Lions - Feuriger Instinkt
tun? Dann können wir uns ein echtes Bier besorgen.«
»Das mache ich nicht.« Er hatte nicht das Recht, sie für sich zu beanspruchen. Aber wollte er das überhaupt? Wollte er, dass Jessie ihm gehörte? So, wie er mit sich ringen musste, um nicht irgendeinen dürren kleinen Wildhund umzubringen, fing er langsam an, sich Sorgen zu machen, dass genau das das Problem sein könnte.
Na großartig. Einfach großartig.
»Warum nicht?«, fragte Mitch, der Smittys inneren Kampf und seine Panik nicht mitbekam. »Du gehörst zur Smith-Meute. Liegt das nicht in deinen Genen?«
»Nur weil ich Smith heiße, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht zivilisiert bin.«
»Oh. Gut zu wissen. Und ich hoffe, das zivilisierte Leben hält dich nachts warm, wenn deine Frau unterwegs ist und sich auf alle möglichen Arten von einem asiatischen Wildhund durchvögeln lässt.«
Smitty hatte schon fast die Hände am Hals der Katze, als Jessie neben ihrer Sitznische erschien. Sie nahm seine Hand und funkelte ihn an.
»Smitty, ich möchte dir Kenshin Inu vorstellen. Kenny, das ist Bobby Ray Smith. Aber alle nennen ihn Smitty.«
»Zumindest meine Freunde.«
Er verzog leicht das Gesicht, als kleine Krallen sich in seinen Handrücken bohrten. »Smitty«, zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen, ohne ihr falsches Lächeln zu verlieren, »Kenshin will mit dir über deine Firma sprechen.«
Kenshin sah Mitch an. »Und Sie sind Mace Llewellyn?«
»Eigentlich …«
»Nein, ist er nicht.« Jessie ließ Smittys Hand los und nahm Mitchs Arm. »Wie wäre es, wenn wir die beiden reden lassen? Abgesehen davon muss Mitch noch singen.«
»Ich … Was? Warte mal. Ich singe nicht!«
Irgendwie zerrte Jessie den Mann, der zweimal so groß war wie sie, aus der Sitzecke, und Kenshin setzte sich Smitty gegenüber.
Die beiden Männer beäugten sich aufmerksam.
»Jess hatte eine Menge Gutes von Ihnen zu berichten.«
Kenshins Englisch hatte einen leichten britischen Akzent. Jess fand das wahrscheinlich sexy. Britisch klingender Bastard .
Langsam abgestoßen von sich selbst, grunzte Smitty und wartete, dass er weitersprach.
»Ich habe von Ihrer Sicherheitsfirma gehört. Das Konzept, dass unsere eigene Art so ein Geschäft betreibt, fasziniert mich. So etwas haben wir in Tokio nicht.«
»Ja … und?«
Lächelnd lehnte sich Kenshin über den Tisch, wie Mitch es getan hatte. »Hör zu, du Hinterwäldler, legen wir die Karten gleich auf den Tisch. Erstens bin ich hier, um über Geschäfte zu sprechen. Wenn du dir Gedanken um mich und Jess machst … vergiss es. Ich habe meine Chance bei ihr schon vor langer Zeit vergeigt, und ich bin fest und für immer in der ›Bester Freund, wie ein Bruder‹-Zone verankert. Aber ich sitze hier, bereit, ein mögliches Geschäft zu besprechen, das dir und deinem Katzenkumpel allein aufgrund von Jessicas Empfehlung eine Menge Geld einbringen könnte. Also können wir entweder übers Geschäft reden, oder wir können hier sitzen und dich tollwütigen Wolf spielen lassen wegen einer Frau, die dich im Moment gerade mal so toleriert. Was machen wir?«
Smitty lehnte sich auf seinem Sitz zurück, seine Reißzähne und Klauen verschwanden. Er atmete langsam aus und nickte. »Also gut, Köter. Was willst du über meine Firma wissen?«
Jess schlug sich eine Hand vor den Mund. »Oh Gott!«
May legte den Kopf auf Jess’ Schulter und hielt den Blick gesenkt, aber ihr ganzer Körper bebte. Sabina starrte nur … ins Nichts.
Als sie Mitch auf die Bühne geworfen hatten, hatten sie ihn in erster Linie quälen wollen. Hunde, die lediglich versuchten, die Katze in Verlegenheit zu bringen. Drei Powerballaden später wusste Jess, dass sie ein Monster erschaffen hatte.
»Ich glaube nicht, dass ich Bon Jovi je wieder so wie früher hören kann.«
»›Dead or Alive‹ hat eine ganz neue Bedeutung für mich bekommen«, brachte May zwischen zwei Lachkrämpfen heraus.
»Und nicht zu vergessen ›Here I Go Again‹ von Whitesnake.«
Sabina prustete. »Ich glaube, von dem bluten meine Ohren.«
May wischte sich die Augen und setzte sich auf. »Wir müssen ihn nächstes Mal wieder mitnehmen. Das ist ein absolutes Muss.«
»Ich würde sagen, wir schicken ihn nächste Woche mit der restlichen Meute her. Kerry und die Mädels werden uns für immer lieben.« Weil irgendwer ständig auf die Welpen aufpassen musste, unternahm die Meute diese Art von spätnächtlichen Ausflügen selten gemeinsam. Deshalb waren es diese Woche die
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