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Lions - Leichte Beute (German Edition)

Lions - Leichte Beute (German Edition)

Titel: Lions - Leichte Beute (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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und er hatte wirklich von dem Zeitpunkt an, wo die Gäste auf Long Island ankamen, bis zu dem Moment, wo der letzte gegangen war, für Security gesorgt. Sie war noch nie so dankbar gewesen.
    »Hier ist Té, Sissy. Was ist los, Mädchen?«
    »Té, du musst Mace und Brendon sofort in Mitchs Zimmer schicken. Er ist verletzt und blutet an Hals und Schulter.«
    Mit jetzt ganz und gar nicht mehr entspannter Stimme antwortete die eins achtundneunzig große Bärin: »Bleib dran.«
    Sissy zog das Leintuch vom Bett und zerriss es mit ihren Krallen. Sie nahm mehrere der Streifen und drückte sie an seinen Hals und die Schulter. Mehr Sorgen machte ihr der Hals.
    »Mitch, Schätzchen, du musst bei mir bleiben!« Sie ließ ihre Stimme gebieterisch klingen, obwohl sie sich fühlte wie ein verängstigtes Häufchen Elend. »Halt einfach deine irren Katzenaugen offen und schau mich an.«
    Er tat es, aber sie wusste, dass es eine echte Herausforderung für ihn war. Er wollte so gerne schlafen.
    Té war wieder am Telefon. »Sissy, bist du da?«
    »Ich bin hier. Schieß los.«
    »Wir sind unterwegs.« Das war alles, was sie sagte, und genau das wollte Sissy hören.
    »Kein Krankenhaus«, sagte Mitch und schaute sie mit seinen goldenen Augen an. Sie wusste, dass er recht hatte. Sie konnten ihn nicht in ein Krankenhaus bringen. Jedenfalls in kein normales Krankenhaus, wo sie ihn nicht schützen konnten.
    Ins Telefon sagte sie: »Kein Notarzt, Té. Keine Cops.«
    »Verstanden.«
    »Ich muss nach Hause, Sissy. Dort bin ich sicher.« Irgendwie bezweifelte sie das, aber sie würde nicht mit ihm darüber diskutieren.
    »Ich kümmere mich um alles, Mitch. Mach dir keine Sorgen, Schätzchen.«
    »Du musst gehen.«
    »Du weißt, dass Wölfinnen nur das tun, was sie wollen. Wir sind in der Hinsicht schwierig. Also denkst du jetzt einfach nur daran, für mich durchzuhalten, Schätzchen, und lässt mich den Rest erledigen.«
    Sie wusste nicht, wie lange es dauerte, vielleicht zwei Minuten, aber es fühlte sich an wie dreißig Stunden, bis die Hoteltür mit einem Tritt aufging und Mace hereinkam. Dez war hinter ihm, bekleidet nur mit einem langen T-Shirt, auf dem »Ich liebe meine Rottweiler« stand. Fast hätte Sissy gelacht, was ihr im Augenblick allerdings echt unangemessen vorgekommen wäre. Wie immer war Dez gut bewaffnet, mit einer 45er, und sie ging langsam zum Fenster hinüber, wobei sie sich dicht an der Wand und aus der direkten Schusslinie hielt.
    Mace kauerte sich neben sie und Mitch.
    »Kein Krankenwagen«, sagte Mitch noch einmal.
    »Keine Sorge, Kleiner«, sagte Mace. »Wir haben alles unter Kontrolle.«
    Aber die Streifen des Lakens, die sie zusammengeknüllt auf seine Wunden gedrückt hatte, waren schon blutgetränkt, und Blut bedeckte Sissys Hände und die Unterarme fast bis zu den Ellbogen hinauf.
    Dez kam wieder herüber. Sie warf einen Blick auf Mitch, bevor sie auf die Tür zusteuerte. »Ich gehe draußen nachsehen.«
    »Dez …« Aber Mace konnte nicht ausreden, denn sie war schon weg.
    Plötzlich waren Brendon und Marissa da, aber ohne Ronnie, was Sissy sehr seltsam vorkam. Mace rückte zur Seite, um Brendon Platz zu machen. Marissa sagte nichts, lehnte sich nur mit dem Rücken an die Wand, schlang die Arme um ihren Körper und starrte. Sissy konnte das Entsetzen in ihren Augen, in ihrem bleichen Gesicht sehen. Sie hatte furchtbare Angst um ihren kleinen Bruder. Und sie hätte es wahrscheinlich nie zugegeben.
    Die Brüder sahen sich in die Augen, und Sissy spürte die Verbindung zwischen ihnen. Sie hatte dasselbe mit Bobby Ray. Diese Verbindung, die über einfache Blutsbande hinausging, viel tiefer.
    Brendon nahm Mitchs Hand in seine und hielt sie fest. »Wir müssen ihn hier rausbringen.«
    »Kein Notarzt«, wiederholte Mitch. »Keine Polizei.«
    »Wir können ihn nicht hierlassen«, sagte Brendon ruhig. »Kennen wir einen Arzt in der Umgebung?«
    »Ich nicht«, sagte Mace. »Aber ich bin mir sicher …«
    Ronnie kam hereingerannt, und hinter ihr Mitchs Mutter und Gwen.
    Roxy schob Brendon beiseite und kauerte sich neben Mitch. Sie zog die Lakenstücke weg und untersuchte die Wunden. »Ich brauche Wasser. Gwen, geh zum Auto und hol den Verbandskasten!«
    Gwen setzte sich ohne eine weitere Frage in Bewegung, und Ronnie nahm den Eiseimer und ging damit ins Bad, um das Wasser zu holen.
    Roxy nahm saubere Streifen von dem zerrissenen Laken und drückte sie auf Mitchs Verletzungen. Sie rief Sissy mit einer Kopfbewegung zu sich.

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