Lions - Feuriger Instinkt
sich immer sicher gewesen, dass sie sich liebten. Ihre Liebe war leidenschaftlich und wild und schön, und sie selbst war das Produkt daraus.
Wenn sie eine solide, aber leidenschaftslose Beziehung wollte, hätte sie angefangen, Sherman Landrys Anrufe zu erwidern. Doch sie wollte Sherman Landry und die langweilige Beziehung, die er ihr bieten konnte, nicht. Jess wollte mehr. Und in dieser ekelhaften Tankstellentoilette an der Schnellstraße hatte sie ehrlich geglaubt, sie hätte es mit Smitty gefunden. Dann hatte er sie weggestoßen. Weil ihm seine Gefühle unangenehm waren. Der Smith in ihm.
Natürlich könnte sie ihm sagen, was ihr Problem war. Sie könnte ihm sagen, dass sie eine echte Smith-Paarung wollte, weil sie so wissen würde, dass sie ihm alles bedeutete. Aber sie kannte Smitty gut genug, dass er es einfach vortäuschen würde, um sie glücklich zu machen. Er würde sie mit ins Bett nehmen, besinnungslos vögeln, vielleicht ein bisschen grob werden und sie markieren. Aber es würde verdammt noch mal nichts ändern. Es würde nicht dazu führen, dass es für ihn in Ordnung war, wer er war und ganz einfach aufgrund seiner Erbanlagen immer sein würde.
Während Jess sich in ihr Zimmer im obersten Stockwerk schleppte, wurde ihr bewusst, dass sie ihn niemals haben würde – zum Henker, dass sie ihn niemals haben wollte –, bis er akzeptieren konnte, wer und was er war. Man musste es akzeptieren, bevor man darüber hinwegkommen konnte. Stattdessen verbrachte Smitty wahrscheinlich mehr Zeit damit, gegen seine Bedürfnisse anzukämpfen, als zur nächsten Etappe seines Lebens weiterzugehen.
Es brach ihr das Herz, aber um ehrlich zu sein, war das nicht ihr Problem. Wie ihre Mutter immer gesagt hatte: »Manche Dinge muss man einfach selbst herausfinden.«
Jess ging in ihr Zimmer und schloss die Tür. Sie hoffte wirklich, dass sie das bis zum nächsten Morgen abschütteln konnte. Sie hatte einen ganzen Tag für Johnny geplant und wollte, dass sein siebzehnter Geburtstag ein Wahnsinnsspaß für ihn wurde. Sie wollte dem Ganzen definitiv keinen Dämpfer versetzen, weil sie ein trauriger Trottel war.
Sie setzte sich auf ihr Bett, knotete die Stiefel auf und schüttelte sie von den Füßen. Sie dachte kurz darüber nach, ihren Schlafanzug anzuziehen, doch ihr fehlte einfach die Energie. Also löschte sie das Licht und streckte sich auf dem Bett aus.
Nach ein paar Minuten roch sie seinen Duft. Sie hatte ihn vorher nicht bemerkt, weil sie gar nicht in der Lage gewesen war, ihn aus ihrem Kopf zu bekommen.
Sie seufzte. »Was willst du, Smitty?«
Er trat aus den Schatten. Zumindest sah er genauso jämmerlich aus, wie sie sich fühlte.
»Ich weiß, du willst mich im Moment nicht sehen.«
»Da hast du recht.«
»Aber ich will heute Nacht nicht allein schlafen. Ich vermisse dich, Jessie Ann.«
»So wie ich meine Hunde vermisse, seit ich sie gestern in Pflege gegeben habe?«
Er wechselte in ungefähr zwei Sekunden von jämmerlich zu wütend. »Was zum Henker soll das heißen?«
Zu müde, um zu streiten, drehte sie sich auf die Seite. »Vergiss es. Es bedeutet gar nichts.«
Sie hörte, wie er tief Luft holte und versuchte, das Temperament zu beruhigen, das er unbedingt vor ihr verbergen wollte. »Macht es dir etwas aus, wenn ich bleibe?«, fragte er.
»Mir egal.«
Sie hörte seinen Mantel auf den Boden fallen, gefolgt von seinen Stiefeln. Dann krabbelte er vollständig angezogen neben ihr ins Bett. Er umarmte sie von hinten, einen Arm eng um ihre Taille gelegt, den anderen über ihrem Kopf auf dem Kissen. Sie streckte die Hand aus und zog die Decke über sie beide.
Er schmiegte sich enger an sie und vergrub sein Gesicht in ihrem Nacken. Sie legte ihre Hand über seine auf ihrer Taille, die Finger zwischen seinen. Er schloss die Hand und umschloss ihre Finger.
So schliefen sie ein, und Jess wurde klar, dass sich nie zuvor etwas so richtig angefühlt hatte.
Am Morgen, als sie aufwachte, weil die Welpen an die Tür hämmerten, war er fort.
Kapitel 25
Ihr Stellvertreter hatte dazwischengehen müssen, um Brendon Shaw und Bobby Ray zu trennen.
Angefangen hatte es wie jede andere morgendliche Jagd. Die Wölfe der Smith-Meute hatten ein Reh aufgespürt und gestellt. Und wie bei jeder anderen Jagd, jetzt, wo Löwen zu einer Konstante in ihrem Leben geworden waren, kamen die Katzen zufällig vorbei, um ihnen ihre Mahlzeit zu stehlen. Wenn es nur einer war, Mace oder Brendon, wehrten sie sich normalerweise. Doch bei
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