Lions - Wilde Begierde (German Edition)
Schublade stecken konnte.
»Hey, Schönheit!«, rief ein kleiner Scheißkerl, der mit seinen Freunden an der Ecke stand, hinter ihr her. »Wo willst du hin? Brauchst du Gesellschaft?«
Streitlustig blieb Gwen stehen und drehte sich zu ihnen um. »Was willst du? Was hast du zu sagen? Was glaubst du, wer du bist, kleiner Mann?«
Der Vollmensch schnaubte höhnisch, er schien bereit zu sein, ihr den Kampf zu liefern, den sie brauchte, doch dann wich er zurück, und seine Freunde entfernten sich eilig von ihm. Als sie die Straße entlangrannten und Gwen sich fragte, was jetzt los war, hielten plötzlich starke Hände sie fest und wirbelten sie herum.
Lock packte ihre Jeansjacke mit beiden Händen und beugte sich vor, sodass sie sich zurücklehnen musste, bis sie fast nach hinten überkippte.
»Ich will, dass du mir gut zuhörst, denn ich habe mich noch nie gerne wiederholt. Erstens: komm nicht her, lad deinen Scheiß vor meiner Tür ab und geh dann wieder, bevor du mir auch nur die Chance gegeben hast, herauszufinden, was du mir zu sagen versuchst. Zweitens: geh niemals auch nur eine Sekunde lang davon aus, dass meine Satzpausen irgendetwas zu sagen haben. Ich bin ein Denker, O’Neill. Denker machen Pausen. Und drittens hast du absolut recht, dass ich Sex mit dir will, aber ich will verdammt sein, wenn ich mich von dir vögeln lasse, nur weil du angepisst bist und mit demjenigen abrechnen willst, auf den du sauer bist. Wenn ich mit dir ins Bett gehe, dann weil wir beide gleichzeitig dasselbe wollen. Nicht, weil du glaubst, du kannst mich schikanieren. Hast du verstanden?«
»Hallo, Lachlan«, sagte ein älterer Mann, der mit einer Frau am Arm gemächlich vorbeispazierte. Das Paar schien ungefähr im selben Alter zu sein, und Gwen vermutete, dass sie verheiratet waren.
»Hallo, Mr Guzman. Mrs Guzman. Schöner Abend, nicht wahr?«
»Sehr schöner Abend. Sehr schön.«
Sie gingen weiter, scheinbar ohne zu merken, dass Lock dabei war, eine arme Katze mit seiner überwältigenden Wut einzuschüchtern.
»Ich warte immer noch auf meine Antwort, Mr Mittens.«
Gwen machte schmale Augen, aber sie hielt ihren Impuls im Zaum, ihn zu schlagen, und beschloss, stattdessen zu nicken.
»Gut.«
Er richtete sich auf, ließ aber Gwens Jacke nicht los, sodass er sie mit sich nach oben zog. Während er ihre Jacke zurechtzupfte, sagte er: »Besorgen wir uns etwas zu essen. Ich bin am Verhungern, und wir können im Restaurant reden. Ist das okay für dich?«
»Na ja …«
»Gut.« Mit einer Hand hielt er sie weiterhin an der Jacke fest, als er sie hinter sich her vom Gehweg in den Verkehr zog.
Lock stellte sich einem Taxi in den Weg, der Fahrer stieg auf die Bremse, und der Wagen hielt kaum ein paar Zentimeter vor ihm an. Lock ging zur hinteren Tür, öffnete sie und schob Gwen hinein.
»Einundfünfzigste und Fünfte«, sagte er.
Zitternd fädelte sich der erschrockene Fahrer wieder in den Verkehrsfluss ein, und Gwen fragte sich, ob es letztlich wirklich so eine schlechte Idee gewesen wäre, mit ihrer Mutter und ihrem Bruder zum Essen auszugehen.
»Okay, okay. Kann ich bitte eure Aufmerksamkeit haben?« Blayne Thorpe lächelte in den Raum voller Leute hinein, und Bobby Ray Smith – »Smitty« für fast alle, die nicht in Smithtown, Tennessee aufgewachsen oder durch Blutsverwandtschaft oder Meutenzugehörigkeit mit ihm verbunden waren – fragte sich wieder einmal, was er hier sollte. »Super. Ich wollte euch allen danken, dass ihr heute Abend so kurzfristig gekommen seid. Wie ihr wisst, sind wir alle an einem Projekt beteiligt: Codename Bär-Katze. Und die Sache scheint ganz gut zu laufen.«
Das Publikum applaudierte, und Smitty seufzte gelangweilt, was ihm unter dem Tisch einen Tritt von einem winzigen Wildhundfuß einbrachte.
Blayne deutete auf ein älteres Bärenpaar und sagte: »Die MacRyries sagen, das Wiedersehen sei besser gelaufen als erwartet und sie haben einen neuen Boiler zum Einkaufspreis bekommen!« Mehr Applaus, und Smitty überlegte, ob er den Kopf auf den Tisch knallen sollte, bis er ohnmächtig wurde. »Und obwohl das Spiel gestern für alle Beteiligten eine ziemliche Überraschung war, ist es gut gelaufen! Also danke an alle für ihre Hilfe und Mitarbeit. Davon abgesehen scheint es aber zwei unerwartete Hindernisse auf dem Weg zu unserem Ziel zu geben. Äh … das erste ist … äh … Danny, könntest du?«
Danny tippte auf seinem Laptop herum, und das Foto eines langhaarigen, Luftgitarre
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