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Lions - Leichte Beute (German Edition)

Lions - Leichte Beute (German Edition)

Titel: Lions - Leichte Beute (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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durchkommen lassen, dich zu ignorieren?«
    »Da hast du nicht unrecht. Aber ich kann sie nicht lieben, Bruder.«
    »Das tust du doch schon.«
    »Ich weiß. Aber ich kann nicht.«
    »In Momenten wie diesen habe ich gute Lust, dich zu schlagen.«
    »Nichts hat sich verändert, Bren. Ich werde immer noch aussagen. Werde immer noch ins Zeugenschutzprogramm gehen. Ich kann ihr nichts bieten als die Flucht und einen neuen Namen. Also kann ich sie nicht lieben. Verstanden?«
    Erst in diesem Moment wurde Brendon klar, was für ein selbstloser kleiner Mistkerl Mitch Shaw war. Dieser verdammte Kerl!
    Mitch warf einen Blick auf Ralph und sah dann wieder zu Brendon. »Ich glaube, er schnarcht.«
    »Oder er knurrt vor Hunger.«
    »Blödmann.«
    Dez hatte eine Litanei der Dinge heruntergerasselt, die sie für Shaws Fall in den vergangenen zwei Wochen getan hatte. Leider war ihr Commanding Officer nicht im Geringsten beeindruckt gewesen. Sie hatte geradezu genervt ausgesehen, als sie Dez sagte, sie solle ihr aus den Augen gehen.
    Die Ellbogen auf den Schreibtisch gestützt, fuhr sich Dez mit den Händen durch die Haare. Sie war genauso frustriert wie alle anderen, aber diese Frau war einfach wie ein Geist. Keine Fingerabdrücke, keine Haare, keine Fasern, und das Militär war auch keine Hilfe. Sogar unter Gestaltwandlern gab es den üblichen politischen Blödsinn.
    »Vielleicht hat sie das Land verlassen.« Ein Profi wie sie hatte sicherlich eine Vielzahl von Reisepässen, Ausweisen und Kontakten.
    »Nö.« Souza legte die Füße auf ihren Schreibtisch. »Sie hat das Land nicht verlassen. Noch nicht.«
    »Und woher willst du das wissen?«
    »Sie geht nicht, bis sie hat, was sie will. Und sie will Geld. Das Kopfgeld für unseren Jungen ist beträchtlich. Wenn ich nicht so gesetzestreu wäre, würde ich ihn für so viel Geld selbst umbringen.«
    »Das ist reizend, Souza. Danke.«
    »Ich sage dir nur, wie es ist. Sie wird es wieder versuchen.«
    Dez hatte das überwältigende Bedürfnis, etwas in ihren Schreibtisch einzuritzen. Er war so makellos und perfekt, es machte sie wahnsinnig. Tatsächlich war das ganze Büro so. Highend und Hightech.
    Sie fuhr mit dem Finger über ihren Schreibtisch und wünschte, sie hätte ihr Klappmesser dabei. »Sie wollen, dass der Prozess losgeht. Also nehme ich an, dass sie wartet, bis er wieder in Philly ist.«
    Als Souza nichts sagte, schaute Dez von ihrem Schreibtisch auf. »Was?«
    »In Philly wird es andere geben. Vollmenschen, die versuchen werden, ihn auszuschalten, und ihr in die Quere kommen. Sie wird ihn ganz für sich haben wollen – und zwar bevor er eine Chance bekommt, seine Aussage zu machen.«
    Dez lehnte sich zurück. »Du glaubst, sie hat ihn gefunden, oder?«
    »Vollmenschen hätten nicht die Verbindungen, aber sie schon.« Souza hob eine Augenbraue. »Hast du mal daran gedacht, nach Tennessee zu fahren, Desiree?«
    »Meinst du freiwillig oder wenn man mir eine Waffe an den Kopf hält?«
    Nachdem er Ralph vorsichtig zurück in den See manövriert hatte, schickte Mitch Bren los, um sich mit Ronnie zu versöhnen. Ihr Streit würde sowieso nicht lange dauern.
    Mitch kehrte zu Sissys Haus zurück und war einigermaßen überrascht, sie auf der obersten Verandastufe sitzend vorzufinden, den Rücken an eine Seite des Geländers gelehnt, die Füße an die andere gestützt. Himmel, sie war so sexy. Es machte ihn verrückt.
    »Hey«, sagte sie lächelnd.
    »Hey.« Er setzte sich auf die zweite Stufe von oben, in derselben Haltung, nur ihr gegenüber, und außerdem musste er dabei die Knie beugen. »Es tut mir leid, dass ich dich vorhin angeschrien habe.«
    »Und mir tut es leid, dass ich dir so eine Angst eingejagt habe.« Sie lachte. »Ich vergesse immer wieder, wie anders wir hier in der Gegend sind. Was für uns normal ist, halten alle anderen für komplett irre.«
    »Nicht komplett irre. Mir ging es gut, bis ihr angefangen habt, euch gegenseitig zu rammen. Ich habe die ganze Zeit auf eine verdammte Flagge oder Strafen gewartet.«
    »Wir halten nichts von Strafen.«
    »Das weiß ich jetzt auch.«
    »Na ja … es bedeutet mir viel, dass ich dir so wichtig bin, dass du mich irrational anschreist. Wie ein frustriertes kleines Mädchen.«
    »Und mir bedeutet es viel zu wissen, dass du bereit bist, eine bleibende Wirbelsäulenverletzung zu riskieren, nach der du die nächsten zwanzig Jahre rund um die Uhr von deiner Mutter gepflegt werden müsstest, nur um einer Stadt, aus der du vor Jahren

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