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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Dez das Seil fest in die Hand und schwang Brutale durch die Luft gegen die Wand. Ihr Hyänenkörper prallte ab, aber Dez benutzte den Schwung, um sie an die gegenüberliegende Wand zu schleudern. Diesmal war die Bestie betäubt. Sie hörte, wie die Luft aus Anne Maries Lungen strömte.
    Die wenigen wertvollen Sekunden nutzend, die sie gewonnen hatte, warf Dez das Ende des Seils über eines der freiliegenden Rohre über ihrem Kopf, direkt neben der Abstellkammer. Sie schnappte das Ende und riss es herunter.
    Dann zog sie, bis Brutale in der Luft hing. Gut einen Meter über dem Boden. Zufrieden, dass Anne Marie nirgendwohin konnte, versuchte Dez, die Tür der Abstellkammer zu öffnen. Abgeschlossen. Also trat sie dagegen. Die Tür war nicht besonders stabil, splitterte und gab nach. Sie betrat den Raum und entdeckte sofort, was sie brauchte. Ein großes, schweres Metallregal stand an einer Seite des Raums. Dez band das Seilende um eines der Regalbeine. Sie überprüfte, dass es fest saß und das unterste Regalbrett dafür sorgte, dass das Seil nicht hochrutschte. Dank des straff gespannten Seils würde Brutale so lange dort hängen, bis jemand sie losband.
    Dez schnappte sich ihre Waffe und rannte den Gang entlang, wobei sie sich immer wieder sagte, dass Brutale sie an ihrer Stelle auch nicht hätte leben lassen.
    Mace blieb neben dem aufgehängten Leichnam einer Hyäne stehen. Er stieg auf die Hinterbeine und schnüffelte an ihr. Es roch schwach nach Dez, und er wusste, dass das ihr Werk war.
    Er folgte Smitty und der Meute, blieb aber stehen, als er sah, was sie anstarrten.
    Der Gang gabelte sich in vier Richtungen. Und überall roch es nach Dez.
    Sissy Mae schickte mehrere ihrer Frauen in einen Tunnel. Smitty schickte ein paar Frauen samt seiner Schwester und ein paar Männer in zwei andere Tunnel.
    Mace machte einen Schritt auf den letzten Tunnel zu, hielt aber inne, als er merkte, dass jemand ihn beobachtete. Er sah ein hübsches kleines Mädchen, nicht älter als ungefähr acht, das ihn anstarrte. Es sah zu der Hyäne hinauf, die von den Rohren hing, dann zurück zu Mace, und mit einem atemberaubenden Lächeln, wie es nur Hyänenkinder besaßen, drehte sie sich plötzlich um und schrie: »Giiinaaaaa!«
    Mist! Mace und Smitty wechselten einen Blick, dann rannten sie den vierten Tunnel entlang.
    Eine Hyäne allein konnte schon genug Schaden anrichten. Aber ein Klan von vierzig oder sogar achtzig? Er musste Dez erwischen, bevor sie mitten unter sie geriet oder sie sie fanden. Sonst waren sie alle tot.
    Sie bog um eine Ecke und stand vor einer weiteren Reihe langer Gänge. Was für ein verdammtes Labyrinth. Ein hell erleuchtetes, verwirrendes Labyrinth. Jede Ecke, um die sie bog, führte nur in eine weitere Reihe von Gängen. Wenn sie einen wählte, führte er sie zur nächsten Ecke mit der nächsten Reihe von Gängen und so weiter und so weiter.
    Himmel, wo war sie hier hineingeraten?
    Sie blieb stehen und holte Luft. Jawohl. Sie hatte sich verlaufen. Sie hätte zu ihrem Handy gegriffen, aber das hatte sie ja in der Gasse hinter dem Coffeeshop fallen gelassen.
    Sie holte noch einmal tief Luft. Sie würde jetzt nicht in Panik geraten. Sie würde hier herauskommen. Zum tausendsten Mal schüttelte sie ihre linke Hand aus. Der Schmerz im Handgelenk war inzwischen zu einem dumpfen Pochen geworden.
    Dez ging einen weiteren Gang entlang. Sie staunte über die Stille. Hätte sie nicht gewusst, dass sich direkt über ihr ein Club befand … zum Henker, sie konnte nicht einmal den Bass der Lautsprecher ausmachen. Es schien, als seien die Wände alle isoliert.
    Natürlich fühlte sie sich dadurch kein Stück besser. Denn niemand würde ihre Schreie hören.
    Sie kam an eine neue Ecke und blieb stehen. Am Ende des einen langen Gangs hörte sie Männer streiten.
    Sie ging eilig auf das Geräusch zu und zog gleichzeitig ihre Glock aus dem Halfter. Sie hatte keine Ahnung, was sie vorfinden würde, aber Dez bereitete sich darauf vor, entweder zuckersüß zu sein, zu drohen oder ihnen die Köpfe wegzupusten. Was auch immer nötig war, um verdammt noch mal hier herauszukommen.
    Sie folgte den Stimmen. Ihr Körper war angespannt, die Pistole hielt sie fest in beiden Händen und vom Körper weg. Sie drückte sich mit dem Rücken an die Wand, als der Streit gewalttätig wurde. Jemand wurde nach allen Regeln der Kunst verprügelt.
    »Tu’s! Tu’s!«, knurrte eine tiefe Stimme.
    Sie bog um die Ecke und hob die Waffe. Rasch überblickte

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