schreck geweitet. „Wie bitte? Warum solltest du nach Dallas ziehen? Was ist mit deiner Arbeit?“
    „Mir ist eine Stellung in Dallas angeboten worden, und meine jetzige Stellung werde ich ohnehin nicht mehr lange behalten.“
    „Warum nicht? Ich dachte, Sam und du kommt prächtig miteinander aus?“
    „Das schon, aber Sam … Die Firma ist von ‚Spencer-Nyle‘, einem Konzern mit Hauptsitz in Dallas, übernommen worden.“
    „Ich habe von der Möglichkeit in der Zeitung gelesen, aber gehofft, dass es nicht passieren würde. Es ist also endgültig? Wann ist es dazu gekommen, und was hast du überhaupt damit zu tun? Man wird Sam doch bestimmt nicht entlassen. Er ist schließlich der Kopf von ‚Bronson Alloys‘. Wirst du nicht als seine Sekretärin bleiben?“
    „Die Verträge wurden gestern unterschrieben.“ Claire starrte auf ihre Hände und bemerkte, dass sie sie im Schoß verkrampft hielt. „Sam wird sich nur noch der Forschung widmen und keine Sekretärin mehr brauchen.“
    „Das ist allerdings dumm. Ich weiß, wie gern du ihn magst. Aber zum Glück hast du ja schon ein neues Angebot. Bei welcher Firma?“
    „‚Spencer-Nyle‘.“
    „Oho! Beim Hauptsitz! Ich bin beeindruckt, und du musst außerdem noch jemanden beeindruckt haben.“
    „Eigentlich nicht.“ Claire holte tief Luft. „Max Benedict heißt in Wahrheit Maxwell Conroy, und er ist einer der Geschäftsführer von ‚Spencer-Nyle‘.“
    Einige Sekunden lang starrte Martine sie nur verwirrt an. Dann sprang sie auf, die Hände zu Fäusten geballt, und ihre Wangen erglühten. Sie fluchte nur selten, doch nun benutzte sie sämtliche Schimpfwörter gegen Max, die ihr nur in den Sinn kamen. Sie brauchte keine weiteren Einzelheiten zu hören, um zu wissen, dass Claire tief verletzt worden war, und wie jedem gegenüber, den sie liebte, erwachte ihr ausgeprägter Beschützerinstinkt.
    Als Martine das Vokabular allmählich ausging, warf Claire ein: „Es kommt noch schlimmer. Ich gab ihm vertrauliche Informationen, die er brauchte, um die Firmenübernahme zu bewerkstelligen. Deswegen war er hier in Houston, und deswegen zeigte er so viel Interesse an mir.“
    „Ich könnte ihm das Gesicht zerkratzen!“ Wie eine gefangene Tigerin lief Martine auf und ab. Dann blieb sie plötzlich stehen, mit einem seltsamen Ausdruck auf dem Gesicht. „Aber du gehst mit ihm zusammen nach Dallas?“
    „Ich gehe wegen der Stellung nach Dallas. Es ist das einzig Vernünftige, was ich tun kann. Ich wäre ein noch größerer Idiot, als ich ohnehin

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