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Lions - Leichte Beute (German Edition)

Lions - Leichte Beute (German Edition)

Titel: Lions - Leichte Beute (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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keine seiner Fragen tatsächlich Antworten zu erwarten schien, sagte Sissy nichts.
    »Und wofür? Für nichts! Du hast deinen Hals für absolut gar nichts riskiert! Die Antwort auf deine dumme Frage ist also: Ich bleibe heute Nacht nicht hier, weil ich angepisst bin !« Er ließ sie los, riss die Tür auf und knallte sie hinter sich wieder zu.
    Sissy hatte keine Ahnung, wie lange sie dastand und mit offenem Mund die geschlossene Tür anstarrte. Es konnten Minuten oder Stunden sein. Zum ersten Mal in ihrem Leben fehlten Sissy die Worte.
    Es war das Geräusch von Kieseln, die an ihr Fenster geworfen wurden, das sie aus ihrer vorübergehenden Stummheit riss. Sie schob das Fenster auf und sah Ronnie Lee und Dee unter ihrem »Fluchtbaum« stehen, wie sie ihn nannte.
    Nachdem sie sich eilig Slip und Shorts übergestreift hatte, kletterte Sissy aus ihrem Fenster auf den Baum, der direkt davor stand. Sie kletterte mühelos nach unten und landete sicher vor ihrer Cousine und ihrer Freundin auf dem Boden.
    »Lasst uns den Laden der Tanten ausrauben. Wir brauchen Kuchen«, sagte Ronnie, und Sissy nickte; sie erkannte den Blick auf Ronnies Gesicht. Anscheinend ließ Brendon sie auch nicht ran. Also ja, sie brauchten beide Kuchen.
    Brendon war nicht gerade überrascht, als er Mitch um drei Uhr morgens am See sitzend und auf das stille Wasser starrend vorfand. Natürlich wäre es ihm viel lieber gewesen, wenn er nicht mit einem Krokodil neben sich dort gesessen hätte. Es war eine Sache, mit ihm Tauziehen unter Raubtieren zu spielen, aber eine ganz andere, es zu behandeln wie den Familienhund.
    »Hey.« Bren setzte sich auf Mitchs freie Seite. »Ist er wirklich nötig?«
    »Er leistet mir Gesellschaft.« Im Schneidersitz, den Ellbogen auf das Knie und das Kinn auf die Faust gestützt, seufzte Mitch. Er sah aus wie der vierzehnjährige Junge, den Brendon vor all den Jahren kennengelernt hatte, als sein Vater sich endlich durchgerungen hatte, ihm zu sagen, dass er noch einen Sohn hatte. »Habe ich das noch nie erwähnt?«, hatte sein Vater gefragt und dabei so desinteressiert wie immer ausgesehen.
    »Sissy ist ausgegangen«, sagte Mitch nach diesem Seufzen. »Und ich mache ihr keinen Vorwurf. Ich hab’s versaut.«
    »Mach dir keinen Kopf. Ich glaube, ich habe Ronnie zum Weinen gebracht.«
    Mitch warf ihm einen Seitenblick zu. »Du hast meine Ronnie zum Weinen gebracht?«
    »Fang nicht damit an! Ich fühle mich schon schlecht genug, auch ohne dass du noch einen draufsetzt.« Bren warf die Hände in die Luft. »Aber wegen dieser Frau wäre ich fast vor Angst gestorben!«
    »Ja, ich glaube, das kapieren sie nicht. Sissy hat mich die ganze Zeit angestarrt, als spräche ich Gälisch.«
    »Sie sind nicht zimperlich hier draußen in der Provinz, habe ich mir sagen lassen.«
    »Nicht zimperlich zu sein, kann ich ja nachvollziehen. Aber sich in ein Gefährt zu schnallen, das in Flammen aufgehen könnte oder in tausend Stücke zerbrechen, und dann andere zu rammen, die es genauso machen, geht weit über meine Komfortzone hinaus.«
    Brendon schaute zu, wie sein Bruder Ralph den Kopf streichelte. »Wo wir gerade von Komfortzonen sprechen … fühlst du dich wohl, wenn du das machst?«
    »Eigentlich nicht«, erklärte Mitch, hörte aber nicht auf, Ralph zu streicheln. »Aber ich habe Angst, dass er mir ein Bein abreißt, wenn ich aufhöre. Ich kann mich nicht erinnern, wann er das letzte Mal etwas zu fressen hatte. Wusstest du, dass Krokodile nur ungefähr alle drei Tage fressen?«
    Kopfschüttelnd sagte Brendon: »Mitchell …«
    »Was?«
    »Du musst es ihr sagen, Bruder.«
    »Ich glaube nicht, dass Sissy Krokodile besonders interessant findet.«
    »Nicht das, du Idiot! Dass du in sie verliebt bist.«
    »Oh. Das.« Mitch seufzte wieder. »Ich streichle lieber Ralph weiter.«
    »Glaubst du, sie läuft dir weg?« Ronnie Lee war davongerannt, als sie erfahren hatte, dass Brendon sie liebte. Sie war gerannt wie eine Sprint-Olympiasiegerin.
    »Nein. Sie wird nicht wegrennen. Sissy rennt nie weg. Sie würde einfach ignorieren, was ich gesagt habe. Ignorieren, was wir einander im vergangenen Jahr bedeutet haben, ganz zu schweigen von den letzten Tagen. Irgendwann wird sie mich komplett ignorieren.«
    »Sie kann dich nicht ignorieren.«
    Mitch stieß ein kleines Schnauben aus. »Wie kommst du darauf?«
    »Bruder … du sitzt hier und streichelst ein Krokodil und erzählst mir dabei über seine Fressgewohnheiten. Wieso zum Henker willst du sie damit

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