Lions - Wilde Begierde (German Edition)
auf deinem Schoß, Lachlan MacRyrie vom Klan der MacRyries.« Sie ließ sich nicht davon abbringen, ihn jedes Mal so zu nennen, wenn sie ihn sah.
»Ich weiß, was du denkst – vergiss es. Ich habe sie schon gefragt, ob sie mit mir ausgeht, und sie hat mir einen Korb gegeben.«
»Bist du wirklich so naiv?«
»Möglicherweise.«
»Lock, sie ist eine Katze. Sie würde sich nicht dazu herablassen, zwei ganze Stunden auf deinem Schoß zu sitzen, wenn sie nicht interessiert wäre.«
»Fang nicht damit an, Jess!«
»Ich meine es ernst!« Das wusste er, und er wollte nicht mit ihr darüber diskutieren, denn er wusste selbst nicht, was zwischen ihm und Gwen lief. Er wusste nur, dass es eine zerbrechliche Sache war, die leicht zerstört werden konnte. Und er wollte nicht, dass das passierte.
Also beschloss er, seine kleine Lieblings-Wildhündin ein bisschen zu ärgern, und sie damit hoffentlich vom Thema abzulenken. Er packte ihre Nase zwischen Daumen und Zeigefinger.
Sie machte ein finsteres Gesicht. »Lass mich los!«
Er tat es nicht.
»Sofort!«
Nein.
»Verdammt!« Lock lachte, als Jess versuchte, sich zu befreien und nach ihm schlug. Wenn Jess das tat, erinnerte sie ihn immer an einen Hund, der versucht, sich aus seinem Halsband zu winden.
»Wo ist Gwen hin?«, fragte ihn Blayne, scheinbar ohne die zappelnde Wildhündin an seiner Hand zu bemerken.
»Den Flur runter …«
Lock zuckte zusammen und ließ Jess sofort los, als er das unverkennbare fauchende Gebrüll von Gwen hörte. Doch bevor er sich rühren konnte, um herauszufinden, was los war, krachte sie durch die Tür der Umkleidekabine, den Körper um den Koloss gewickelt, der Blayne gequält hatte. Mit den Fäusten hieb sie der Frau ins Gesicht, brüllte noch einmal, ohne auf die Furriers zu achten, die aus der Kabine strömten, um ihrer Teamkollegin zu helfen. Roller-Derby-Girls beschützten einander, und Lock erfasste schnell, wie schlimm die Sache werden konnte.
Noch schlimmer: D. F. A. war keine Frau, die sich so einfach verprügeln ließ. Sie schleuderte Gwen von sich und rammte sie gegen die gegenüberliegende Wand.
»Heilige Scheiße!«, platzte Jess heraus, als Blayne an ihnen vorbeirannte, um Gwen zu helfen. Sie griff die Wölfin von der Seite an und warf sie um. Die Schüchternheit, die Blayne auf der Bahn an den Tag gelegt hatte, verschwand innerhalb von Augenblicken, jetzt, wo es um Gwen ging.
D. F. A. hatte es jetzt mit zwei Hybriden aus Philly zu tun, die ihr ins Gesicht boxten und Obszönitäten schrien, die Lock nicht mehr gehört hatte, seit einer seiner Mannschaftskameraden von seiner aufgebrachten Freundin »versehentlich« in den Hintern geschossen worden war.
Lock wollte eingreifen, doch die Kapitänin der Babes hielt ihn am Arm fest; goldene Katzenaugen beobachteten Gwen und Blayne, die sich die bösartige Wölfin vornahmen. Eher aufgrund ihrer Größe als aufgrund ihres Geruchs nahm Lock an, dass sie ein Liger war, eine normalerweise freundliche Hybride. Er fand es merkwürdig, dass sie Roller-Derby spielte.
Die Furriers mischten sich ein, um ihrer Kollegin zu helfen; eine der Wölfinnen schnappte Blayne um die Taille, riss sie von D. F. A. herunter und warf sie den anderen zu.
Lock fing Blayne auf, bevor sie gegen die anderen prallte, doch bevor er sie an die Wildhunde weitergeben konnte, schrie sie: »Hauskatze, Gwenie! Gib der Schlampe die Hauskatze! « Er wollte gar nicht wissen, was zum Geier sie damit meinte, und schubste Blayne zu ein paar männlichen Wildhunden hinüber, während Gwen von der Wölfin auf den Rücken geworfen und ins Gesicht geboxt wurde. In diesem Augenblick gingen die restlichen Teammitglieder aufeinander los; der Kampf wurde schnell brutal, denn es standen keine Punkte auf dem Spiel und es gab keine Schiedsrichter, die sie aufhalten konnten.
Ungefähr zu diesem Zeitpunkt hatte Lock genug.
Er stampfte mit dem Fuß auf, dass es im ganzen Flur widerhallte, und ließ sein Gebrüll folgen. Die beiden Teams trennten sich; jede Rasse reagierte nach ihrem Instinkt: die Katzen rannten davon, die Wölfe knurrten, wichen zurück und blickten einander an auf der Suche nach einem Anführer in diesem Kampf, während die Hyänen lachend wegrannten, aber nicht so weit, da sie sehen wollten, wie jemandem wehgetan wurde. Ein paar der Hybride reagierten ähnlich, aber mindestens zwei brachen in Tränen aus, eine Wolfskojotin versuchte, sich durch eine Betonwand zu graben, und ihre
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