Lions - Leichte Beute (German Edition)
ahnungslos!
»Vielleicht solltest du Mitch nach Hause bringen.«
Sissy lachte. »Warum? Macht sich seine Mom Sorgen, wenn er zur Schlafenszeit nicht zu Hause ist?«
Ronnie entblößte einen Reißzahn, und Sissy grinste, als die Musik von AC/DC zu Charlie Daniels wechselte, was die ganze Meute zum Jubeln brachte.
»Ich sage nur, dass er nicht aussieht, als hätte er Spaß.« Sie beugte sich weiter vor. »Und ich glaube, er hat sich Sorgen um dich gemacht.«
»Er sollte sich keine Sorgen machen.«
»Warum nicht?«
»Weil Leute mit Grenzen sich keine Sorgen umeinander machen.« Sissy wackelte mit dem Hintern bis hinunter zum Boden und wieder herauf. »Seine einzige Sorge sollte sein, ob ich später noch Sex mit ihm habe … und hör auf, mich so anzusehen!«
»Wie denn?«
Sissy zog eine Augenbraue hoch, und Ronnie winkte ab. »Okay, okay.« Als Sissy sich mit erhobenen Armen um die eigene Achse drehte, fügte Ronnie hinzu: »Aber du bist eine Idiotin.«
Sich wieder zu ihr drehend, fragte Sissy aufrichtig: »Was hast du gesagt?«
Ronnie zuckte die Achseln. »Nichts.«
Die Siegesfeier war großartig gewesen, das Essen spektakulär, die Musik und das Bier fabelhaft. Um ehrlich zu sein, war es eine der besten Partys gewesen, die Sissy seit langer Zeit erlebt hatte, und es verblüffte sie, dass sie und ihre Brüder nicht ein einziges Mal gestritten hatten.
Obwohl ihr, als ihre Muskeln auf dem Heimweg zu schmerzen begannen, klar wurde, dass sie vielleicht keine Rennen mehr fahren konnte. Es war Zeit, dass der »Nachwuchs« übernahm. Zum Henker, sie hatte mit sechzehn angefangen – warum sollten ihre Nichten und Neffen anders sein?
Zu ihrem eigenen Entsetzen wurde sie einfach zu alt für diesen Mist.
Als sie im Haus waren, nahm Mitch ihre Hand und führte sie nach oben.
»Wo gehen wir hin?«
»Duschen. Du riechst nach billigem Fusel und anderen Katzen. Das stört mich.«
Sissy widersprach nicht und genoss es, wie Mitch sich um sie kümmerte. Er kam mit ihr in die Dusche, wusch ihr die Haare und trug sogar Conditioner auf, was er nur von seiner Mutter gelernt haben konnte, wie Sissy annahm. Als sie beide abgespült waren, trocknete Mitch sie ab und ging mit ihr zurück ins Schlafzimmer. Er sagte nicht viel während alledem, und sie wusste nicht, warum. Aber Sissy würde sich keine Gedanken machen. Fragen führten nur zu tiefsinnigen Gesprächen, die Sissy meistens um jeden Preis zu meiden versuchte.
Sie trocknete sich mit einem Handtuch die Haare ab und zog eines ihrer alten T-Shirts an, sonst nichts. Angesichts des Ständers, den Mitch hatte, seit sie zusammen unter die Dusche gegangen waren, vermutete sie, sie würde nicht mehr brauchen.
Er kämmte sich die Haare aus dem Gesicht und nahm sich eine saubere Jogginghose von dem Stapel, den Sissy auf einen Stuhl geworfen hatte. »Ich gehe nach unten«, informierte er sie zu ihrer grenzenlosen Überraschung. »Wir sprechen uns später.«
»Bleibst du nicht hier?«
»Nö. Heute Nacht nicht.«
Sie schaute Mitch zu, wie er ihre Schlafzimmertür öffnete, und fragte: »Warum?«
Sissy zuckte buchstäblich am ganzen Körper zusammen, als Mitch die Tür so fest zuknallte, dass sie das Gefühl hatte, gleich werde der Putz von der Wand rieseln.
»Hast du mich gerade gefragt, warum?« Mitch drehte sich um, und Sissy sah echten Zorn in seinen Augen. Um ehrlich zu sein, hatte sie das vorher noch nie gesehen. Sie hatte Verärgerung und Ungeduld gesehen. Aber nie echte … Wut. Nicht bei Mitch.
»Äh … ja.«
»Und du hast die Stirn, mich das zu fragen, nach dem, was ich gerade durchgemacht habe?«
Jetzt war Sissy vollkommen verwirrt. »Was hast du durchgemacht?«
»Was ich … hast du … das kann nicht …« Wow, Mitch beendete seine Sätze nicht. Das konnte nichts Gutes bedeuten.
Abrupt packte er sie bei den Schultern, seine Finger gruben sich in ihre Muskeln. »Hast du wirklich gedacht, dass es mir Spaß gemacht hat, dabei zuzusehen, wie du heute fast getötet wurdest?«
»Ich würde nicht direkt sagen …«
»Halt den Mund!«
Und Sissy war so verblüfft, dass sie genau das tat.
»Erstens hatte ich keine Ahnung, was zum Henker ihr da vorhattet. Hätte ich es gewusst, hätte ich dem einen Riegel vorgeschoben.«
»Du hättest …«
»Halt den Mund! Zweitens, hast du irgendeine Ahnung, wie es war, dabei zuzusehen, wie du dich so überschlägst? Zu wissen, dass du in dem Wagen feststeckst und dass ich nichts, aber auch gar nichts tun kann?«
Da er auf
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