Lions - Hitze der Nacht
als sich Sissy Mae und ihre Mädchen einschalteten, wurde das Ganze richtig interessant. Doch nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit ihrer Schwestern zu stehen, machte den Pecannusskuchen für Dez gleich noch mal so lecker.
Als sie dachte, der Abend könne nicht noch interessanter werden, tauchten Sal, Jim und Vinny auf. Sie hatte ganz vergessen, dass sie sie ein paar Tage zuvor eingeladen hatte, um ihnen ihre Geschenke zu überreichen, aber sie waren trotzdem schlau genug, sich zu entschuldigen und leicht beschämt dreinzuschauen. Irgendwann kam noch Bukowski mit Frau und Kindern. Offensichtlich fühlte er sich immer noch ziemlich schuldig, weil er ihr und Mace am Vortag die Party verdorben hatte, und deshalb hatte er ihnen Wein mitgebracht. Sie war wirklich stolz, dass Mace keinen Kommentar über den Jahrgang fallen ließ. Auch wenn sie seine Meinung in seinen goldenen Augen ablesen konnte.
Plötzlich war Dez’ Haus voller Leute und Mace. Eine Woche zuvor hatte Dez noch fest vorgehabt, den ganzen Tag zu arbeiten und sich zum Abendessen eine tiefgefrorene Truthahn-Fertigpastete warmzumachen. Sie lächelte. Sie hätte es nie laut zugegeben, aber das hier war viel besser.
Von der Küche aus beobachtete sie die verrückten Schlampen, während sie und Mace das Geschirr spülten, damit ihre Mutter es nicht zu tun brauchte. Und als sich ihre Schwestern gegen Maces Schwestern in Gefechtsposition brachten, wer war da mittendrin? Sissy Mae. Kein Wunder, dass Dez sie mochte. Sie war genauso eine Aufwieglerin wie sie.
»Wow, Missy. Willst du sie wirklich so mit dir reden lassen?«, drängte Sissy. »Ich meine, hast du vielleicht Angst vor ihr oder so …«
»Ich habe vor niemandem Angst!«
Dez fragte sich, wie lange sie warten sollte, bevor sie eingriff, als Maces Hand im Wasser über ihre glitt. Das tat er schon die ganze Zeit. Immer wenn ihre Mutter ihnen den Rücken zudrehte, fand Mace einen Weg, sie zu berühren oder zu küssen. Es hatte etwas Niedliches und Unschuldiges. Vor allem, da dieser Mann sie gestern auf ihrem Esszimmertisch bis zur Besinnungslosigkeit gevögelt hatte.
»Also gut, ihr beiden«, schalt ihre Mutter fröhlich. »Hört auf damit.«
Mace ließ Dez los. Er ging so nett mit ihrer Mutter um. Immer behandelte er sie mit höchstem Respekt.
»Entschuldigung, Mrs. MacDermot.«
»Dummer Junge. Das meine ich nicht. Ich meine, lasst das Geschirr. Diese streitenden Frauen können es fertig spülen. Ihr zwei geht raus, um ein bisschen frische Luft zu schnappen.« Dez’ Mutter zwinkerte ihr zu. »Es wird zu heiß hier drin.«
»Mom!«
Mace ließ sich das nicht zweimal sagen. Er trocknete ihre Hände ab und zog sie an ihren erregten Geschwistern vorbei aus dem Haus und auf die Veranda. Dann ging er noch einmal hinein, schnappte sich ihre Lederjacke und eine Plastiktüte. Er half ihr in die Jacke, setzte sich auf einen der Stühle und zog Dez auf seinen Schoß.
Sie beobachtete, wie ihre drei Freunde in der Einfahrt mit Smitty redeten. Sie hatte das Gefühl, dass sie sich mit Mace und Smitty zusammentaten. Nicht dass es ihr etwas ausgemacht hätte. Ihr fiel niemand ein, dem sie mehr vertraute. Vor allem, wenn es je nötig wurde, dass sie Mace beschützten.
»Ich habe ein Weihnachtsgeschenk für dich.«
Dez drehte ruckartig den Kopf. »Mace, du hast nicht …«
»Hier.« Er unterbrach sie und gab ihr eine eingepackte Schachtel. »Ich hatte dir erst etwas anderes gekauft, aber das habe ich dann Sissy Mae geschenkt. Ich glaube, das hier gefällt dir besser.«
»Danke.« Sie küsste ihn und streifte dann das Geschenkpapier ab. Sofort füllten sich ihre Augen mit Tränen. Der Mann hörte ihr wirklich zu. Er hörte sie.
»Der Cops -3er-Pack«, flüsterte sie ehrfürchtig.
»Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich nachgesehen, ob es noch andere DVD s gibt, aber das waren die drei, die ich gefunden habe. Du hast sie doch noch nicht, oder?«
»Nein«, log sie. Sie würde ihre Exemplare morgen verbrennen. Diese hier bedeuteten ihr viel mehr. »Ich habe aber nichts für dich.«
Plötzlich stürmte Missy durch die Tür und war schon die Treppe hinunter, als das Wort Feigling ihr aus dem Haus hinterhergeschleudert wurde.
Missy drehte sich auf dem Absatz um und marschierte die Treppe wieder hinauf. »Das reicht, Freundchen! Jetzt ist es eine Sache zwischen dir und mir! «
Smitty rannte hinter ihr her ins Haus. Vinny, Sal und Jim folgten, wahrscheinlich, weil sie hofften, eine kleine Schlägerei unter
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