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Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Titel: Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für morgen für immer
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sortieren.
    Die Tür zu Sams Büro öffnete sich. Sie spürte, dass jemand dort stand und sie beobachtete, und das Prickeln in ihrem Inneren verriet ihr, dass es nicht Sam war. Ohne aufzublicken, begann sie die Verträge zu tippen.
    „Lass das“, befahl Max und trat zu ihr. „Ich gehe mit dir essen.“
    „Danke, aber ich habe keinen Hunger. Ich habe gerade gefrühstückt.“
    „Dann kannst du mir beim Essen zusehen.“
    „Danke, nein. Ich habe viel zu tun und …“
    „Es handelt sich um eine geschäftliche Angelegenheit“, unterbrach Max sie.
    Ihre Hände verharrten auf einmal reglos über der Tastatur. Warum hatte sie nur nicht daran gedacht? Wenn Sam sich ganz der Forschung widmete, brauchte er keine Sekretärin mehr, und sie war beschäftigungslos. Die Garantien gegenüber den anderen Mitarbeitern trafen natürlich nicht auf sie zu. Die Vorstellung, soplötzlich arbeitslos zu werden, erschreckte sie. Es war zwar gewiss nicht allzu schwer, eine andere Stellung in Houston zu finden, aber würde sie ihr genauso viel Spaß bringen und so gut bezahlt sein? Ihre Wohnung war zwar nicht so teuer wie die von Max, aber sehr hübsch und in einem guten Stadtteil gelegen. Mit einem wesentlich geringeren Einkommen als bisher könnte Claire sie nicht länger halten. Einen schrecklichen Augenblick lang malte sie sich aus, nicht nur ohne Arbeit, sondern auch ohne Zuhause dazustehen.
    Max ergriff ihre Hand und zog sie vom Stuhl hoch. „Komm, wir gehen zu ‚Riley’s‘. Es ist noch früh, sodass wir einen ruhigen Tisch finden müssten.“
    Claire schwieg, als sie das Gebäude verließen und über die Straße gingen. Es war ein ungewöhnlich heißer, schwüler Frühlingstag. Obgleich der Himmel strahlend blau war, hatte der Wetterbericht für den Nachmittag ein weiteres Gewitter angekündigt. Selbst auf dem kurzen Weg zum Restaurant wurde ihr zu warm in ihrem Kleid. Sorgen quälten sie. Wie viel Kündigungszeit würde man ihr einräumen? Zwei Wochen? Einen Monat?
    Sie fanden eine abgeschiedene Nische im hinteren Teil des Restaurants. Claire bestellte sich nur einen Eistee und erntete damit einen missbilligenden Blick von Max.
    „Du solltest etwas essen. Du hast abgenommen, und du hattest ohnehin nichts zuzusetzen.“
    „Ich bin nicht hungrig.“
    „Das sagtest du bereits. Trotzdem solltest du etwas essen, um wieder zuzunehmen.“
    Claire seufzte gereizt. Sie hatte nur ein paar Pfund verloren und im Augenblick ganz andere Sorgen als ihr Gewicht. „Willst du mich entlassen?“, fragte sie mit unbewegter Miene.
    „Warum sollte ich dich entlassen?“
    „Mir fallen mehrere Gründe ein. Erstens braucht Sam in der Forschung keine Sekretärin mehr, und der nachfolgende Geschäftsführer bringt vermutlich seine eigene mit.“ Sie blickte ihn unverwandt an. „Und zweitens wäre es eine gute Gelegenheit, ein Sicherheitsrisikowie mich loszuwerden.“
    Sein Blick verfinsterte sich. „Du bist kein Sicherheitsrisiko.“ „Ich habe vertrauliche Informationen ausgeplaudert. Ich habe der falschen Person vertraut. Demnach kann ich andere Menschen offensichtlich nicht einschätzen.“
    „Verdammt, ich …“ Max hielt abrupt inne, starrte sie mit funkelnden Augen an. „Du bist nicht entlassen. Du wirst nach Dallas versetzt, in die Zentrale von ‚Spencer-Nyle‘.“
    Versetzt! Verblüfft entgegnete Claire: „Ich kann nicht nach Dallas ge hen.“
    „Natürlich kannst du. Es wäre dumm von dir, dieses Angebot auszuschlagen. Natürlich wirst du nicht die Privatsekretärin des obersten Geschäftsführers, aber du bekommst eine beträchtliche Gehaltserhöhung. ‚Spencer-Nyle‘ ist wesentlich größer als ‚Bronson Alloys‘ und bezahlt seine Angestellten sehr gut.“
    „Ich will nicht für dich arbeiten“, wehrte Claire entsetzt ab.
    „Du wirst nicht für mich arbeiten“, entgegnete Max kalt, „sondern für ‚Spencer-Nyle‘.“
    „In welcher Funktion? Als Sortiererin von Büroklammern, sodass ich keine wertvollen Informationen in die Finger bekomme?“
    Max beugte sich vor. Seine Augen wirkten dunkelgrün vor Zorn. „Wenn du noch ein einziges Wort darüber verlierst, dass du ein Sicherheitsrisiko bist, dann lege ich dich übers Knie, wo wir auch gerade sein mögen – mitten auf der Straße oder in einem Restaurant.“
    Gewarnt durch seine heftigen Worte, lehnte Claire sich zurück und schwieg.
    „Und wenn du mit deinen sarkastischen Bemerkungen endlich fertig bist, dann gebe ich dir eine Stellenbeschreibung“, fügte

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