Lions - Wilde Begierde (German Edition)
hinterließ. »Irgendwann kann man dieses ›Heilige Scheiße, ist der Typ groß!‹ nicht mehr hören.«
Nachdem sie das Traube-Rum-Eis herausgekratzt und in ein Küchentuch gewischt hatte, sagte Gwen: »Blayne und ich sind am Samstag auf eine Party eingeladen.«
»Es ist Halloween.«
Sie wartete auf mehr als diese Aussage, aber es schien nichts mehr zu kommen. »Ja. Es ist Halloween.«
Sein Löffel wollte wieder in ihr Eis tauchen, und sie zog den Becher weg. »Mach wenigstens deinen Löffel vorher besser sauber.« Sie verzog das Gesicht. »Ich hasse Traube-Rum.«
»Banausin!«
»Als wäre ich noch nie so genannt worden.« Und zwar von echten Männern Gottes.
Sie schöpfte noch einen Löffel von ihrem Eis heraus und bot ihn Lock an. Lächelnd leckte er den Löffel sauber, und Gwen nahm selbst auch noch einen. »Also, jedenfalls, die Party.« Sie räusperte sich. »Blayne und ich können jemanden mitbringen, wenn wir wollen, und ich dachte, ich frage dich, ob du mitwillst. Auch wenn ich dich warnen muss, dass meine Mutter kommt und ich wahrscheinlich einen guten Teil des Abends damit beschäftigt sein werde, sie davon abzuhalten, andere abzufüllen, damit sie sie zu Dingen überreden kann, die sie am nächsten Morgen bereuen.«
»Ich arbeite am Samstag in meiner Werkstatt.«
»Oh. Ach so. Kein Problem. Ich wollte nur fr…«
»Deshalb treffen wir uns dort, wenn das okay ist. Ric holt mich in seiner Limo ab.« Er schluckte noch einen Löffel Eis. »Danach können wir zusammen nach Hause gehen, so wie heute.«
»Okay. Klingt gut.« Sie schöpfte noch einen Löffel Eis, aß es aber nicht, sondern steckte den Löffel wieder zurück in den Becher. »Du wolltest sowieso hin?«
»Ja.«
»Du hasst Partys.«
»Ich weiß. Aber Jess hat gedroht zu weinen. Ich konnte also entweder zusagen oder ihre Tränen aushalten. Ich hasse es, wenn sie weint.«
»Klar.« Gwen nahm den Löffel wieder auf, steckte ihn dann aber doch wieder ins Eis zurück. »Und warum hängst du so an ihr?«
»Jess ist eine Freundin«, erklärte er, während er weiteraß.
»Und?«
»Und was?«
»Warst du mal mit ihr zusammen oder so?«
»Mit Jess?«
»Ja. Mit Jess. Die mit den feuchten Augen, die sich immer so exzessiv an dich klammert. Die Jess.«
»Sie klammert sich nicht an mich.«
»Und wenn sie dir sagen würde, du sollst von einer Brücke springen …?«
»Das wäre davon abhängig, wofür ich von der Brücke springen soll.«
Sie warf dem Bären über die Schulter einen wütenden Blick zu. »Was soll das denn für eine Antwort sein?«
»Pass auf: Wenn sie mich bitten würde, von der Brücke zu springen, weil ihr langweilig ist und sie sehen will, ob ich einen schmerzhaften Tod im Atlantik sterbe, dann würde ich es nicht tun. Wenn eines ihrer Jungen reingefallen wäre oder Jess selbst oder einer aus ihrer Meute, dann würde ich natürlich versuchen, sie zu retten. Weil es Jess ist.«
»O mein Gott«, platzte Gwen heraus und fühlte sich plötzlich unglaublich dumm, weil sie es vorher nicht erkannt hatte. »Du bist in sie verliebt!«
Lock riss den Kopf hoch, der Löffel hing ihm aus dem Mund wie ein Dauerlutscher. »Was?«
»Du hast mich verstanden!« Sie versuchte, von ihm wegzukriechen, aber er packte sie um die Taille und drückte sie an seine Brust. »Warum gibst du nicht einfach zu, dass du in sie verliebt bist?«, beharrte sie, als er sie nicht loslassen wollte.
»Weil ich nicht in sie verliebt bin.«
»Schwachsinn.«
»Gwen …« Er nahm den Löffel aus dem Mund, steckte ihn in seinen Rest Eiscreme und stellte den Becher beiseite. Dann drehte er sie um und zog sie auf seinen Schoß, damit sie einander direkt ansehen konnten.
»Ich liebe Jess«, sagte er. »Aber ich bin nicht in sie verliebt.«
»Dann …«
»Lass mich ausreden, denn das ist keine einfache Geschichte.« Er holte Luft und fuhr fort. »Jess hat mit mir geredet, als es sonst keiner tat. Sie hat mir einen Job gegeben, als sonst keiner es wollte. Sie besitzt meine Loyalität.«
»Frisch von den Marines, Universitätsabschluss, und du hattest Probleme, Arbeit zu finden?« Sie versuchte vergeblich, nicht ungläubig zu klingen.
»Ich kam nicht nur frisch von den Marines, Gwen. Ich kam frisch aus der Einheit.«
In ihrer Wut hatte sie es vergessen, aber sie wusste sehr wohl, dass es da einen Unterschied gab. Einen großen. »Stimmt ja.«
»Ich war speziell für die Einheit rekrutiert worden. Meine ganze Ausbildung, die ganzen Jahre, die ich dabei war
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