Lions - Hitze der Nacht
Was zum Henker ist das für ein wunderbarer Duft? Ist das Truthahn? Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, als er an den keifenden Frauen vorbei und ins Esszimmer ging.
Dort stellte Dez’ Mutter gerade selbstgebackenes Brot auf den Tisch. Sie lächelte ihn warmherzig an, als kenne sie ihn schon sein ganzes Leben lang.
»Keine Sorge. Es ist genug für Sie da. Ich habe noch einen Truthahn gemacht.«
Mace lachte. »Einen ganzen Truthahn? Nur für mich?«
»Sie sind ein Junge im Wachstum. Sie müssen essen. Meine Tochter wird das lernen.« Dann drückte sie ihn auf einen Stuhl.
Cool . Er hatte ihre Mutter und würde auch ihren Vater auf seine Seite bringen. Jetzt musste er nur noch Dez überzeugen. Und das würde er. Er musste nur schnurren. Sie kam praktisch schon allein von diesem Geräusch.
»Und jemand namens Smitty hat für Sie angerufen. Ich habe ihn eingeladen, zum Nachtisch vorbeizukommen.«
Mace kratzte sich am Kopf, um nicht zu lachen. »Ähm … Sie haben ihn zum Nachtisch eingeladen … hierher?«
»Ja. Ihn und seine Familie. War das in Ordnung?«
»Mrs. MacDermot … das war wunderbar.«
»Oh, gut.«
Dez’ Mutter eilte zurück in die Küche, als Dez ins Zimmer kam und sich neben ihn setzte.
»Ich kann nicht fassen, dass diese Zicken immer noch streiten.«
»Meine Schwester hätte dir nicht vor Rachel und Lonnie blöd kommen dürfen.«
»Wovon redest du?«
»Du weißt, wie es ist. Wenn sie auf dir herumhacken, ist das eine Sache. Aber wenn es ein Fremder tut, ist es etwas anderes.«
Dez zuckte die Achseln; ihre nassen Haare und plötzliche Schüchternheit erinnerten ihn an das Mädchen, das sie einmal gewesen war. »Stimmt wohl.«
Dez’ Mutter kam zurück ins Zimmer. Sie lächelte süß, dann brüllte sie zur Tür hinaus: »Essen!«
Mace blinzelte. Für eine winzige Frau hatte sie ganz ordentliche Lungen.
Dez’ Vater kam herein und vier Kinder mit ihm. Er half ihnen auf ihre Stühle, als Dez’ und seine Schwestern hereinstürmten. Immer noch streitend.
»Wie kannst du auch nur zwei Sekunden glauben, dass man damit das Defizit ausgleichen könnte?«
»Ich kann nicht fassen, dass du als Bundesstaatsanwältin eine sentimentale Liberale bist!«
»Ich bin keine Liberale. Ich bin nur kein Nazi.«
Mace beugte sich zu Dez hinüber. »Wie lange wird das dauern?«, flüsterte er und genoss den Schauder, der durch ihren Körper ging.
Sie beobachteten die Frauen und den Rest der Familie. Die streitenden Frauen ignorierten Lonnies und Rachels Ehemänner. Die Männer halfen in der Zwischenzeit ihren Kindern auf die Stühle. Sie halfen sogar Missys und Allies Nachwuchs. Seine Schwestern ignorierten alle im Raum außer Lonnie und Rachel.
»Mindestens bis zum Nachschlag. Aber ich glaube nicht, dass es bis zum Kuchen geht.« Ihre Augen wurden groß. »Oh Gott. Ich habe den Kuchen vergessen.«
Ihre Mutter kam mit weiteren Beilagen aus der Küche. »Keine Sorge. Ich habe Kuchen gekauft. Ich wusste, du würdest ihn vergessen.«
Dez sah ihre Mutter finster an. Er kannte diesen Blick. Jetzt würde sie jede Sekunde etwas sagen, das ihre Mutter aufregte und sein Weihnachtsessen ruinierte. Um das zu verhindern, ließ er seine Hand unter dem Tisch zwischen ihre Schenkel gleiten.
Sie quiekte, was zur Folge hatte, dass alle am Tisch sie ansahen. Dann hustete sie, um abzulenken. »Entschuldigt. Ich glaube, ich bekomme eine Erkältung.«
»Ich sage dir immer wieder, dass du dich nicht warm genug anziehst«, schalt ihre Mutter, während Dez verzweifelt versuchte, seine Hände aus ihrem Schritt zu lösen. Aber er würde nicht loslassen. Zumindest nicht, bis der Truthahn kam. Als Zugabe schob er seinen Mittelfinger an ihrer Stoffhose genau dorthin, wo ihre Klitoris sein musste. Ihr Husten wurde schlimmer.
»Guter Gott«, blaffte Missy. »Würde vielleicht jemand dem Mädchen ein Glas Wasser geben, bevor ihr noch eine Ader platzt?«
Wow. Es war menschenmöglich, dass sechs Frauen zwei Stunden am Stück stritten. Dez hatte keine Ahnung gehabt. Sie stritt nicht so lange. Wenn sie sich so aufregte, endete es normalerweise damit, dass sie jemanden schlug oder verhaftete. Aber ihre und Maces Schwestern waren immer noch dabei. Sie waren zu anderen Themen übergegangen, aber man hätte meinen können, sie stritten über Dinge, die sie tatsächlich beeinflussen konnten.
Smitty und seine Meute tauchten pünktlich auf, als es Kuchen und weitere Diskussionen gab. Offenbar hatte ihre Mutter sie eingeladen. An dem Punkt,
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