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Lions - Leichte Beute (German Edition)

Lions - Leichte Beute (German Edition)

Titel: Lions - Leichte Beute (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Langsam, mit Muße. Und es dauerte ganze zwei Minuten, bis Mitch ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch zu trommeln begann.
    »Brauchst du noch lange?«, wollte er wissen.
    Sissy konnte nur lachen. »Hetz mich nicht!«
    Mitch rutschte auf seinem Stuhl tiefer, die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Mein armes, missmutiges Baby.«
    Das brachte ihr ein Fauchen ein, und Sissy machte sich wieder über ihr Essen her.
    »Dein Bruder …« Sissy schaute auf und Mitch fügte hinzu: »Travis.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Wart ihr zwei schon immer so zueinander?«
    Sissy wischte sich den Mund mit ihrer Papierserviette ab. »Das war wohl die netteste Art, wie jemand meine Beziehung zu diesem Idioten je beschrieben hat.«
    »Ich schätze, das kann ich als ein Ja werten.«
    »Momma sagte mir, als ich noch in der Wiege lag, sei Travis zu ihr gekommen und habe gesagt: ›Ich mag sie nicht. Sie starrt mich an.‹«
    »Hast du das?«
    »Sie war sich zuerst nicht sicher, ob sie ihm glauben sollte, also hat sie mich eine Weile beobachtet. Wenn mein Daddy hereinkam, habe ich gegluckst und mit Armen und Beinen gestrampelt. Sammy und Bobby Ray kamen herein, und ich habe die Arme nach ihnen ausgestreckt. Jackie und Donnie … da habe ich angefangen zu kichern, und Momma sagte, ich hätte mich schon damals über sie lustig gemacht. Aber wenn Travis hereinkam, hörte ich sofort mit allem auf, was ich tat, und starrte ihn einfach nur an. Ich starrte, bis er das Zimmer verließ. Und ich wollte nicht schlafen, wenn er im Raum war, außer in Mommas oder Daddys Armen.«
    »Das sind beeindruckende Instinkte.«
    »Manchmal hast du keine Wahl, wenn du überleben willst.«
    »Bist du seinetwegen gegangen?«
    »Du meinst nach New York?«
    »Nein. Als du achtzehn warst. Mit Ronnie.«
    »Ronnie war achtzehn; ich war gerade neunzehn geworden. Und ich bin gegangen, weil niemand in dieser verfluchten Stadt je weggeht. Ich meine, sie fahren sogar in den Urlaub in andere von Smiths geführte Städte. Smithburg. Smithville. Smith Country. Aber sie wollten nie sehen, was es sonst noch da draußen gibt. Als ich fünf war, wusste ich, dass ich reisen würde. Dass ich die Welt sehen würde. Smithtown ist nicht der Beginn und auch nicht das Ende aller Dinge, aber versuch das mal meinem Daddy zu erklären.«
    »Ich bin nie gereist« – Mitch stützte den Ellbogen auf den Tisch und das Kinn auf die Faust – »aber ich wollte es immer gern.«
    Sissy schob ihren leeren Teller von sich. Sie sprach nur zu gern übers Reisen. »Wo würdest du hingehen?«
    Mitch zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Egal.«
    »Wo warst du schon?«
    »Ich war noch nicht einmal an der Ostküste.«
    Sissy lehnte sich zurück. »Du machst Witze!«
    »Nö. Und so weit im Süden wie jetzt war ich auch noch nie, außer natürlich in Disney World in Florida, wohin wohl jede Familie irgendwann einmal fahren muss. Ich glaube, das steht so in der Verfassung.«
    Sissy lachte. »Tja, Schatz, dann muss ich dich wohl mal mitnehmen.«
    »Wohin würdest du mich als Erstes mitnehmen?«
    Mit zusammengekniffenen Augen dachte Sissy einen Augenblick nach. »Ich würde mit etwas Einfachem anfangen. Ich würde mit dir nach Irland fahren. Dort sprechen sie hauptsächlich Englisch, und du kannst deine Familie besuchen. Und die Löwen dort sind wirklich nett.«
    »Ist das einer der Orte, wohin du noch reisen darfst?«
    »Oh ja. Bobby Ray hat mir schon vor Jahren geholfen, die Strafe zu zahlen. Ich würde dich auch nach Asien mitnehmen. In die größeren Städte, für den Anfang. Tokio, Peking, Hongkong. So was in der Art.«
    »Was ist mit Korea?«
    »Ja.« Sissy rümpfte ein wenig die Nase. »Vielleicht nicht sofort. In zehn Jahren oder so könnte ich auf jeden Fall … mal fragen.«
    »Warte. Reden wir über Nord- oder Südkorea?«
    »Na ja … beides.«
    »Das ist sehr schade.« Mitch beugte sich ein bisschen vor und schaute auf ihren leeren Teller. »Dann müssen wir wohl eine andere Beschäftigung finden, wo sowohl Nord- als auch Südkorea wegfallen und du endlich mit dem Essen fertig bist.«
    Sissy stand auf. »Wir sollten schlafen!«, kicherte sie.
    »Später.« Er kam um den Tisch herum und drückte sie gegen den Kühlschrank. Sie spürte die Magnete, die ihre Mutter sammelte, in ihrem Rücken.
    Einen Arm hatte er über ihrem Kopf abgestützt, mit der anderen Hand fuhr er ihren Hals entlang über ihre Brust. Er umfasste eine ihrer Brüste, die Finger kitzelten den Nippel. Sissy stöhnte und griff nach

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