Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer
er kühl hin zu.
„Ich habe nicht gesagt, dass ich die Stelle annehme.“
„Es wäre dumm von dir, sie abzulehnen. Wie du bereits sagtest, wird dein Arbeitsplatz bei ‚Bronson Alloys‘ nicht mehr lange existieren. Außerdem wird dein Gehalt um die Hälfte erhöht.Kannst du es dir leisten, so viel Geld auszuschlagen?“
„Es gibt hier in Houston auch noch andere Stellungen. Meine gesamte Familie lebt hier. Wenn ich nach Dallas ziehe, habe ich niemanden.“
Seine Augen wurden noch dunkler. „Du könntest sie am Wochenende besuchen.“
Claire nippte an ihrem Tee, ohne ihn anzusehen. Er hatte mit allem recht, aber ihr Instinkt riet ihr dennoch ab. Denn eine Versetzung in die Zentrale von „Spencer-Nyle“ bedeutete, dass sie Max jeden Tag sah, dass sie ihm unterstellt war. „Ich brauche Zeit, um es mir zu überlegen“, antwortete sie schließlich vorsichtig.
„Gut. Ich gebe dir Zeit bis Montag.“
„Das sind nur drei Tage, einschließlich heute!“
„Falls du die Stellung nicht annimmst, müssen wir jemand anderen suchen“, erklärte Max. „Deine Entscheidung kann doch nicht so schwierig sein. Du musst dich versetzen lassen oder dich arbeitslos melden. Also bis Montag.“
Claire erkannte, dass Max nicht bereit war, in diesem Punkt nachzugeben. Doch ihr erschienen drei Tage viel zu kurz. Sie zog es vor, sich ganz allmählich mit dem Gedanken an eine Veränderung anzufreunden. Sie hatte ihr ganzes Leben lang in Houston gewohnt, und ein Umzug in eine andere Stadt bedeutete für sie eine völlige Umstellung ihres bisherigen Lebens.
Sein Essen wurde serviert, und eine Weile beschäftigte Max sich damit, während Claire an ihrem Tee nippte und ihren Gedanken nachhing.
„Was hast du Sam eigentlich erzählt?“, fragte sie schließlich.
Er blickte von seinem Teller auf. „Worüber?“
„Über gestern Abend. Er hat der Aushilfssekretärin gesagt, ich sei ohnmächtig geworden.“
„Als er mich heute Morgen fragte, wieso, zum Teufel, ich dich gestern Abend belästigt habe, habe ich ihm geantwortet, dass er sich gefälligst um seine eigenen Angelegenheiten kümmern soll, und dass sich zum Glück jemand darum gekümmert hat, ob du sicher nach Hause gekommen bist, weil du zusammengebrochen bist.“
„Ich bin nicht zusammengebrochen.“
„Ach nein? Kannst du dich denn daran erinnern, dass ich dich ausgezogen habe?“
Mit glühenden Wangen wandte Claire den Blick ab. „Nein.“
„Keine Sorge, ich nutze bewusstlose Frauen nicht aus. Wenn ich wieder mit dir schlafe, dann wirst du garantiert wach sein.“ Wie immer, wenn er gereizt war, klang sein englischer Akzent besonders ausgeprägt.
„Wenn ich nicht nach Dallas gehe“, flüsterte sie und erhob sich, „dann liegt es daran, dass ich deine Nähe nicht ertragen kann.“ Bevor er etwas erwidern konnte, verließ sie die Nische und eilte aus dem Restaurant.
Mit starrer Miene blickte Max vor sich hin. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Claire das Stellenangebot ausschlagen könnte. Doch nun zog er die Möglichkeit in Betracht, und er fürchtete, dass er sie damit endgültig verlieren könnte. Verdammt, sie musste einfach annehmen, nachdem er so viele Fäden gezogen hatte.
Rome hatte nicht gerade erfreut auf den nächtlichen Anruf reagiert. „Ich hoffe, dass du einen wichtigen Grund hast, Max“, hatte er gefaucht. „Jed zahnt gerade und macht ein schreckliches Theater, und wir waren soeben endlich eingeschlafen.“
„Es ist wichtig. Haben wir irgendeine Stelle im Büro frei?“
Sie arbeiteten so gut zusammen, dass Rome keine Zeit mit unnötigen Fragen zu verschwenden brauchte. Sie vertrauten einander. Er hatte eine Weile geschwiegen und sämtliche Möglichkeiten durchdacht. „Delgado aus der Finanzabteilung wird nach Honolulu versetzt.“
„Lieber Himmel! Und wer übernimmt seinen Platz?“
„Wir dachten an Quinn Payton aus Seattle.“
Nach kurzem Überlegen hatte Max vorgeschlagen: „Warum nehmt ihr nicht Jean Sloss? Sie hat ausgezeichnete Qualifikationen und bisher gute Arbeit geleistet. Ich glaube, sie hat das Zeug zu einer Führungskraft.“
„Und wer soll Jean ersetzen? Ich stimme zu, dass sie eine Beförderungverdient hat, aber es ist nicht so einfach, jemand anderen mit solchen Fähigkeiten zu finden.“
„Warum nicht Kali?“
„Verdammt, sie ist meine Sekretärin!“, hatte Rome gewettert. „Warum versetzt du nicht deine eigene?“
Max hatte es erwogen, aber er glaubte nicht, dass Claire diese Stellung annehmen
Weitere Kostenlose Bücher