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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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herum nur dazu diente, ihre Beute zu sein.
    »Sei einfach vorsichtig, Mason. Wenn andere Männer versuchen, das Rudel zu übernehmen, bin ich mir nicht sicher, ob sie dich als Bedrohung ansehen oder nicht.«
    Männer verließen immer das Rudel, in dem sie geboren wurden, doch da die Llewellyns eines der »zivilisierten« Rudel waren, die ihre Männer tauschten, stellte seine Existenz ein kleines Problem und eine Gefahr für Außenstehende dar, die versuchten, seine Schwestern und Cousinen zu beanspruchen. Mit dem Geld und Namen, den er hatte, konnte das Rudel drei höherrangige Männer für ihn bekommen.
    Natürlich löste dieser Gedanke einen Brechreiz in ihm aus.
    Andererseits machte sich Mace keine großen Sorgen. Er hatte vor langer Zeit gelernt, ohne das Rudel zu überleben. Er war der Jäger und der Gejagte gewesen. Hatte in Feuergefechten festgesessen, aus denen es scheinbar keinen Ausweg gab. Er hatte getötet. Menschen. Um seine Männer und sich selbst zu schützen. Seine Tage des Verwöhntwerdens hatten geendet, als er zur Navy gegangen war.
    Doch die Sorge seiner Schwester erweckte beinahe das Gefühl in ihm, sie nicht zu hassen. Beinahe.
    »Also, was soll ich tun?«
    »Im Moment gar nichts. Bleib einfach am Leben.«
    »Und dann?«
    »Ich weiß es noch nicht. Ich will nicht, dass irgendwelche herumstreunenden Männer versuchen, dieses Rudel zu übernehmen. Sherry hat letzten Monat zwei Junge von Petrov bekommen.« Missy schauderte. »Ich will mir gar nicht vorstellen, was sie tun würden, wenn sie hereinkämen.«
    Er wollte die nächste Frage nicht stellen, aber sein dummes Pflichtgefühl zwang ihn dazu. »Brauchst du mich hier?«
    »Nein. Shaw und Reynolds werden das nicht dulden, und mir fehlt es gerade noch, dass ihr drei euch beim Frühstück anknurrt. Abgesehen davon kommen morgen ein paar wichtige Leute zu einem Bankett herüber. Und da ich weiß, dass du dich dafür nicht zurechtmachen würdest …«
    Mace hob die Hand. »Ein einfaches ›Nein‹ hätte wirklich als Antwort genügt.«
    »Wo willst du übernachten? Und sag jetzt nicht, in deinem Apartment. Es wäre nicht sicher.«
    Er hätte am liebsten »Zwischen Dez’ Schenkeln« gesagt, aber das hätte seine Schwester nur wieder auf die Palme gebracht.
    »Ein Kumpel von mir aus der Navy kommt in die Stadt. Er und seine Meute verbringen hier die Feiertage. Ich kann eine Weile bei ihnen pennen.« Er hob den Blick und stellte fest, dass seine Schwester ihn entsetzt anstarrte. »Gibt es ein Problem?«
    »Hast du Meute gesagt?«
    »Ja.«
    »Du bist mit einem … einem … Hund befreundet?«
    »Ihm ist Wolf lieber, aber ja, bin ich.« Er betrachtete Smitty in Wahrheit sogar als seinen Bruder. Sie hatten sich mehr als einmal gegenseitig das Leben gerettet.
    »Aber … du kannst nicht mit ihm befreundet sein.«
    Theoretisch vielleicht nicht. Sie waren Meute und Rudel, Hund und Katze; er und Smitty sollten eigentlich die schlimmsten Feinde sein. Vor allem angesichts des Krieges zwischen Meute und Rudel, der nun schon seit Jahrzehnten anhielt. Aber das Militär schuf merkwürdige Gespanne. Typen, die sich aufeinander verlassen mussten, um zu überleben. Smitty war einer seiner besten Kumpel und würde es auch immer sein. Auch wenn Mace ihn mehr als einmal dabei erwischt hatte, wie er sich die eigenen Eier leckte.
    »Weißt du was, Missy? Ich bitte dich wirklich nicht um deine verdammte Erlaubnis.«
    »Wage es ja nicht, mir gegenüber zu fluchen, Mason! Ich bin keiner von deinen Militärkameraden oder diese Schlampe aus der Bronx!« Mace sah wieder zur Decke hinauf. Fünf Minuten mit seiner Schwester, und er fühlte sich wieder wie ein Zwölfjähriger.
    »Also«, fuhr sie fort, »kommst du wenigstens an Weihnachten vorbei? Ich habe ein Geschenk für dich.«
    Mace sah sich in Missys Büro um. Es gab nicht ein einziges Anzeichen dafür, dass die Welt in fünf Tagen Weihnachten feierte. Bei der Dekoration, die seine Schwester aufgehängt hatte, hätte es genauso gut Mitte August sein können.
    »Feierst du überhaupt Weihnachten?«
    »Sei kein Klugscheißer. Das Wohnzimmer ist richtig dekoriert. Ich will nur kein Lametta und so ein Zeug in meinem Büro.«
    Er musste nicht einmal fragen, um zu wissen, dass seine Schwestern jemanden engagiert hatten, um ihr Wohnzimmer zu dekorieren. Auf keinen Fall würden sich die Weibchen des Rudels zu etwas so Mittelklassigem herablassen wie einen Christbaum aufzustellen.
    »Mal sehen. Kann sein, dass ich etwas zu erledigen

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