Lions - Wilde Begierde (German Edition)
Blaynes Frage und nahm den sauberen Lappen, den sie ihr reichte, um sich ein bisschen das Blut und den Schweiß abzuwischen.
»Wie geht’s deiner Schulter?«
»Die hält schon. Ich muss sie mir nur von Ma wieder einrenken lassen.«
Cherry kam herangerollt und blieb vor Gwen stehen. »Also, passt auf – von ihrem Team fallen vier Mädchen aus, bei uns ungefähr fünf.« Nur zwei aus jedem Team waren verletzungsbedingt draußen. Die anderen waren während eines besonders scheußlichen Gedränges disqualifiziert worden, das zu den vier Verletzungen geführt hatte, die das Spiel beendet hatten. »Außerdem bekommt Gwenie ein persönliches Foul.«
»Und was heißt das?«, fragte Blayne.
»Sie haben ein Duell über zwei Runden mit Gwen vorgeschlagen.«
Die Babes verdrehten die Augen, warfen die Hände in die Luft und machten alle möglichen genervten Geräusche – alle außer Gwen. Doch sie konnte ihren Ärger verstehen. Wenn sie es zweimal um die Bahn schaffte, würde sie automatisch zwei Punkte machen, und sie gewannen die East Coast Championship. Aber sie würde nicht allein auf der Bahn sein. Eine der Spielerinnen des anderen Teams würde mit ihr draußen sein, und in einem Zwei-Runden-Duell gab es sogar noch weniger Regeln als sonst. Diese andere Spielerin durfte durchs Innenfeld abkürzen, ihre Team-Kameradinnen benutzen, um Gwen aufzuhalten, oder mit ihren Rollschuhen auf Gwen herumtrampeln. Alle Mittel waren erlaubt.
»Wer hat das vorgeschlagen?«, fragte Gwen, während ihre Team-Kameradinnen murrten.
Cherry grinste. »McNelly.«
»Vergiss es!«, sagte Blayne kategorisch.
»Ich bin dabei.«
Blayne nahm sie am Arm. »Entschuldigt uns.« Sie zog Gwen ein bisschen von den anderen weg und fragte: »Bist du jetzt verrückt geworden?«
»Ich bin dabei, Blayne. Ich mache es. Nur sie und ich.«
»Ich liebe dich, Gwen. Wirklich. Aber du hast verdammt noch mal den Verstand verloren. Dieser Schlampe ist es scheißegal, ob du da draußen Punkte machst oder nicht. Sie will dich nur umbringen. Und zwar unbedingt!«
»Ich mach’s.«
»Warum?«
»Weil sie lernen muss, dass es Folgen hat, wenn man ein Arschloch ist.«
»Guter Plan, wenn sie keine Soziopathin wäre.«
»Ich mach’s.« Sie sah zu Cherry hinüber. »Ich bin dabei.«
»Sicher?«
»Nein!«, bellte Blayne.
»Ja. Ich bin mir sicher.« Sie wandte sich wieder an Blayne. »Ich mache das.«
»Du bist eine Idiotin.«
Sie lehnte sich an ihre Freundin. »Du Süßholzrasplerin, du! Jetzt renk mir die Schulter wieder ein, ich kann nicht auf Ma warten.«
»Ja, so ist es, Leute!«, verkündete die Sprecherin fröhlich. »Das wird ein Zwei-Runden-Duell. Zwei Minuten auf der Uhr. Wenn die Jammerin es zweimal um die Bahn schafft, gewinnen die Assault and Battery Park Babes. Wenn die Blockerin sie davon abhält, in diesen zwei Minuten zweimal um die Bahn zu kommen, gewinnen die Staten Island Furriers!«
»Oooh!« Brody MacRyrie applaudierte hinter Ric. »Ein Zwei-Runden-Duell! Wie aufregend!«
Doch als Ric seinen Freund ansah, konnte er nichts als Panik im Blick des Bären erkennen und machte sich Sorgen, dass der Grizzly gleich etwas Dummes tun könnte.
»Ich bin mir sicher, dass es gut gehen wird«, versuchte Ric ihm mit seiner beruhigendsten Stimme zu versichern. Es war immer am besten, Grizzlys nicht aufzuregen. Hatten diese Leute hier eigentlich eine Vorstellung, was ein wild gewordener Bär mit ihrem geliebten Stadion anstellen konnte? »Stimmt’s, Roxy? Es geht doch gut, oder?«
Roxy war damit beschäftigt, auf ihrer Unterlippe zu kauen, bis sie merkte, dass beide Männer sie anstarrten und darauf warteten, dass sie ihre Befürchtungen linderte. Sie hörte auf, zwang sich zu einem Lächeln und sagte: »Ich bin mir sicher, sie schafft das.«
»Sie lügen mich an !«, knurrte Lock, woraufhin Smitty nervös wurde, denn Jess hing immer noch um die Schultern des Bären wie eine Nerzstola.
»Kleiner, beruhige dich!« Roxy nahm Locks Hand in ihre und tätschelte sie. »Meine Gwenie weiß, was sie tut.«
»Ihre Gwenie wird alles tun, damit ihr Team gewinnt, denn sie hasst diese Frau viel zu sehr. Und auch wenn Ihre Tochter meistens ein bisschen irre ist – Donna McNelly ist eine Soziopathin ! Die will sie nur umbringen!«
Roxy seufzte auf. »Ich weiß.« Moment mal. Sollte das beruhigend sein?
»Sie macht das schon«, sagte Ric noch einmal und hoffte, dass er recht hatte. Als er aber die zerschundene und erschöpft aussehende Gwen auf die Bahn
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