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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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es aussah, als kämpften sie sich zurück. Seine nachdenklichen goldenen Augen verrieten, dass er in den vergangenen zwanzig Jahren viel von der Welt gesehen hatte. Und nach der bösen Narbe zu schließen, die sich über seinen Hals zog, war die Welt ziemlich hart zu ihm gewesen.
    Ja, aber Bukowski traf den Nagel wahrscheinlich auf den Kopf. Ein Typ wie Mace spielte in einer ganz anderen Liga als sie … wenn sie überhaupt eine hatte. Sie hatte nicht gerade viele Dates gehabt, nachdem ihre Ehe mit »dem Idioten« vor vier Jahren vorbei gewesen war.
    Dennoch, der vierzehnjährige Mace hatte immer dieses Kribbeln am unteren Ende ihrer Wirbelsäule bei ihr ausgelöst, wenn er sie im Biologielabor angelächelt hatte. Der erwachsene Mace dagegen ließ ihren ganzen Körper kribbeln – und zwar gewaltig.
    Sie glaubte nicht einmal, dass Mace sie damals überhaupt bemerkt hatte. Er hatte sie immer wie eine Schwester behandelt, die er nicht hasste. Nachdem sie ihn jetzt gesehen hatte allerdings … na ja, sie hoffte wirklich, dass er seine eigenen Schwestern nicht auch so ansah.
    Dez hatte sich verändert. Und nur zum Guten. Sie war nicht mehr das furchtbar schüchterne Mädchen, das ihre riesigen Brüste hinter einem Stapel Bücher versteckte, damit die Sportler nicht versuchten, sie anzugrabschen. Die neue Dez strotzte vor Haltung und Selbstbewusstsein. Sie wirkte fast eingebildet. Sogar wie sie sich bewegte. Sie ging mit geradem Rücken, den Kopf hoch erhoben; über ihren Brüsten spannte sich ein weinroter Rollkragenpulli und forderte die Kerle heraus, sie zu berühren. Und wenn er sah, wie sie sich bewegte, hatte Mace keine Zweifel, dass sie dem nächstbesten Arschloch, das es wirklich versuchte, das Genick brechen würde.
    Jawohl. Er wollte sie immer noch. Er musste sie haben. Und wie bei einer Gazelle, die in der afrikanischen Steppe an ihm vorbeirannte, würde er alles tun, was nötig war, um sie in die Pranken zu bekommen.
    Mace schaute zur Tür, die ihn von seiner Schwester trennte. Mit einem schweren Seufzer ging er darauf zu und betete, dass sie diesmal besser miteinander auskamen. Er war sich nicht sicher, ob er noch eine Halswunde, die genäht werden musste, verkraften konnte.

Kapitel 2
    »Was sollte das mit dieser … dieser … Person von der Polizei?«
    Mace hatte die Füße bequem auf den Schreibtisch seiner Schwester gelegt und sah zur Decke hinauf.
    »Tja, wenn du uns nicht unterbrochen hättest, hätte ich sie wahrscheinlich auf deinen Schreibtisch geworfen und …«
    »Mason Llewellyn! Das ist nicht lustig! Diese Idiotin ist ein Cop – ob du es glaubst oder nicht –, und sie versucht zu beweisen, dass ich etwas mit Alexanders Tod zu tun habe. Sie hat mich tatsächlich gefragt, ob ich ihn umgebracht habe!«
    Mace sah seine schöne Schwester an. Sie kam nach ihrer Mutter. Er kam nach ihrem Vater. Und sie kamen auch ungefähr genauso gut miteinander aus wie die beiden.
    »Hast du?«
    Missy starrte ihn wütend an. »Natürlich nicht!«
    »Ich frage ja nur. Ich weiß, wie launisch du werden kannst.«
    »Das macht dir richtig Spaß, oder?«
    »Wenn ich ehrlich bin …«
    »Du hast keine Ahnung, was los ist.«
    Etwas am Tonfall seiner Schwester ließ ihn aufhorchen. Etwas Müdes … und Verängstigtes.
    »Du hast recht. Wie wäre es, wenn du es mir erklärst?«
    Missy rieb sich die Schläfen. Ein sicheres Zeichen dafür, dass ihr Stresslevel gerade einen neuen Höchststand erreichte. »Ich weiß nicht. Ich glaube, jemand versucht, das Rudel zu übernehmen. Die Männer zu verjagen.«
    »Willst du damit sagen, dass Löwen Petrov erschossen haben?«
    »Ich sagte, ich weiß es nicht.«
    »Eindeutig.«
    Eine unausgesprochene Regel unter Gestaltwandlern: Kämpfe nie mit etwas anderem als deinen Zähnen, deinen Klauen und deinem Jagdgeschick gegen einen anderen Gestaltwandler. Einer der Gründe, warum kaum ein Löwe eine Träne über den Todesfall im Withell-Rudel vor ein paar Monaten vergossen hatte. Gift an den Krallen? Geschmacklos.
    »Bist du dir sicher, dass es nicht die Hyänen sind? Ich weiß, ich war eine ganze Weile weg, aber du kannst mir nicht erzählen, dass du mit ihnen auskommst.«
    Missy schniefte. »Eher nicht.« Nein. Er glaubte nicht, dass sich die Dinge so sehr verändert hatten. Nicht, solange Missy die Narbe von einem Kampf mit einer Hyäne in ihrer Kindheit trug. Sie waren die einzigen Gestaltwandler, die Mace kannte, die mit Reißzähnen und dem Glauben geboren wurden, dass alles um sie

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