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Lions - Leichte Beute (German Edition)

Lions - Leichte Beute (German Edition)

Titel: Lions - Leichte Beute (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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zurückgeworfen, und Mitch hielt ihn am Rücken fest und sah Sissy an. Sie war versucht – Himmel, war sie in Versuchung! –, Mitch Gil den Rest geben zu lassen. Aber das würde nicht heute passieren. Sie schüttelte den Kopf, und Mitch nickte.
    Mit fliegender Mähne riss er den Kopf herum, und Gil flog durch die Gasse, knallte gegen die Wand und landete auf dem Boden.
    Sie hörten es alle. Das Geräusch einer brechenden Wirbelsäule.
    Natürlich hätte Mitch Schlimmeres anstellen können. Und mit der Zeit – tatsächlich würden es wohl Jahre sein – würde Gils Rücken wahrscheinlich heilen, und er würde wieder gehen können. Aber im Moment …
    Tja. Das war nicht Sissys Problem.
    Mitch kam zu ihr und sah sie mit seinen goldenen Augen an. Er wollte wissen, ob es ihr gut ging. Sissy nickte, und Mitch rieb seine Stirn an ihrer, seine Mähne an ihrem Hals und ihrer Schnauze. Damit hatte er sie markiert, zumindest vorübergehend. Dann ging er, Brendon im Schlepptau, und der Rest des Footballteams, inklusive Travis, folgte ihm.
    Bobby Ray sah seine Schwester an, und Sissy, die keine große Lust auf ein bestimmtes Gesprächsthema hatte, drehte sich um und trottete zurück zum Haus ihrer Eltern und der Bananen-Sahnetorte ihrer Tante, die sie erst heute Morgen vor Mitch versteckt hatte. Ronnie, Dee und die New-York-Smith-Wölfinnen gingen hinter ihr her.

Kapitel 26
     
    »Tja, ich wusste ja immer, dass der Junge keinen Verstand hat.« Francine stellte ein Stück Kuchen vor Sissy hin. »Aber ich wusste nicht, dass er so dumm ist.«
    Sissy nickte zustimmend und nahm ihren Kuchen in Angriff; sie wollte sich lieber mit Essen beschäftigen, als über Gil Warren zu reden. Dee war nach Hause zu ihren Eltern gegangen und hatte ihrer Mutter alles erzählt. Daraufhin hatte diese ihre Schwestern angerufen, und die waren sofort herbeigeeilt. Bis Sissy gemerkt hatte, dass Mitch den versteckten Kuchen gefunden und verschlungen hatte, waren auch schon die Tanten hier gewesen. Und hatten mehr Kuchen dabei.
    »Er dachte sich, Sissy würde es am Ende akzeptieren.« Ronnie zog die Beine hoch, stellte die nackten Füße auf den Sitz und schlang die Arme um die Schienbeine. »Er hatte die Stirn, ihren Daddy und Miss Janie als Beispiel anzuführen.«
    Francine öffnete eine weitere Schachtel und zog eine ihrer Schokoladen-Sahnetorten heraus. »Das war Bubbas Schuld. Er hat dieses Gerücht wuchern lassen, weil er und seine Brüder so ehrgeizig sind. Sie beschreiben es immer so, als wären sie Wikinger gewesen, die über Smithville herfielen, um sich die Lewis-Frauen mit Gewalt zu nehmen.«
    Sissy und Ronnie lachten darüber, bis Francine den Schokoladenkuchen vor einen leeren Stuhl stellte und eine Gabel danebenlegte. Sie sahen sich an, dann sahen sie sich um. Als sie nach Hause gekommen waren, hatten sie erst einmal den größten Teil ihrer Zeit damit verbracht, sich Blut und Schmutz von den Gesichtern und Armen zu waschen, während die anderen Wölfinnen Stühle und Sofas besetzten oder auf dem Wohnzimmerboden herumlagen. Sie hatten sich nicht die Mühe gemacht, im Haus nachzusehen, wer sonst noch da war. Abgesehen von Mitch und Brendon – wer brauchte einen ganzen Kuchen für sich allein …?
    »Ist der für mich?« Jessie Ann kam die Treppe heruntergerannt wie ein übereifriger Welpe und ließ sich auf den Stuhl vor dem Kuchen fallen. Sie schaute Francine mit unverhohlener Verehrung an. »Ich habe Ihre Schokoladen-Sahnetorte so vermisst, Miss Francine!«
    »Dann nur zu, Schätzchen. Wir können das Baby ja nicht verhungern lassen, oder?«
    Sissy nippte an ihrem Glas Milch, bevor sie zu Jessie sagte: »Es tut mir wirklich leid wegen eurer Flitterwochen, Jessie.«
    »Muss es nicht«, sagte diese freundlich, während sie die Gabel vor ihrem Mund in der Luft schweben ließ. »Ich liebe deinen Bruder, aber ich hatte angefangen, die Wände hochzugehen. Abgesehen davon« – sie deutete auf das Festmahl vor sich – »Kuchen.«
    Ohne ein weiteres Wort nahm sie ihren ersten Bissen. Dann verdrehte sie die Augen und ließ sich auf ihrem Stuhl nach hinten fallen.
    Zum ersten Mal seit Stunden lächelte Sissy. Das Mädchen hatte etwas. Trottelig, wie Mischlinge eben waren. Und es überraschte nicht, dass sie das Namensarmband trug, das Sissy Bobby Ray zur Hochzeit geschenkt hatte. Sie wusste, dass Jessie Ann ein Diamantenarmband besaß, das Bobby Ray vermutlich ein kleines Vermögen gekostet hatte. Aber es war dieses versilberte Namensarmband,

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