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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Trophäe im Maul.
    Okay. Dez hatte genug von tierischen Nächten in New York. Sie drehte sich um und rannte die Treppe hinauf. Als sie zur Tür kam, packten sie starke Hände von hinten und schoben sie hinaus auf die Gasse.
    Der einladende Geruch nach geröstetem Kaffee, Muffins, Abwasser und einem leichten Regenschauer stürmte auf sie ein. Sie hätte am liebsten tief Luft geholt und die kalte Luft genossen, doch die Arme, die sie festhielten, begannen, sie zu Tode zu quetschen. Hätte sie den Körper, der zu diesen Armen gehörte, nicht erkannt, wäre sie vielleicht besorgt gewesen.
    Stattdessen konnte sie nur einfach nicht atmen.
    »Ich glaube, du bringst sie um, Mace.«
    »Gut.« Er drückte sie noch fester an sich und vergrub das Gesicht in ihren Haaren.
    Dez winkte Smitty verzweifelt zu. Im Gegensatz zu seiner Schwester, die wieder Menschengestalt angenommen hatte, war Smitty immer noch nackt. »Hilf mir«, brachte sie gerade noch heraus.
    »Tja, Schätzchen, was hast du erwartet? Wegen dir waren wir krank vor Sorge!«
    »Das ist nicht hilfreich«, quiekte sie.
    Die Tür knallte zu, und Dez fühlte sich endlich sicher.
    Sissy Mae schüttelte den Kopf, als sie ihrem Bruder eilig seine Kleider reichte. »Ich glaube, sie haben noch ein paar andere Löwen. Ich habe es gehört.« Als er angezogen war, umarmte Smitty seine Schwester brüderlich und herzlich.
    »Das ist nicht unser Problem. Und gut gemacht, kleine Schwester.«
    Das Mädchen glühte vor Stolz über die Worte ihres Bruders. Oder es sah nur so aus, als glühte sie, weil Dez verdammt noch mal keine Luft bekam!
    »Sterbe immer noch!«
    Mace ließ sie endlich los, und sie atmete ein paar Mal tief und gierig ein. Er drehte sie herum, damit sie ihm ins Gesicht sehen konnte. »Das war’s! Keine Hilfe mehr für fremde Kinder, die du nicht kennst!«
    Dez machte sich von ihm los, ihr Atem ging immer noch stoßweise, während das Adrenalin langsam aus ihrem Körper strömte. »Bist du verrückt? Ich bin ein Cop. Wenn ein Kind zu mir kommt, helfe ich ihm. Also schlag dir das verdammt noch mal aus dem Kopf!«
    Mace holte tief Luft, und seine goldenen Augen durchbohrten sie. Nach einer Weile sagte er: »Na gut. Aber nächstes Mal vergewisserst du dich, dass sie keine Reißzähne haben.«
    Dez grinste. »Das kann ich machen.«

Kapitel 12
    Dez öffnete die Augen. Dann schloss sie sie wieder. Nie wieder würde sie etwas trinken, das sich »Onkel Willys Selbstgebrannter« nannte. Ihr Kopf hämmerte. Sie hatte keine Ahnung, wo sie war … oder wessen Arme gerade um sie lagen.
    Der Körper hinter ihr kuschelte sich enger an sie und schnurrte. In diesem Augenblick klärte sich ihr Kopf, und sie wusste, dass Mace sie im Arm hielt. Sie lächelte. Was für eine Nacht. In all ihren Jahren als Marine und Cop hatte sie nie so etwas durchgemacht. Und die Tatsache, dass sie überlebt hatte … na ja, sie war ziemlich beeindruckt von sich selbst. Aber die Nacht hatte da noch nicht geendet.
    Als sie erst einmal aus dem Club heraus waren, hatten sie Shaw in ein Krankenhaus im Zentrum von Manhattan gebracht. Offenbar wurde es von Gestaltwandlern betrieben und war der einzige Ort, wo man sich wirklich um einen schwer verletzten Mann … oder was auch immer kümmern konnte. Die Meute und Mace hätten Shaw nur zu gern in der Notaufnahme abgeladen und ihn sich selbst überlassen, aber Dez konnte das nicht, und aus irgendeinem Grund wollte auch Sissy es nicht erlauben.
    »Wir können ihn nicht einfach allein lassen«, hatte Dez argumentiert. Nicht nach seinem kleinen Anfall von Heldentum in den Eingeweiden des Chapel. Natürlich wurde ihr plötzlicher Gefühlsausbruch von einem verärgerten Naserümpfen von Mace und ausdruckslosen Blicken der Meute kommentiert. Aber irgendwann sahen sie die Sache so wie sie. Also saßen sie im Wartezimmer herum, plauderten, aßen und … na ja … warteten. Sie bekam sogar ihr Handgelenk geröntgt und verbunden. Nur eine Verstauchung. Kein größerer Schaden.
    Dez stellte fest, dass sie Smittys und Sissy Maes Meute immer lieber mochte, je näher sie sie kennenlernte. Sie waren so lieb und charmant, wie nur Südstaatler es sein konnten. Und sie schienen Mace zu tolerieren. Selbst nachdem er Smitty angebrüllt hatte, als er Dez dabei ertappte, wie sie seine sensible Stelle kraulte.
    Irgendwann kam Maces Cousine Elise ins Wartezimmer geschneit. Es stellte sich heraus, dass sie die einzige Frau des Llewellyn-Rudels war, die sich in die kalte, regnerische

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