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Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Titel: Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für morgen für immer
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aufzurütteln. Und ihm lag wesentlich mehr an ihr, als sie vermutete. Davon war Martine fest überzeugt.
    Gewiss liebte er Herausforderungen, das stand ihm ins Gesicht geschrieben, aber Claire mit ihrem stillen, verträumten Wesen stellte eine ständige Herausforderung für ihn dar. Die Tiefe ihrer Persönlichkeit, die Vielschichtigkeit ihres Charakters mussten ihn einfach faszinieren. Und wenn er es wagt, ihr nocheinmal wehzutun, schwor Martine sich, dann bekommt er es mit mir zu tun!
    Am Abend saß Claire in ihrer stillen gemütlichen Wohnung und blickte sich ein wenig wehmütig um. Seit fünf Jahren wohnte sie hier, und die Vorstellung, in eine fremde Stadt, eine fremde Wohnung zu ziehen, schmerzte sie. Dennoch wusste sie, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Natürlich war es kein endgültiger Abschied, doch die Entfernung wurde immerhin so groß, dass sie sich künftig nicht mehr einfach in den Wagen setzen und zu ihrer Familie fahren konnte, wann immer es ihr in den Sinn kam.
    Es klingelte an der Tür, und sie öffnete, ohne nachzudenken. Max stand vor ihr, blickte sie seltsam eindringlich an. Sie behielt die Klinke fest in der Hand und trat nicht beiseite. Warum ließ er sie nicht in Ruhe? Sie brauchte Zeit, musste allein sein, um sich an die bevorstehende Veränderung ihres Lebens zu gewöhnen.
    Ein Funkeln trat in seine Augen, als er erkannte, dass sie ihn nicht hereinbitten wollte. Er legte seine Hand auf ihre, nahm sie sanft, aber entschieden von der Klinke, trat dann vor und drängte Claire somit zurück in den Flur. Er schloss die Tür hinter sich, blickte sich in der stillen Wohnung um. „Sitzt du hier herum und grübelst?“
    Mit verschlossener Miene wandte sie sich ab. „Ich habe nachgedacht, ja.“ Aus alter Gewohnheit ging sie in die Küche und setzte Kaffee auf. Max folgte ihr, lehnte sich an den Türrahmen, musterte sie noch immer derart eindringlich, dass sie unwillkürlich prüfte, ob die Knöpfe ihrer Bluse alle geschlossen waren. „Ich habe übrigens beschlossen, die Stelle anzunehmen“, verkündete sie unvermittelt in die Stille hinein.
    „Hast du darüber nachgedacht?“
    „Es ist immerhin eine große Umstellung für mich“, entgegnete sie kühl und beherrscht. „Hattest du keine Zweifel, als du von Montreal nach Dallas umgezogen bist?“
    „Ach ja, dazu wollte ich dich schon lange etwas fragen. Wiehast du eigentlich meinen Nachnamen und all die anderen Dinge über mich herausgefunden?“
    „Ich habe einen Artikel über ‚Spencer-Nyle‘ gelesen, mit einem Foto von dir.“
    Er trat in die Küche, und Claire wandte sich ab, um Becher aus dem Schrank zu holen. Bevor sie sich wieder umdrehen konnte, stellte er sich hinter sie, stützte die Hände zu beiden Seiten auf den Schrank und hielt sie somit gefangen.
    „Ich hatte vor, es dir an jenem Morgen beim Aufwachen zu erzählen.“ Er senkte den Kopf, presste die Lippen auf ihren Hals. Heftig wandte Claire den Kopf ab, beunruhigt und verärgert, weil ihr Puls zu rasen begann. Max ignorierte ihre abwehrende Bewegung, küsste erneut ihre Halsbeuge und fuhr fort: „Aber dieser verdammte Anruf kam dazwischen, und als ich nach Houston zurückkehrte, hattest du zu meinem Pech schon alles herausgefunden.“
    „Was ändert das schon?“, entgegnete Claire schroff. „Was hättest du mir schon sagen können? ‚Ach, übrigens, Liebes, ich bin Geschäftsführer einer Firma, die deine Firma übernehmen will, und ich habe dich benutzt, um Informationen zu erhalten‘?“ Sie ahmte gekonnt seinen englischen Akzent nach und sah, wie seine Hände sich vor ihr auf dem Schrank verkrampften.
    „Nein, das hätte ich nicht gesagt.“ Max trat zurück und starrte sie verärgert an, als sie sich mit den Bechern zu ihm umdrehte. „Ich hätte überhaupt nichts gesagt, bis du mit mir im Bett gewesen wärst. Mit dir vernünftig reden zu wollen hat sich als Zeitverschwendung erwiesen.“
    „Ach! Ich finde es schrecklich unvernünftig von dir zu glauben, dass du einfach zurückkommen und da weitermachen kannst, wo du aufgehört hast – nach allem, was du getan hast!“ Heftig knallte sie die Becher auf den Küchenschrank – und erschrak. Was war nur in sie gefahren? Nie zuvor hatte sie derart die Beherrschung verloren, hatte nie geschrien, war nie derart grob mit irgendwelchen Gegenständen umgegangen. Sie verhielt sich völlig untypisch. Oder vielleicht entlockte Max ihr auch nur Verhaltensweisen,die tief in ihr steckten und ihr selbst

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