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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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durfte.
    »Ich ...
ich muß mir den Kopf gestoßen haben«, sagte sie, weil sie weder Edward noch
irgend jemandem sonst erzählen konnte, was wirklich geschehen war. Selbst Dane
gegenüber mußte sie schweigen, weil er ihr die Wahrheit nie geglaubt hätte.
    »Du bist
jetzt sicher«, erwiderte Edward sanft, »und nur das ist wichtig. Kenbrook wird
außer sich vor Freude sein.«
    Gareth, den
die Wachtposten benachrichtigt hatten, daß Edward mit Lady Kenbrook zur Burg
zurückkehrte, stand bei ihrer Ankunft schon in dem kleinen, privaten Hof. Männer
mit brennenden Fackeln in den Händen umringten ihn, und in der Nähe stand ein
Diener mit einer Öllampe.
    »Wo ist
Kenbrook?« fragte Edward. »Ich habe seine Gemahlin heimgebracht.«
    Gloriana
glitt aus dem Sattel, bevor ihr jemand helfen konnte, und begrüßte Gareth auf
die gleiche Weise wie Edward. »Du lebst!« rief sie, während sie ihn umarmte und
ihn auf beide Wangen küßte.
    Gareth
packte sein früheres Mündel an den Schultern, hielt Gloriana auf Armeslänge von
sich ab und schaute ihr prüfend in die Augen. »Großer Gott, Gloriana – natürlich lebe ich! Du warst es, die wir schon fast aufgegeben hatten. Wo hast du
bloß die ganze Zeit gesteckt?«
    »Sie
erinnert sich nicht, wie die Nacht und der Tag vergangen sind«, warf Edward
ein. »Ich habe sie im Wald gefunden.«
    »Hast du
die Fähigkeit verloren, für dich selbst zu sprechen?« fragte Gareth, und seine
Finger verstärkten ihren Druck um Glorianas Schultern.
    »Nein,
Mylord«, antwortete Gloriana und unterdrückte ein Lächeln. Sie durfte nicht
vergessen, daß sie für die anderen, die zurückgeblieben waren, nur für kurze
Zeit verschwunden gewesen war. »Darf ich meinen Mann sehen? Ich hörte, daß du
ihn eingeschlossen hast, um ihn daran zu hindern, Merrymont zu töten.«
    »Richtig«,
bestätigte Gareth ohne das geringste Schuldbewußtsein, als er eine Lampe von
einem der Diener nahm und den anderen mit einem Kopfnicken zu gehen bedeutete.
»Er ist im Kerker, mein Bruder. Wenn ich ihn nicht eingeschlossen hätte, wäre
er zu Merrymonts Burg gestürmt, nur um sich einen Pfeil der Bogenschützen einzufangen.«
Mit dieser Erklärung legte Lord Hadleigh seine Hand auf Glorianas Rücken und
schob sie in die Burg und durch die große Halle. Edward folgte ihnen
schweigend.
    »Ich bin
dir dankbar, daß du versucht hast, meinen Mann zu schützen«, sagte Gloriana zum
Burgherrn von Hadleigh Castle. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß diese
Gefangenschaft etwas Gutes bei ihm bewirkt hat. Er wird wütend genug sein, um
dich zu erwürgen.«
    Gareth warf
seiner Schwägerin einen düsteren Blick zu. »Niemand wird Rechenschaft von
mir fordern«, sagte er. »Die Pflicht verlangt, daß ich dich warne, Lady Kenbrook
– mein Bruder wird dir diese alberne Geschichte, die du Edward erzählt hast,
nicht abnehmen. Er wird wissen wollen, wo du wirklich warst.«
    Ein leises
Unbehagen erfaßte Gloriana, aber sie war zu begierig, Dane zu sehen, um ihre
Zeit mit Sorgen zu verschwenden. Mit seinem unvermeidlichen Ärger würde sie
sich später auseinandersetzen.
    Über einen
Korridor hinter der großen Halle gelangten sie zu einer steinernen
Wendeltreppe. Mehrere Fackeln erhellten die Stufen, und Gloriana hörte die
Stimme ihres Mannes, noch bevor sie ihn sah.
    »Falls du
es bist, Gareth«, rief Dane von irgendwo dort unten, »dann bring mir die
verdammten Schlüssel, denn wenn nicht, drehe ich dir noch vor dem ersten Hahnenschrei
den Hals um!«
    Glorianas
Herz machte einen Sprung, und rasch eilte sie die Treppen hinunter in den
Kerker. Sie hatte diesen Ort noch nie gesehen und wäre fasziniert gewesen, wenn
ihre ganze Aufmerksamkeit nicht dem einsamen Gefangenen gegolten hätte.
    Er war an
einer Hand und einem Knöchel an die Wand gekettet und hockte auf einem Haufen
frischen Strohs. Als er Gloriana sah, wollte er sich erheben, aber sie ließ ihm
keine Chance, sondern erdrückte ihn fast in ihrer stürmischen Umarmung.
    »Gloriana«,
sagte er, und die uralten Eisenketten rasselten, als er die Hände hob, um ihr
Gesicht zu umfassen. Er mußte das eigenartige Bündel unter ihrem Kleid gespürt
haben, doch zum Glück erwähnte er es nicht. »O Gott, Gloriana – wo warst du
nur?«
    Sie küßte
seinen Mund, seine Augenlider, seine Wangen und seine Stirn. »Das werde ich
dir später erklären«, antwortete sie.
    Danes
markantes Gesicht verhärtete sich, doch trotz seines Ärgers blieb sein Blick
voller Liebe. »Das wirst

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