Lions - Leichte Beute (German Edition)
abzuschütteln.«
»Ach nein? Was ist es dann?«
Mitch antwortete nicht sofort, und Smitty knurrte. »Ich habe dir vertraut, Kleiner . Und dann komme ich hierher und finde heraus, dass du meine Schwester nur benutzt …«
»Ich liebe sie.« Mitch sagte es ruhig, aber es war, als hätte er es geschrien, so still wurde es um ihn herum. Selbst die Nachttiere hielten inne, egal was sie gerade taten.
Smitty verschränkte die Arme vor der Brust, seine plötzliche Wut verschwand so schnell, wie sie gekommen war. »Stimmt das?«
»Ja, das stimmt. Ich liebe deine Schwester.«
Smitty schaute Mitch mehrere Sekunden nur an, dann hob er wieder die Faust. Bren versuchte, Mitch abzuschirmen, doch dieser wartete mehr oder weniger nur auf den Schlag.
»Du lässt dich einfach von mir schlagen, oder?«
Mitch zuckte die Achseln. »Du bist ihr wichtig, also fange ich, wenn möglich, lieber keinen Kampf auf Leben und Tod mit dir an.« Er hob die Hände. »Du weißt, wie tödlich meine Eisenfäuste sind.«
Smitty musterte ihn noch einmal von oben bis unten, und Mitch konnte sehen, dass er versuchte, sich das Lachen zu verkneifen. »Du sorgst besser dafür, dass sie glücklich ist, Katze, oder ich lasse Sabina mit ihren Messern auf deine Nüsse los.« Die Männer zuckten zusammen. Hauptsächlich, weil sie wussten, dass es nicht viel Überredungskunst brauchte, um Sabina dazu zu bringen, ihre Messer an jemandem auszuprobieren. In Jessies Wildhundmeute war sie die … Tollwütigste.
»Ich werde nach dem Prozess nicht mehr hier sein.« Und plötzlich hatte er wieder die Aufmerksamkeit der gesamten New Yorker Meute.
»Wie bitte?«
Er räusperte sich, und Bren starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren. Aber er wollte nicht, dass Smitty glaubte, er habe ihn angelogen. »Ich gehe nach dem Prozess ins Zeugenschutzprogramm. Ich werde nicht zu Sissy zurückkommen. Ich werde nicht mehr hier sein.« Und das würde ihn umbringen.
Doch bevor Smitty etwas sagen konnte, stürmte Travis zurück auf die Veranda. »Was zum Henker redest du da?«
»Ich dachte, ihr Jungs wüsstet das.«
»Und was ist mit meiner Schwester?«, grollte Smitty.
»Und was ist mit dem Spiel nächstes Jahr?«, knurrte Travis.
Smitty sah seinen Bruder an. »Spiel? Du redest von deinem verdammten Spiel, wenn es hier um Sissys Zukunft geht?«
»Seien wir realistisch, Bobby Ray. Sissy wird ja den nächsten Hengst bespringen, der vorbeikommt. Dieser Junge ist nur eine Durchgangsstation.«
»Hey!«, sagten die Shaw-Brüder unisono.
»Nichts für ungut, Mann, aber du glaubst doch nicht, dass meine Schwester ernsthafte Gefühle für dich oder irgendeinen anderen Mann hat.«
»Willst du mir etwas sagen, Travis?«
Sie waren so vertieft in ihren eigenen Quatsch, dass keiner von ihnen gemerkt hatte, dass die Wölfinnen der New-York-Smith-Meute vor dem Haus standen. Die Männer schauten von der Veranda auf sie herab. Jessie Ann, die süße Kleine in der Mitte, winkte Smitty zu. Sie sah verloren aus in der Masse dieser viel größeren und stärkeren, wütenden Wölfinnen.
»Also?«, fragte Sissy und kam die Treppe hinauf, Ronnie direkt hinter ihr. »Sag, was du eben sagen wolltest, Travis. Sag es mir ins Gesicht.«
Travis warf einen Blick auf Mitch und schüttelte den Kopf. »Nein. Schon in Ordnung. Vielleicht ein andermal.«
»Keine Sorge. Mitch wird spielen. Und er wird gut spielen. Ich sorge dafür. Also sag es einfach.«
»Du willst nicht wirklich, dass ist das tue, Sissy Mae.«
»Nein«, schaltete sich Sammy ein. »Ich will nicht, dass du das tust.«
»Schon gut, Sammy. Wirklich. Ich will hören, was er zu sagen hat. Also los, Travis. Sag es.«
»Na gut. Wir wissen alle, dass dir dieser Junge nicht egaler sein könnte, außer zum Vögeln. Wenn er weg ist, kommt der Nächste, und dann noch einer und noch einer. Wie immer. Es hat sich nichts geändert. Auch wenn ich gebetet habe, dass du den hier wenigstens ein paar Jahre behältst, denn er spielt ziemlich gut. Aber du bist dieselbe Hure …«
Es war wohl das Wort Hure, das ihm den Rest gab; seine Faust krachte in Travis’ Gesicht und warf den größeren Mann um. Und während alle erstarrt herumstanden, packte Sammy seinen älteren Bruder am T-Shirt, hob ihn hoch und hieb ihm die Faust ins Gesicht … wieder … und wieder … und noch ein paar Mal, um sicherzugehen.
Schließlich mussten Bobby Ray und Sissy ihn festhalten. Sissy hatte den Arm um seine Schultern gelegt und wiederholte immer wieder:
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