Lions - Wilde Begierde (German Edition)
sie wusste, kochten nur Van Holtzs in Van Holtz-Restaurants.
»Ihr möchtet essen?«, fragte er Lock.
»Ist das ein Problem?«
»Keineswegs.«
Er nahm einer Bedienung zwei Speisekarten aus der Hand und führte sie an einer extrem langen Schlange von Wartenden vorbei durch den überfüllten Speisesaal nach hinten. Sie wusste, sie war schlecht gekleidet, aber sollten sie im Hinterhof essen?
Anscheinend gehörte zum Vorzeigeladen der Van Holtzs mehr als ein Saal und eine Küche. Er besaß auch eine riesige Empfangshalle und mehrere Nebenräume im hinteren Teil.
Als sie an einem der größeren Räume vorbeikamen, blieb Lock abrupt stehen, hob den Kopf und schnupperte. »Waren meine Eltern hier?«
Ric starrte ihn lange an, bevor er endlich antwortete: »Ja. Vorhin. Zum Abendessen.«
»Meine Eltern sind hierher zum Essen gekommen? Warum?«
»Warum?«
»Ja. Warum? Es gibt ein Pfannkuchenhaus bei ihnen um die Ecke. Mehr brauchen sie normalerweise nicht.«
»Ähm … deinem Vater war nach … Romantik.«
»Was?«
»Frühlingsgefühle wäre vielleicht ein besseres Wort.«
»Okay, das reicht. Mehr muss ich nicht wissen.«
»Wenn du meinst.«
»Ja, ich meine. Ich muss nichts über die ›Frühlingsgefühle‹ meine Vaters wissen.«
Mit einem Achselzucken führte Ric sie in ein kleineres Separee mit einem kleinen Tisch und zwei Stühlen. Alles war in dunklen Rot- und Brauntönen dekoriert, und die Möbel waren aus dunklem Holz.
»Ist das in Ordnung?«, fragte Ric.
»Perfekt.«
Lock zog ihren Stuhl vor, und Gwen starrte darauf. »Was tust du da?«
»Würdest du dich bitte setzen?« Sie tat es, denn er knurrte sie an, dann nahm er selbst Platz.
Ric reichte ihnen die Speisekarten. »Sucht euch aus, was ihr wollt. Euer Kellner wird gleich bei euch sein.« Er wollte gerade gehen, sagte dann aber: »Oh. Wein?«
Lock und Gwen sahen sich an und schüttelten gleichzeitig die Köpfe.
»Okay. Lass mich raten.« Ric musterte Gwen, bevor er vorschlug: »Sprite?«
Sie grinste. Und zuckte mit den Achseln.
Ohne Lock anzusehen, sagte er: »Ein großes Glas Milch?«
»Mehrere.«
Kopfschüttelnd ging Ric hinaus. »Ein preisgekrönter Weinkeller, und du willst Milch. Banause!«
Die Tür ging zu, und Gwen sagte: »Wie ist Rics voller Name?«
»Ulrich.«
Süß. »Und der Nachname?«
»Van Holtz.«
Das hatte sie sich gedacht! Eine der reichsten und mächtigsten Meuten der Welt, und Lock war der beste Freund von einem aus der direkten Blutlinie. »Und dir ist nie in den Sinn gekommen, mir das zu erzählen?«
Lock sah sie an. »Dir was zu erzählen?«
Und sie hatte das unbestimmte Gefühl, er hatte wirklich keine Ahnung, was sie meinte.
Obwohl Lock das Gefühl nicht loswurde, dass Ric etwas vor ihm verbarg, würde ihm dieser Abend immer als der beste, den er je in einem Van-Holtz-Restaurant gehabt hatte, in Erinnerung bleiben. Vielleicht machte ihn Gwens Anwesenheit tatsächlich zum besten Abend überall . Und aller Zeiten.
Er brauchte nicht lange, um aus ihr herauszuquetschen, was sie so aufgebracht hatte, und noch weniger Zeit, um sie dazu zu bringen, zu lächeln und nicht weiter darüber nachzudenken. Er hatte Verständnis für ihren Frust mit ihrer Familie. Sogar mehr, als ihr klar war. Er wusste auch, dass sie mutiger war als er, denn sie hatte den Absprung gewagt, während er immer noch daran arbeitete, genug Mut und Bares zusammenzubringen.
Doch statt weiter über ihren Frust nachzugrübeln, konzentrierten sie ihr Gespräch mehr auf ihre Kindheit, erzählten sich Geschichten, wie es gewesen war, in Jersey und Philly aufzuwachsen. Über seine Zeit als Türsteher in einer der vielen Bars am Strand von Jersey und ihre frühen Tage, als sie die Rohre in ihrer Schule auseinandergenommen hatte, um zu sehen, wie sie funktionierten.
Sie hatten keine Ahnung, wie spät es war, bis Ric schließlich den Kopf hereinstreckte. »Tut mir leid, Leute, aber wir schließen.« Da wusste Lock, sie waren die Letzten hier; vorher hätte Rick ihn nicht rausgeworfen.
Also brachte er Gwen zurück zu ihrem Hotel, und sie standen in der kühlen Nacht draußen; im Hotel war immer noch Geschäftigkeit, selbst zu dieser späten Stunde.
»Willst du noch reinkommen und etwas trinken?«, bot sie leise an.
»Nein. Nein. Nein, nein, nein, nein. Nein.«
Gwen starrte ihn an. »Ein Nein hätte auch gereicht.«
»Diese Neins waren nicht für dich. Sie waren für mich. Ich habe sie nur laut ausgesprochen.«
Lächelnd, die Hände in den
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