Lions - Wilde Begierde (German Edition)
war – selten von jemandem beruhigt oder unter Kontrolle gebracht werden konnte. Was der Grund war, weshalb sie so hart darum kämpfte, sie im Zaum zu halten. Doch als ihr klar geworden war, wer diese Schlampe war …
Doch jetzt zählte nichts mehr von alledem, denn aller Ärger und Hass verebbte, und sie gönnte es sich, den Kuss zu genießen. Sie wusste immer noch nicht, wie er dieses … diese … Sache mit seinen Lippen machte, aber sie fragte sich, welche Wirkung diese Lippen wohl an anderen Stellen ihres Körpers hätten.
Und Gott, er schmeckt so süß. Das muss der viele Honig sein, den er isst.
Konnte dieser Kuss bitte ewig dauern? Bei all dem eiskalten Wasser, das aus dem Duschkopf auf sie herabprasselte, konnte sie sich fast vorstellen, sie stünden unter einem der Wasserfälle des Macon River, kurz nach einem Bad im Fluss, und fummelten wie zwei Teenager.
Sie überlegte kurz, wieweit sie diese kleine Phantasie noch spinnen konnte, als sie Blayne in den Duschraum kommen hörte. »Gwenie? Süße, ist alles in Oooooooo – wow. Okay. Ja. Äh …«
Und Blayne war nicht allein. Sie hatte Jess dabei, und bei ihrem jämmerlichen Versuch, unbemerkt wieder zu verschwinden, stießen die beiden Hunde zusammen und stolperten dann übereinander.
Jetzt hatte Lock aufgehört, sie zu küssen, um die beiden Holzköpfe über die Schulter zu beobachten. Gwen konnte es ihm nicht verdenken. Manche Dinge konnte man einfach nicht ignorieren.
Jess riss die Tür auf und knallte sie Blayne ins Gesicht.
»Au!«
»Oh, Mist. Tut mir leid!« Jess schob sie zur Tür hinaus und lächelte Gwen und Lock zu. »Entschuldigt«, formte sie lautlos mit den Lippen, bevor sie herumwirbelte und gegen Blayne knallte, die sich nicht von der Stelle gerührt hatte.
»Au!«
»Oh, Blayne! Schatz, ist alles in Ordnung?«
Die Tür fiel zu, und es dauerte einen Augenblick, vielleicht auch zwei, bis sie das erste Prusten des Bären hörte. Danach brauchten sie ewig, bis sie aufhören konnten zu lachen.
Kapitel 12
Lock hatte Gwen zurück zu ihrem Hotel gefahren, denn bis sie aus der Dusche kamen, waren alle anderen weg. Er war davon ausgegangen, dass er sie absetzen und weiterfahren würde, doch als er zwischen all den Limos und Taxis anhielt, um sie rauszulassen, hatte sie gefragt: »Du kommst doch mit rein, oder?«
Das war vor vierzig Minuten gewesen. Vierzig Minuten, in denen Gwen geduscht, sich Joggingklamotten angezogen, ihre Wunden im Gesicht versorgt hatte und irgendwie auf Locks Schoß gelandet war.
Wie sie auf seinen Schoß gekommen war, wusste er immer noch nicht genau. Kaum waren sie damit fertig gewesen, den Kampf mit McNelly noch einmal Revue passieren zu lassen, war sie herausgeplatzt: »Du brauchst einen Haarschnitt!«
Als er ihr widersprochen hatte, war sie plötzlich auf seinen Schoß gekrochen. Nicht, dass es ihm etwas ausmachte. Überhaupt nicht. Vor allem, weil sie ihm zugewandt saß, die Knie links und rechts von seinen Hüften, und ihr unglaublicher kleiner Hintern direkt auf seinem Schwanz ruhte. Also: Nein, es machte ihm überhaupt nichts aus.
Gwen schob ihm die Hände in die Haare und die Haare aus dem Gesicht. Sie musterte ihn kurz und zog die Hände dann wieder heraus. »Ich rede hier nicht von größeren Veränderungen.«
»Ich will keinen Haarschnitt. Mir gefällt meine wilde Seite.«
»Es gibt wild, und es gibt widerspenstig. Du willst doch keine widerspenstigen Haare, oder?«
»Da gibt es einen Unterschied?«
»Du bist doch der Typ mit den ganzen Studienabschlüssen. Solltest du das nicht schon wissen?«
»Zur großen Enttäuschung meiner Eltern besitze ich nur einen Studienabschluss.«
»Ein Stück Papier«, murmelte sie, während sie immer noch mit seinen Haaren spielte. Sie schien fasziniert von den silbernen Haarspitzen und untersuchte sie genau. »Ich nehme an, du wurdest eher beim Militär ausgebildet. Vor allem, wenn du Gefechte gesehen hast.« Sie kam näher, ihr wissbegieriger Blick glitt über seine Haarsträhnen. Sie roch wundervoll, besonders dank ihres verdammten Honig-Shampoos. »Hast du Gefechte miterlebt?«, fragte sie.
»Ich war nicht in einer Gefechtseinheit.« Sie wandte den Kopf, um ihn anzusehen, und ihr Mund war so nahe. Es brauchte seine ganze Selbstbeherrschung, damit er sie nicht noch einmal küsste, ihr nicht die Zunge in den Mund steckte und sich in den Himmel leckte. »Wir sind Pirschjäger. Wir jagen diejenigen, die uns jagen.«
»Du warst in der Einheit?«
Er nickte,
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