Lions - Wilde Begierde (German Edition)
blutrünstigsten Party des Jahrhunderts eingeladen. Kleidet euch als das schaurigste, furchterregendste und makaberste Ungeheuer der bekannten Welt und tanzt mit anderen gleichgesinnten Schreckensgestalten die ganze Nacht durch. Kostüme sind Pflicht. Getränke sind kostenlos. Und Schokolade! Schokolade! Schokolade!
Die Kuznetsovs
»Fällt es ihnen wirklich so schwer, normal zu sein?«
Blayne entriss ihr die Einladung. »Wir gehen hin.«
Gwen drängte sich noch einmal an Blayne vorbei und schaffte es diesmal immerhin bis in ihr Büro. »Du gehst hin. Ich nicht.«
»Warum nicht?«
»Bin nicht in Stimmung.« Warum sollte sie zu einer albernen Halloween-Party mit einem Haufen alberner Hunde gehen? Ihr Leben war zu kurz und wurde täglich kürzer. Sie hatte nicht vor, sich auch nur eine Minute lang tödlich zu langweilen, wenn sie es vermeiden konnte. »Aber geh ruhig. Amüsier dich!«
Gwen wand sich aus den Trägern ihres Rucksacks und zog gerade ihren Schreibtischstuhl vor, um sich hinzusetzen und ihren Papierkram zusammenzusuchen, bevor sie sich auf den Weg zur Schlangenfarm machten, als Blayne einwarf: »Deine Mutter geht hin.«
Gwen erstarrte, den Hintern noch über ihrem Stuhl. »Was?«
Blayne zuckte die Achseln. »Sie ist eingeladen, und du weißt ja, wie sie …«
»Verdammt!« Gwen ließ sich auf den Stuhl fallen. Jetzt musste sie hin. Ihre Mutter auf einer Party voller Raubtiere und mit einer offenen Bar … Gwen konnte nicht einmal den Gedanken an den Schaden ertragen, den diese Frau anrichten konnte. Und der Schaden würde im Beisein von Locks ganzen Freunden entstehen.
»Wenn du wirklich nicht hinwillst, sag es mir jetzt, denn ich muss eine Antwort …«
»Ich werde da sein«, knurrte Gwen, während sie Schubladen öffnete, als suche sie etwas, aber eigentlich nur, damit sie sie wieder zuknallen konnte.
»Okay.«
Blayne trat in den Flur hinaus und ging um die große Säule herum, die ihr Büro vor den Blicken der Leute in der Lobby verbarg. Bei der Rezeptionistin Mindy am Empfang stand Jess. Als sie Blayne sah, wandte sie sich ihr zu.
Blayne hob die Daumen und zog dann fragend die Augenbrauen hoch.
Jess hob die Hand, formte mit Daumen und Zeigefinger einen Kreis, die restlichen drei Finger ausgestreckt, um ihr zu bedeuten, dass Lock dabei war.
Sie grinsten sich albern an, dann ging Blayne zurück ins Büro. Kaum hatte sie die Tür geöffnet, als sie Gwen brüllen hörte: »Wo sind die Scheiß-Belege von der Baustelle?«
Wenn sie die Babysitterin für ihre Mutter spielen musste, kannte Gwen nur einen Lautstärkepegel, bis alles vorbei war. Zum Glück musste Blayne das nur bis Samstagabend ertragen.
Jay Ross griff ins Auto seiner Freundin und riss den Schlüssel aus der Zündung. Schnell machte er einen Schritt zurück, als die Wagentür aufflog und Donna herausstolperte. Sie war vielleicht sturzbetrunken, aber das machte sie nicht weniger stark.
»Gib mir den Scheiß-Schlüssel!« Normalerweise hätte er es getan, denn er hatte keine Lust, sich mit ihr herumzustreiten, wenn sie in einem solchen Zustand war, aber er hatte etwas anderes im Sinn. Das Timing war perfekt.
Er ließ die Schlüssel über ihrem Kopf baumeln. »Okay, deine Mutter hat dir also eine geknallt« – mal wieder –, »aber warum abhauen, wenn ich eine bessere Idee habe, wie wir es derjenigen heimzahlen können, die wirklich Schuld daran ist?«
Sie versuchte, an ihre Schlüssel heranzukommen. »Ich geh nicht nach Philly und leg mich mit dem ganzen Rudel an. Ich bin doch nicht blöd!« Da war er sich nicht so sicher, aber sie war höllisch gut im Blasen, deshalb war er bereit, über ihre Mängel hinwegzusehen.
»Wenn du der Mutter wehtun willst … dann tu dem Kind weh.«
Donna senkte langsam die Arme und starrte ihn mit dem Auge an, das nicht zugeschwollen war, auch wenn es von dem ganzen Jack Daniel’s, den sie pichelte, ziemlich glasig war. »Was meinst du? Sie verprügeln? Das haben wir schon gemacht.«
»Nee. Ich meine etwas … Bleibenderes.«
Sie wandte sich von ihm ab. Donna versuchte, so zu tun, als wüsste sie nicht, was er für Geld tat, aber natürlich wusste sie es. Sie wussten es alle, sie taten nur gern so, als hätten sie keine Ahnung.
»Beide?«, fragte sie schließlich und klang jetzt gar nicht mehr so betrunken.
»Ja. Beide.« Er konnte das Geld praktisch schon in seinen Händen spüren. Und Mann, das fühlte sich gut an.
Jay legte ihr den Arm um die Schultern und rieb die Nase an ihrem
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