Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lions - Feuriger Instinkt

Lions - Feuriger Instinkt

Titel: Lions - Feuriger Instinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
verkneifen, der armen Frau an der Rezeption die Schlüsselkarte aus der Hand zu reißen. Er hatte keine Ahnung, wie er dreinschaute, aber nach drei Minuten begann ihre Hand zu zittern, und sie konnte die Anmeldeprozedur nicht schnell genug hinter sich bringen. Dann stürmte er in Richtung der Aufzüge und drängte sich dabei an seiner Schwester und Ronnie Lee vorbei.
    »Bobby Ray, warte!«
    »Lass mich in Ruhe, Sissy.«
    Er hieb mit der Faust auf den Aufzugknopf, und die Türen glitten sanft auf. Er trat ein, und die Hand seiner Schwester knallte gegen den Rahmen. »Ich muss dir etwas …«
    Er bellte und schnappte nach ihren Fingern, hätte sie ihr beinahe abgebissen, sodass seine Schwester einen Satz von ungefähr drei Metern rückwärts machte. Die Türen schlossen sich, und er hieb auf den Knopf für sein Stockwerk.
    Er konnte es nicht fassen. Er konnte ihr nicht glauben. Was zum Henker wollte sie eigentlich von ihm? Er hatte ihr angeboten, sie zu umwerben, wie bei den Smiths üblich. Dafür riskierte er Spott und Hohn bei jedem zukünftigen Familienfest, aber er war bereit, es zu tun. Für sie! Und was tat sie? Sie knallte es ihm um die Ohren, als bedeute es gar nichts!
    Und dann hatte sie noch die Stirn, wütend auf ihn zu sein! Sie wollte ihm nicht sagen, was los war. Warum sie so sauer war. Und sie wollte nicht, dass er sie markierte. Aber während sie sich gegen ihn wehrte, gestand sie im selben gottverdammten Gespräch, dass sie ihn liebte!
    »Das war’s«, knurrte er vor sich hin. »Das war’s, verdammt noch mal.« Er würde seinen Kram in sein Zimmer werfen; dann würde er dieses kleine Mädchen suchen und herausfinden, was zum Henker eigentlich los war. Er hatte das Ende seines Geduldsfadens erreicht, und das würde er ihr verdammt noch mal zu verstehen geben.
    Smitty öffnete die Tür zu dem Hotelzimmer, das er sich besorgt hatte, damit er in der Nähe der Verrückten sein konnte, die er liebte, während sein Team den Bau der Wildhunde sicherte, und schleuderte seine Taschen und seine Jacke hinein.
    Er war so damit beschäftigt, seinen Jackenärmel von der Türklinke zu lösen, damit er die Tür schließen und Jessie suchen gehen konnte, dass er es zum ersten Mal in seinem ganzen Leben nicht kommen sah. Er roch es nicht, er hörte es nicht.
    Er sah es – oder besser gesagt: ihn – ganz einfach nicht kommen.
    »Junge.«
    Auf dieses barsche Wort hin erstarrte Smitty.
    »Deine Schwester hat angerufen und erzählt, dass du mal wieder dein Leben versaust. Und warum überrascht mich das nicht? Du warst immer ein bisschen dämlicher als die anderen.«
    Smitty schloss die Augen und dachte an all die wundervollen Arten, wie er seine kleine Schwester ausweiden konnte, bevor er sich Bubba Ray Smith zuwandte. Seinem Daddy.
    Jess stand an der Ecke am anderen Ende des Hotels und schäumte vor Wut. Sie brauchte nicht einmal ihren Mantel, so wütend war sie. Sie umwerben? Und was? Abendessen? Tanzen? Verabredungen? Was in aller Welt ließ ihn glauben, dass sie umworben werden wollte?
    Sie brauchte Schokolade. Sie brauchte so dringend welche, dass sie in diesem Zustand sogar ein Godiva -Geschäft überfallen hätte.
    Sie schaute die Straße entlang. Es muss hier in dieser verdammten Straße doch irgendwo Schokolade geben! Oder vielleicht im Hotel. Aber im Hotel war Bobby Ray. Nein, sie würde irgendwo an dieser Straße welche finden müssen oder auf der Suche danach erfrieren.
    Aber bevor Jess einen Schritt gehen konnte, bevor sie weglaufen konnte, ließ eine Stimme hinter ihr sie in der Bewegung erstarren.
    »Na, so was, na, so was. Jessie Ann Ward. Wie sie leibt und lebt.«
    Jess schloss die Augen. Nein, nein, nein . Alles, nur das nicht. Smitty. Sissy Mae. Selbst Bertha mit den schweren Knochen. Aber nicht sie!
    »Ich beiße nicht, Liebes. Du kannst dich ruhig umdrehen.«
    Sie tat es – und stand vor Smittys Momma. Janie Mae Lewis, ursprünglich aus der Lewis-Meute aus Smithville, North Carolina. Sie war gebaut wie ein Linebacker der Dallas Cowboys, ziemlich schön und rauchte eine selbstgedrehte Zigarette und sah Jess durch den Rauch hindurch an. Smitty hatte die Augen seiner Mutter. Nur waren ihre härter. Kälter. Selbst Sissys Augen waren nicht so kalt.
    »Miss Janie … ich … äh …«
    »Himmel, hör auf mit dem Gestammel, Mädchen!« Sie lächelte … oder so ähnlich. »Du warst in meiner Gegenwart schon immer nervös. Der Hund in dir will einfach nur wegrennen, nicht wahr?«
    Sie hatte recht.

Weitere Kostenlose Bücher