Lions - Leichte Beute (German Edition)
hinten und küsste sie auf den Mund, ihre Zungen rangen miteinander und neckten sich.
Er hatte nie eine Frau kennengelernt, die es so stürmisch und grob mochte wie sie. Zumindest keine, die dazu nicht eine Menge Lack und Leder brauchte. Mitch hatte nie die Geduld für Knoten und komplizierte Szenerien mit Ketten aufgebracht. Er war nicht abgeneigt, seine Handschellen herauszuziehen, aber er war eben ein einfacher Junge aus Philly. Und da mochte er hartes, verschwitztes, nacktes Vögeln.
Sissy auch. Doch sie nahm nicht nur in Empfang. Seine unartige Wölfin wusste, wie man eroberte. Auch jetzt streckte sie die rechte Hand nach hinten und packte Mitch bei den Haaren. Sie riss fest daran und verlangte: »Bring mich zum Kommen!«
Mitch grinste, legte die Hände flach auf ihren Rücken und drückte sie nieder. Sie legte die Wange aufs Kissen und umklammerte die Kante der Matratze mit beiden Händen. Sich aufsetzend, stieß Mitch in sie. Als er wusste, dass sie jetzt nur noch eine helfende Hand zwischen ihren Schenkeln erwartete, hob er die Hand und ließ sie klatschend auf ihren Hintern niedersausen.
»Au! Du Mist…«
Er schlug sie wieder.
»Hör auf damit!«
Und noch einmal.
Da schrie Sissy in das Kissen, und ihr Höhepunkt erschütterte ihren Körper so, dass sie sich bebend rückwärts gegen Mitch stemmte.
»O Gott, o Gott, o Gott, o Gott.« Eine weitere Welle erfasste sie, und ihre Reißzähne bohrten sich in das Kissen und rissen es auf.
Mitch konnte nicht mehr. Er warf den Kopf zurück, als er kam; die Macht seines Höhepunktes zehrte seine letzten Kräfte auf.
Mit einem Schnurren landete er auf Sissys Rücken, und sie fiel auf die Matratze. Ein wohlgezielter Ellbogen in seinen Rippen zwang Mitch, sich auf den Rücken zu drehen, und Sissy drehte sich ebenfalls und rollte sich an seiner Seite zusammen. Er schob den Arm unter ihre Schulter und zog sie an sich, seine Finger streichelten ihren Hals.
Er dachte, dass einer von ihnen etwas sagen würde, doch keiner tat es.
Vielleicht gab es dieses eine Mal nichts zu sagen.
»Bist du hier der Hardcore-Led-Zeppelin-Fan?«
Sissy lachte, als sie die große Schüssel Pasta mit Soße auf den Tisch stellte. »Nein, das ist Daddy. Er war schon immer Fan, wenn man ihm glauben will.«
Nackt ließ sich Mitch auf einen der Küchenstühle fallen. Mann, sie hatte einiges aufzuräumen, bevor ihre Eltern wiederkamen.
»Er hat Vinyl, Kassetten und CDs. Die LPs sind wahrscheinlich sogar einiges wert.«
»Er würde sie nie verkaufen. Er ist Jimmy Page zu treu.« Sissy stellte eine Schüssel vor Mitch und lud ihm mithilfe einer Nudelzange so viel auf, wie sie konnte. »Ich bin mit Led Zeppelin aufgewachsen.«
»Hasst du sie jetzt?«
»Überraschenderweise nicht.« Obwohl sie dankbar war, dass Mitch etwas von Eric Clapton in den CD-Player gelegt hatte. »Aber meine Momma steht auf Johnny Cash, und den würde ich mir nicht mal anhören, wenn du mir eine Knarre an den Kopf hältst.«
Mitch schaute in seine Schüssel. »Was hast du da zusammengemischt?«
»Warum müssen wir das immer wieder durchkauen? Du weißt doch, du liebst alles, was ich koche.«
»Ja, aber …«
»Iss und hör auf, dich wie ein Fünfjähriger zu benehmen!«
»Na gut. Aber wenn ich es nicht mag, spucke ich es aus und mache theatralische Würgegeräusche.«
Sissy füllte ihren Teller zur Hälfte und war nicht im Geringsten überrascht, als sie Mitch seufzen hörte.
»Das ist so gut!«
»Hab ich dir doch gesagt. Ich weiß nicht, warum du an mir zweifelst.«
»Schmecke ich da Zebra?«
»Was ich noch übrig hatte.«
»Übrigens, Brendon hat Bargeld mitgebracht, also können wir uns entspannen, was das angeht.«
Sissy sah ihn einen Moment lang an. »Bist du sicher, dass er genug hat, um dich durchzufüttern?«
»Hör mal, Frau, ich bin ein kräftiger junger Mann im Wachstum. Ich brauche mein Essen.«
»Ich sage immer noch, dass du dich mal auf Bandwürmer untersuchen lassen solltest. Oder in deinem Fall auf eine Bandschlange.«
In weniger als einer Viertelstunde hatte Mitch seinen Teller Pasta geleert und den Rest aus der Servierschüssel dazu, und jetzt beäugte er, was sie noch auf ihrem Teller hatte.
»Lass mich in Ruhe!«
»Komm schon. Das verleiht mir zusätzliche Energie für den Rest der Nacht.«
»Soweit ich das beurteilen kann, ist das Letzte, was du brauchst, zusätzliche Energie.«
»Na schön. Dann lass mich eben verhungern!«
Sissy schüttelte den Kopf und aß weiter.
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