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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein suendiger Engel
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»Das haben
wir doch gestern schon versucht.«
    »Ja, und
wir werden es noch einmal tun. Heute, morgen, übermorgen – und wenn es sein
muß, jeden Tag.«
    »Mit Reden
erreichen wir nichts, Seth. Wir müssen handeln.«
    »Und was
schlägst du vor?«
    »Diese armen
Teufel in Patch Town müssen nach dem Sturm gestern nach bis zu den Knien im
Wasser stehen. Schaff sie fort.«
    Seth lachte
humorlos. »Ach ja? Und wo soll ich sie unterbringen, Eli? Im Salon deiner
Schwester vielleicht?«
    Eli
ignorierte Seth' Frage, so vernünftig sie auch klingen mochte. »Beschaff dir
Bauholz und fang mit dem Bau der neuen Hütten an, über die wir gestern
sprachen. Auf dem Stück Land am südlichen Ende der Stadt. Ich will Kanalisation
und Badezimmer, und laß genügend Platz für Küchengärten und so weiter...«
    »Soll ich
Hilfe einstellen, oder erwartest du, daß ich das alles allein mache?«
    Trotz
seiner Kopfschmerzen und dem nagenden Bewußtsein, daß Bonnie die Nacht mit
einem anderen Mann verbracht hatte, mußte Eli lachen. »Such dir Hilfe.«
    Erst eine
ganze Weile, nachdem Seth gegangen war, gelang es Eli, aufzustehen, sich zu
waschen und sich anzuziehen. Doch all das dauerte unendlich lange, und als er
endlich hinunterkam, war er ausgesprochen schlechter Laune.
    Genoa, die
in der Küche mit Susans Baby beschäftigt war, lächelte ihren Bruder an. »Du
hast das Frühstück verpaßt.«
    »Das
überrascht mich nicht«, murmelte Eli und öffnete den Eisschrank. Er fand Milch
und trank direkt aus der Flasche, weil er wußte, daß er seine Schwester damit
ärgern konnte.
    Erst in
diesem Augenblick bemerkte er die kleine Person, die in eine dicke Decke
gehüllt am Tisch saß. Genoa verdrehte vielsagend die Augen, als sie sich an
die junge Frau wandte. »Sie müssen die Unhöflichkeit meines Bruders
entschuldigen, Susan«, sagte sie. »Er hat die Manieren eines Warzenschweins.«
    »Verdammt!«
donnerte Eli und knallte die Eisschranktür zu. Zuerst ging Bonnie hin und
verbrachte die Nacht mit diesem .. diesem Schreiberling, dann schlug Seth ihn
nieder, und nun stellte seine eigene Schwester ihn auf die gleiche gesellschaftliche
Stufe wie ein Warzenschwein! »Zum Teufel mit euch allen!« brüllte er.
    Die schmale
Person am Tisch begann zu zittern.
    »Keine
Angst, Susan«, sagte Genoa freundlich. »Trink deinen Tee und hab keine Angst
vor Eli. Er ist harmlos.«
    »Harmlos!«
schnaubte er und stürmte wütend aus der Küche und aus dem Haus. Sie würden
schon sehen, wie harmlos er war, sobald er Bonnie und ihren Geliebten in
die Finger bekam!
    Fünf
Minuten später saß Eli im Speisesaal des Union Hotels und bestellte sich ein
Frühstück. Natürlich hatte er sich an einen Fenstertisch gesetzt, um einen
guten Ausblick auf Bonnies Haus zu haben.
    Eli hatte
schon zwei Teller mit gebratenem Schinken und vier Eier verspeist, als endlich
ein schlammbespritzter Buggy vor dem Laden hielt. Auf den Arm ihres Liebsten
gestützt und Rose Marie auf dem Arm, stieg Bonnie aus. Müde lächelnd schüttelte
sie den Kopf über irgend etwas, was Hutcheson gesagt hatte.
    Eli warf
einen Geldschein auf den Tisch und stürzte hinaus. »Papa!« jauchzte Rose Marie
und streckte beide Ärmchen nach ihm aus.
    Sowohl
Bonnie wie ihr Verehrer versteiften sich, aber während Bonnie zurückwich,
drehte Hutcheson sich zu Eli um und schaute ihm offen und furchtlos in die
Augen.
    Rose Marie
begann zu zappeln. »Papa!« kreischte sie wütend. Ruhig schloß Bonnie ihren
Laden auf und ging mit dem Kind hinein.
    Hutchesons
Kleider waren genauso zerknittert wie Bonnies, und sein Haar stand in alle
Richtungen von seinem Kopf ab. Doch trotz allem strahlte er eine ruhige Würde
aus, was sogar Eli grollend anerkannte.
    »Ich
glaube, es wird Zeit, daß wir miteinander reden«, sagte er.
    »Nicht
hier«, entgegnete Webb mit einem Blick auf die neugierigen Passanten. »Gehen
wir lieber ins Hotel. Ich könnte eine Tasse Kaffee brauchen.«
    Eli, der
spürte, daß ein Muskel an seinem Kinn zuckte, nahm sich zusammen. »Wie Sie
wünschen.«
    »Wenn du nicht aufhörst, nach deinem Papa zu
schreien, Rose Marie, werde ich dir den Po versohlen!« sagte Bonnie entnervt.
    Katie, die
ewige Friedensstifterin, bemühte sich rasch um Rose Maries Aufmerksamkeit.
»Komm, Kleines, du bist doch solch ein liebes Mädchen! Niemand wird dir den Po
versohlen.«
    »Sie ist solch eine McKutchen!« meinte Bonnie gereizt. Ihr Haar war unordentlich und
zerzaust, ihre Kleider zerknittert und am Saum

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