Lions - Hitze der Nacht
okay?«
Das Kind führte Dez hinaus, die sich darüber wunderte, wie verdammt unverantwortlich manche Eltern waren. Es war weit nach zwei Uhr nachts. Diese Kinder sollten im Bett sein und nicht in einem Café herumhängen, während ihre Eltern taten, was auch immer sie taten.
Dez folgte dem Kind zu einem anderen kleinen Kind, das auf dem Rücken in der Gasse lag. Dez hakte ihr Handy von der Hüfte und klappte es auf, während sie das Gesicht des Kindes berührte. Sie hatte gerade die Notrufnummer gewählt, als das Kind die Augen aufriss und lächelte. Dez blinzelte.
Du lieber Himmel, sind das Reißzähne?
Dann sah Dez, wie der Boden auf sie zustürzte.
Maces Handy vibrierte an seiner Hüfte. Er zog es aus der Hülle und sah auf die Nummer des Anrufers. Er verdrehte die Augen, als er es aufklappte. »Ja?«
»Mace?«
Seine Schwester klang panisch. Sie klang sonst nie panisch. Sie erlaubte sich dieses Gefühl nicht. »Was ist los, Miss?«
»Ähm … es tut mir leid, dass ich dich das fragen muss, aber ich habe eben mit Shaw geredet, und wir wurden unterbrochen.«
»O…kay.«
»Es war die Art, wie wir unterbrochen wurden, Mace. Ich fürchte, ihm ist etwas passiert.«
Mace fing Smittys Blick auf. »Weißt du, wo er war?«
»Das ist es ja gerade, was mir Sorgen macht. Er hat mir gesagt, er sei im Chapel. Mace, das ist Hyänenterritorium.«
»Ja, ich weiß. Aber hast du ihm nicht gesagt, was ich dir über Doogan erzählt habe?«
»Ich bin nicht dazu gekommen. Er ist letzte Nacht nicht ins Haus gekommen. Er hasst all diese gesellschaftlichen Anlässe.«
Ein Mann nach Maces Herzen. »Ich geh rüber und sehe, ob ich ihn finde.«
Sie seufzte. »Danke.«
Mace klappte sein Handy zu. »Willst du Shaw babysitten gehen?«
Smitty grinste. »Hey, unser erster Auftrag!«
Selbst in Menschengestalt hatte man immer das Gefühl, Smitty wedle mit dem Schwanz.
Mace sah sich um und bemerkte erst jetzt, dass Dez nicht von der Toilette zurückgekommen war. »Sissy, wo ist Dez?«
Sissy runzelte die Stirn. »Sie ist nicht von der Toilette zurückgekommen.«
»Wie lang ist sie schon weg?«
Sissy dachte kurz nach. »Eine ganze Weile.«
Nicht die Antwort, die er hören wollte.
Dez hatte schon einiges erlebt, aber von einem kleinen Kind die Treppe hinuntergeschleudert zu werden, gehörte nicht dazu.
Sie schlug auf dem Boden auf, und Schmerz schoss durch ihren linken Arm.
Sie versuchte aufzustehen, aber die kichernden kleinen Mistkröten traten sie wieder auf den Boden. Sie schlangen ihr ein raues, schweres Seil um den Hals und zerrten sie daran über den Betonboden.
Dez rang nach Luft, zog verzweifelt an dem Seil und versuchte, es zu lösen, bevor es sie erwürgte oder ihr das Genick brach. Aber sie konnte ihre Finger nicht darunterzwängen. Als ihr langsam schwarz vor Augen wurde, blieben sie stehen. Dez schüttelte den Kopf, um sich aus dem Abgrund herauszureißen, in den sie gerade fast gefallen wäre. Dann rappelte sie sich auf die Knie. Die Hände hatte sie an dem Knoten an ihrem Hals, als eine andere Hand das Seil nahm und spannte. Sie griff nach der Hand, die das Seil hielt, und sah hinauf in das bösartig verzerrte Gesicht von Anne Marie Brutale.
Die Frau grinste sie höhnisch an. »Ich werde viel Spaß mit dir haben, du Mensch.«
Mace hob Dez’ Telefon auf. Ihr letzter versuchter Anruf blinkte noch und wartete darauf, verbunden zu werden. Die Notrufnummer. »Riechst du sie?«, fragte er Smitty.
Sissy Mae stand neben ihrem Bruder. »Sie riechen jung.«
Mace schloss die Augen. Nicht gut. Alles, nur nicht das. Alles, nur keine Hyänenkinder. Jetzt verstand er. Sie hatten Dez hinausgelockt, indem sie vorgegeben hatten, unschuldige Kinder zu sein. Als Cop hätte Dez sie auf gar keinen Fall ignoriert.
Smitty drehte sich, bis er die Richtung hatte, aus der der Geruch kam. Er folgte ihm zu einer unverschlossenen Metalltür und riss sie auf. Der Gestank nach Hyäne schlug ihm entgegen und löste einen Brechreiz aus. Nichts roch so schlimm wie ihre Markierungen. Er schaute nach unten. Die Treppe schien nicht enden zu wollen. Aber er konnte Dez riechen. Hier hatten sie sie hergebracht. Er musste ihr nach, koste es, was es wolle.
»Ich muss nicht hinsehen, um zu wissen, dass da unten mindestens ein Klan Hyänen ist. Vielleicht zwei. Ich kann nicht von euch verlangen, mitzukommen. Aber …«
Mace drehte sich um und stellte fest, dass die gesamte Meute sich schon verwandelt hatte. Ihre Kleider lagen überall in der
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