Linda Lael Miller
Nachbarin ihr so großzügig angeboten hatte. Der Stoff raschelte,
wenn Elisabeth sich bewegte, und duftete angenehm nach Lavendel.
Trista
pflückte Blumen und machte eine Girlande für Elisabeths Haar. Und als die
beiden den Ort erreichten, den Jonathan ausgesucht hatte, gleich neben der überdachten
Brücke, wartete der Bräutigam schon mit einem Sträußchen aus Gänseblümchen und
Tigerlilien.
Die Leute
drängten sich am Hang und am Flußufer, und etliche Schuljungen saßen sogar auf
dem Dach der Brücke. Elisabeth staunte nur darüber, daß sie an einem einzigen
Tag beinahe ihr Leben verloren hätte und dann doch alles erhielt, was sie sich
jemals gewünscht hatte.
Von
demselben Richter getraut zu werden, der höchstwahrscheinlich ihr Todesurteil
ausgesprochen hätte, war der Gipfel der Ironie.
Die
Zeremonie verging für Elisabeth in einer Art glitzerndem Nebel. Es war, als
wären sie und Jonathan von einem undurchdringlichen weißen Licht umgeben. Die
normalen Geräusche eines Sommernachmittags vermischten sich mit einem leisen
Surren.
Erst als
Jonathan sie küßte, begriff Elisabeth, daß sie verheiratet war. Nach diesem Kuß
fühlte sie sich von Leben erfüllt. Anstatt den Brautstrauß zu werfen, reichte
sie ihn Trista und drückte das Kind an sich.
»Jetzt sind
wir eine Familie«, sagte Trista, und ihre grauen Augen leuchteten, als sie zu
ihrer Stiefmutter hochblickte.
»Ja, das
sind wir wirklich«, stimmte Elisabeth zu, und ihre Stimme klang erstickt von
Glückstränen.
Nach der
Zeremonie gab es im Hotel Maisbrot und Kaffee. Es
war keine Zeit für eine Torte gewesen, doch das machte Elisabeth nichts aus.
Welche Geschichten würden sie ihren und Jonathans Enkelkindern erzählen können ...
Es war
abgemacht, daß Trista bei Vera übernachtete, und am nächsten Morgen sollte die
Fortner-Familie die Reise antreten. Sobald das Maisbrot verzehrt worden war und
alle Jonathan und Elisabeth Glück gewünscht hatten, zogen sich die
Neuvermählten in das Zimmer zurück, das Jonathan gemietet hatte.
Jenseits
des Fensters und der Tür ging das normale Leben weiter. Kutschen und
Pferdewagen ratterten vorbei, und in dem Saloon auf der anderen Straßenseite
hämmerte der Klavierspieler flotte Melodien. Doch Jonathan und Elisabeth waren
allein in einer Welt, die niemand betreten konnte.
Sie bebte
vor Liebe und Verlangen, als er sie langsam und sanft entkleidete. Es war ein
unbeholfener Vorgang, weil sein Arm noch immer in einer Schlinge war. »Ich
bekomme von dir ein Kind, Jon«, flüsterte sie atemlos, als er ihr
Musselinkamisol aufknöpfte, es von ihren Schultern schob und ihre Brüste
entblößte. »Jetzt bin ich sicher.«
Er senkte fast ehrfürchtig den Kopf, um ihre festen, vollen Brüste zu küssen. »Das erste
von vielen, hoffe ich.«
Sie holte
rasch Luft, als sein Mund sich über ihre Brustspitze schloß. »Ich habe dich so
vermißt, Jon.« Sie neigte ihren Kopf nach hinten und schloß hingebungsvoll die
Augen, während er sie genoß. »Ich hatte schreckliche Angst, ich würde dich nie
wiedersehen.«
»Ich hatte
auch Angst und habe mich gefragt, ob du dem Feuer entkommen bist.« Er wandte
sich der anderen Knospe zu, Elisabeth stöhnte und vergrub ihre Finger in
seinen dunklen Haaren.
Er drückte
sie auf die Bettkante, strich mit seinen Händen an den Innenseiten ihrer Schenkel
entlang und drängte ihre Beine für seine intime Eroberung auseinander. Sie
fühlte, wie ihre Haare sich aus den Klammern lösten, und breitete sie auf der
Decke aus. Ihre Seele war jetzt für Jonathan offen.
Er kniete
sich hin und küßte ihren flachen Bauch. »Ich bereite dir gern Lust, Elisabeth«,
murmelte er. »Ich liebe es, wenn du dich mir hingibst, total, ohne irgendwelche
Zurückhaltung.«
Ihr Atem
kam rasch und flach, und sie konnte kaum sprechen. »Ich brauche dich«, stöhnte
sie.
Jonathan
beugte sich hinunter und nahm sie heftig. Elisabeth schrie auf und bog sich ihm
entgegen, während ihre Hände sich in die Decken gruben.
Er
liebkoste sie, bis sie sich wild auf dem Bett wand, bis sie leise Schreie
ausstieß, bis ihre Haut schweißnaß war und ihre Muskeln von der Anstrengung
schmerzten.
Jon trieb
sie auf den Gipfel und brachte sie mit geduldigen Zärtlichkeiten zurück zur
Erde.
Sie fand
ihn neben sich auf dem Hotelbett, nachdem sie zu sich selbst zurückgefunden
hatte und wieder klar denken und sehen konnte. Sachte berührte sie seinen
verbundenen Arm. »Tut es sehr weh?«
Er
verteilte leichte Küsse auf
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