Lions - Feuriger Instinkt
Smitty nach diesem Abend mit ihr Schluss machen könnte. Es konnte sogar sein, dass er nicht mehr mit ihr sprach. Nie wieder .
Smitty steckte das Papier in die Tasche und kam langsam zu ihr herüber. »Wir sehen uns heute Abend«, sagte er.
»Ja, wir sehen uns heute Abend.«
Dann umfassten seine Hände sanft ihre Wangen und legten sich um ihr Gesicht. Auf gar keinen Fall. Er würde sie nicht vor ihrer Meute küssen, oder doch? Sie hatten nie darüber gesprochen, ihre sexuelle Beziehung geheim zu halten, aber Smitty war auch nie ein Mann gewesen, der offen Zuneigung zu den Frauen zeigte, mit denen er schlief. Zumindest nicht, als sie ihn kannte. Doch bevor sie es noch weiter analysieren konnte, küsste er sie. Es war ein süßer Kuss, aber gleichzeitig besitzergreifend. Er machte für alle in einem Radius von fünfzig Kilometern deutlich, wem Jess gehörte. Zumindest, wem sie im Moment gehörte.
Nachdem er ihre Knochen komplett geschmolzen hatte, trat Smitty zurück und zwinkerte ihr zu. Er drehte sich um und ging auf den Aufzug zu, wobei er Phil die ganze Zeit finster ansah, bis sich die Türen des Aufzugs schlossen.
Ein unbehagliches Schweigen folgte seinem Abgang. Bis Sabina das Offensichtliche aussprach: »Er macht sich Sorgen wegen dir und Phil?«
»Ich glaube ja«, antwortete Jess fasziniert. »Das war definitiv eine Smith-typische ›Das ist mein Knochen‹-Geste.«
Jess und Sabina schauten einander mehrere Sekunden an, bevor sie in Gelächter ausbrachen.
»Ich? Und Phil? «
Sabina ließ May los, damit sie auf den Tisch hämmern konnte. »Das ist zum Totlachen!«
Phil räusperte sich. »Ich schätze diese Heiterkeit hier überhaupt nicht. Ich bin definitiv eine Bedrohung für die männliche Bevölkerung.«
Das brachte ihm nur noch mehr Gelächter von seiner Frau und seiner besten Freundin ein.
»Vielleicht solltest du es auf sich beruhen lassen«, schlug Danny vor. »Du machst dich nur lächerlich.«
»Wartet!«, befahl May. »Wartet mal. Was ist mit Smitty? Du kannst ihn heute Abend nicht kommen lassen. Das ist nicht fair!«
Jetzt lachten alle außer May, bis die arme Hündin theatralisch allein davonstürmte.
Kapitel 17
»Warum bin ich hier?«
Smitty würdigte Mitch nicht einmal eines Seitenblicks. »Weil ich mir ziemlich sicher bin, dass das eine Schwulenbar ist, in die mich Jessie kommen lässt. Und du bist viel schwulenfreundlicher als ich. Du wirst sie von meinem unglaublichen Körper ablenken.«
»Dann bin ich also dein Alibifreund?«
»Ich weiß nicht, ob du den Begriff korrekt benutzt, aber es ist mir auch egal.«
Smitty schnappte Mitch an der Jacke und zog ihn zu der Bar, die Caleb’s Corner hieß.
Vor dem Eingang stand ein Türsteher, aber er beachtete sie kaum. Und es gab keine Warteschlange, um hineinzukommen. Was für ein lahmarschiger Schwulenclub . Dennoch, Jessie war hier. Und das bedeutete, er würde auch hier sein.
Doch sobald sie drinnen waren, wollte Smitty sich nur noch umdrehen und rennen. Um sein nacktes Leben rennen. Herr im Himmel, Jessica Ann Ward war das gemeinste weibliche Wesen auf dem Planeten! Und sie sollte dafür brennen. Brennen!
»Warte. Ich dachte, du sagtest, das sei eine Schwulenbar?« Mitch klang so entsetzt, wie Smitty sich fühlte.
»Ich dachte, es wäre eine.«
»Tja, es ist keine, und ich bin hier raus!«
Mitch versuchte zu fliehen, aber Smitty schnappte ihn am Kragen und riss die Großkatze zurück. »Du wirst mich nicht im Stich lassen, Shaw!«
»Vergiss es! Du magst mit Llewellyn ja diese militärische Verbindung haben, aber ich bin aus Philadelphia. Es gibt Dinge, die wir für niemanden tun würden.«
Die beiden waren kurz davor, die Krallen auszufahren und sich direkt hier an der Bar an den Kragen zu gehen, als Jessie plötzlich – und im Wortsinn – vor sie sprang.
»Smitty!« Sie schlang die Arme um seinen Hals und drückte ihn. Und in dieser Sekunde wusste er, dass er nicht gehen würde. Sie roch zu gut.
Als sie sich von ihm löste, sah sie zu Mitch hinüber. »Oh … du.«
»Ich freue mich auch, dich zu sehen, meine Schöne.«
Jessie trat zurück und umschloss den Raum mit einem Schwung ihrer Hand. »Wie ihr sehen könnt, haben wir den Laden mehr oder weniger übernommen, aber wir haben heute Abend auch ein paar Bären und Schakale hier, also dürftet ihr euch unter all den Hunden nicht zu sehr fehl am Platz vorkommen.« Sie deutete auf eine leere Sitzecke. »Wie wär’s, wenn ihr euch einen Tisch schnappt, euch
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