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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein suendiger Engel
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holte Atem. »Sie wollen
mir meinen Mann wegnehmen, Bonnie McKutchen, und das gefällt mir gar nicht!«
    »Wie kann
Webb Ihr Mann sein, wenn er mit mir verheiratet ist?« entgegnete Bonnie, um
nicht direkt behaupten zu müssen, Webb sei ihr Ehemann.
    »Ich werde
Ihnen sagen, wie er mein Mann sein kann!« zischte Earline. »Er schläft seit
drei Jahren in meinem Bett, und das ist Grund genug für mich, zu behaupten, daß
er mein Mann ist!«
    Bonnie war
sehr betroffen, obwohl ihr klar war, daß sie sich etwas Derartiges hätte denken
können. Webb war ein gesunder junger Mann und hatte als solcher gewisse
Bedürfnisse. Bedürfnisse, die Bonnie nie befriedigt hatte. »Oh«, sagte sie
lahm.
    »Sie
dachten wohl, Sie wären alles, was Webb braucht? Nun, Engel, da irren Sie sich
aber. Es mag sein, daß ganz Northridge glaubt, Sie und Webb wären verheiratet,
aber ich bin davon überzeugt, daß es Eli McKutchen ist, der Ihnen unter die
Röcke greift, und ich will jetzt die Wahrheit wissen. Sofort!«
    Bonnie war
so empört, daß ihr das Blut in die Wangen schoß. »Verlassen Sie sofort mein
Geschäft, Sie ungezogenes Frauenzimmer, bevor ich Sie hinauswerfe!«
    »Das dürfte
nicht so einfach sein, Mrs. McKutchen, wenn man bedenkt, was für ein
schwächliches kleines Ding Sie sind!«
    Bonnie trat
schon hinter der Theke hervor, aber da entdeckte sie Eli in der Eingangstür.
Sein Grinsen bewies, daß er Earlines letzte Worte gehört haben mußte. Bonnie
war so bestürzt, daß sie wie angewurzelt stehenblieb.
    Earline
hingegen blieb vollkommen gelassen. Sie nahm sich Zeit, um ihre Handschuhe
anzuziehen, und Elis beeindruckende Gestalt zu mustern. Er trug die groben
Sachen eines Arbeiters, sein Hemd stand fast bis zur Taille offen, und trotz
allem gelang es ihm, die kühle Eleganz des New Yorkers auszustrahlen. »Wenn Sie
des Hotels überdrüssig werden, Mr. McKutchen«, wandte Earline sich lächelnd an
ihn, »sind Sie mir sehr willkommen in meiner Pension.« Mit einem
letzten Blick auf Bonnie fügte sie hinzu: »Bei mir werden Sie alle
Bequemlichkeiten finden. Ich weiß sehr gut, was ein Mann benötigt.«
    Elis Grinsen
war verblaßt, aber um seine Mundwinkel zuckte es, und seine Augen funkelten
belustigt. »Ich werde mir Ihr Angebot durch den Kopf gehen lassen, Madam«,
erwiderte er mit einem angedeuteten Kopfnicken.
    Zufrieden
schwebte Earline an ihm vorbei und aus der Tür. »Du besitzt wirklich ein
Talent, dir Feinde zu schaffen, Bonnie«, bemerkte Eli, als sie allein waren.
    Bonnie
preßte beide Hände an ihre glühenden Wangen. »Dieses widerliche Frauenzimmer!
Sie hat es auf Webb abgesehen, das ist alles!«
    Eli stellte
seinen Sandwichkarton auf die Theke und schüttelte in gespielter Entrüstung
den Kopf. »Anscheinend ist dein heimlicher Gatte genausowenig treu wie du.«
    Bonnie
ignorierte die Bemerkung, denn was hätte sie auch darauf erwidern sollen?
»Falls du hier etwas zu erledigen hast, Eli«, sagte sie steif, »möchte ich
wissen, was es ist. Solltest du hingegen nur gekommen sein, um mich zu ärgern
...«
    »Ich kam
der Materialien wegen, die Seth bestellen will.«
    O nein,
dachte Bonnie und umklammerte ganz unbewußt den Rand der Theke. Jetzt würde er
ihren Traum von einem besseren Geschäft beenden. »Ich verstehe«, sagte sie
tonlos.
    »Deiner
plötzlichen Blässe und deinem Erschrecken nach zu urteilen, verstehst du nicht. Du scheinst zu erwarten, daß ich die Bestellung rückgängig mache.«
    Bonnie
schluckte. Wenn er das tat, war sie ruiniert. Auf Gnade zu hoffen, wagte sie
nicht. Eli konnte sehr grausam sein, es war durchaus möglich, daß er es darauf
anlegte, sie zu zerstören. »So ist es«, gestand sie leise.
    »Nun, da
irrst du dich, Mrs. Hutcheson. Die Bestellung bleibt bestehen – unter einer
Bedingung.«
    Bonnie
stockte der Atem. Natürlich würde er ihr Bedingungen stellen. Sie hoffte nur,
daß sie nicht zu schwer zu erfüllen waren.
    »Du wirst
meine Tochter nicht in diese Lügen einbeziehen, die du dir mit Hutcheson
ausgedacht hast.«
    »L-Lügen?«
    Eli lachte
bitter und schüttelte den Kopf. »Bei Gott, Bonnie, du bist wirklich hartnäckig
! Du bist gar nicht mit Hutcheson verheiratet, und das weißt du so gut wie
ich. Der Stadt kannst du erzählen, was du willst, aber wehe, du belügst Rose
Marie über ihre Herkunft! Du würdest es den Rest deines Lebens bereuen, das
kann ich dir versichern. Hast du mich verstanden, Bonnie?«
    »Ich weiß
nicht, wovon du redest!«
    »Das weißt
du ganz genau,

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