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Lindenallee

Lindenallee

Titel: Lindenallee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Rohde
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sich laut die Nase. Durch das Lachen war ihr warm geworden und ihr Kopf leuchtete puterrot.
    „Ihr scheint euch ja gut zu amüsieren“, bemerkte Steffen trocken.
    „Oh ja, bestens. Ach, was habe ich schon lange nicht mehr so ausgiebig gelacht. Morgen habe ich bestimmt Muskelkater.“
    Akay kam schnell zurück und blieb neben Paula stehen. Mit einem Blick zu Steffen zog sie ihre Jacke an. „Dann will ich mal den Platz für den Doc räumen.“ Sie zwinkerte Steffen zu, der sich insgeheim freute, mit Paula alleine sein zu können.
    „Und was machst du jetzt?“ Paula sah Akay forschend an, die sich die Jacke zuknöpfte und ihr Bier austrank.
    „Deine Reaktion auf mein Geplapper vorhin hat mir die Augen geöffnet. Ich habe wohl etwas überreagiert. Ich werde mich mit Mike zusammensetzen und in Ruhe reden.“
    „Gute Idee. Lasst es langsam angehen.“
    Akay drückte Paula kurz und verschwand eilig aus dem Lokal.
    „Wollen wir in den Raucherraum?“, fragte Steffen zuvorkommend.
    „Nee, ich habe eh meine Zigaretten vergessen. Lass uns in der Ecke an den Tisch setzen, ja?“
    „Gerne.“ Steffen folgte Paula in den ruhigen Bereich des Lokals. Er biss sich auf die Zunge, um keinen Kommentar bezüglich der Platzwahl abzugeben. Er war froh, nicht in den verqualmten Raum zu müssen. Er hoffte auch ein wenig, dass Paula endlich vernünftig werden würde.
    Unaufgefordert brachte Harald ein Bier für Steffen an den Tisch. „Braucht ihr noch etwas?“
    „Nein danke“, antwortete Paula.
    „Okay“, brummte Harald und verschwand.
    Verschwörerisch beugte sich Paula über den Tisch. „Schön, dass du Zeit hast. Am Sonntagabend war ich viel zu aufgekratzt, um in Ruhe mit dir zu reden.“
    „Das habe ich gemerkt, als du ins Telefon gebrüllt hast, dass Herr Mendelssohn sich bei dir gemeldet hat.“
    „Na ja, ich war so aufgeregt und auch überrascht gewesen. Ich hatte nicht mehr mit ihm gerechnet. Magarete hatte zwar viel über ihn erzählt, aber das war alles in der Vergangenheit gewesen. Der Anruf aus der Gegenwart sprengte mein Fassungsvermögen.“ Paula sprach schnell und ihre Wangen glühten vor Aufregung.
    Steffen bemerkte verzaubert, wie sich die Kerze in ihren Augen spiegelte und kleine Funken aus ihnen zu sprühen schienen. „Und du bist dir sicher, dass es der richtige Friedrich ist?“
    Paula nickte bekräftigend mit dem Kopf. „Ganz sicher. Am Anfang des Gespräches wusste er nicht, ob er mir vertrauen konnte.“ Paula schmunzelte bei der Erinnerung an das Telefonat. Friedrich Mendelssohn drückte sich sehr vage aus, indem er nicht viel von sich preisgab.
    „Wir kamen auf unsere gemeinsame Bekannte zu sprechen. Ich erwartete von ihm, dass er zuerst den Namen Magarete fallen lassen würde.“
    „Tat er es auch?“
    „Ich habe ihm klipp und klar gesagt, dass er mir erst den Namen verraten muss, damit ich weiß, dass ich keinem Schwindler aufliege. Er lachte am anderen Ende ein warmes Lachen. Dann meinte er, ich könne nur eine Freundin von Magarete sein, denn die hätte auch genauso eine Forderung gestellt. Innerlich habe ich jubiliert und Purzelbäume geschlagen. Ich hatte mir so sehr für Magarete erhofft, dass es der richtige Friedrich ist.“ Paula strahlte Steffen an, der nach ihrer Hand griff und sie kurz und fest drückte.
    „Das freut mich wirklich sehr. Für Magarete und für dich. Dir liegt viel daran, nicht wahr?“
    „Ja, es ist ein Herzenswunsch von mir, dass Magarete ihren Friedrich wieder trifft. Obwohl“, Paula zögerte.
    „Sprich weiter“, bat Steffen.
    „Vielleicht will sie das gar nicht. Ich meine immerhin sind gut sieben Jahrzehnte vergangen und ich weiß nicht so genau…“ Paula brach verunsichert ab.
    „Magarete ist eine Frau, die mit offenen Augen und Ohren durch die Welt geht und sich nicht versteckt, wenn es ernst wird“, erwiderte Steffen voller Zuversicht. „Stell dir doch mal vor, sie könnte von ihm erfahren, weshalb er damals aus Lucklum floh und wie es ihm die Jahre danach erging. Würdest du nicht wissen wollen, was passiert ist und warum er nicht versucht hat, sich bei ihr zu melden?“
    Die Frage hing im Raum und Paula wusste, dass er Recht hatte. „Ich habe ein bisschen Angst, die Aktion könnte nach hinten losgehen.“
    Er blickte sie verständnisvoll an. „Das kann ich gut nachvollziehen. Aber ich glaube, das liegt nicht in deiner Hand. Du verhilfst ihnen zu einer Chance zueinander zu finden. Was sie daraus machen ist ihre Sache.“
    „Ich fühle mich

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