Lions - Wilde Begierde (German Edition)
erzählt.« Dabei wussten sie beide, sie hatte es nicht erzählt. MacRyrie war auf ihrer Hochzeit gewesen, aber außer ihm noch dreihundert andere Leute. Wenn der Grizzly in einer besonderen Verbindung zu Jessie Ann stand, hatte keiner von beiden es erwähnt. »Sie war in seiner schwersten Zeit für ihn da. Als er frisch aus dem Militärdienst kam und sich nicht recht an das Leben als Zivilist gewöhnen konnte nach all den Jahren in der Einheit.« Smittys Nacken war plötzlich verspannt. Der Bär, von dem sie sprachen, war in der Einheit gewesen? In derselben Einheit, in der seine Cousine Dee-Ann gewesen war? Selbst Smittys rein aus Gestaltwandlern bestehendes SEAL s-Team hielt sich von den Mitgliedern der Einheit fern. Durch die Arbeitsanforderungen der Einheit waren sie … problematischer als andere.
Mehr als einmal war Smittys Team gerufen worden, um ein Mitglied der Einheit zu »erledigen«, das »ausgerastet« war. Es gehörte jedes Mal zu ihren schlimmsten Einsätzen. Nicht nur, weil es einer von ihnen war, sondern weil die Mitglieder der Einheit am schwersten aufzuspüren und zu töten waren. Und Gott bewahre, dass sie je hinter einem waren. Gott bewahre, dass man sich unvorbereitet von ihnen erwischen ließ.
Und es war typisch für Jessie Ann Ward, zu einem von ihnen hinüberzuschlendern und zu sagen: »Na, wie geht’s? Komm doch zu meiner Hochzeit, da sind lauter wehrlose Leute!«
Verdammt, diese Frau brachte ihn noch verfrüht ins Grab!
»Ich muss zugeben, ich hatte gehofft, dass sich etwas zwischen Lock und Jess entwickeln würde, aber … na ja … es ist nicht so gelaufen, was? Auch wenn ich denke, dass Lock offen dafür war. Natürlich ist sie jetzt mit dir zusammen, und ich bin mir sicher, ihr Herz gehört für immer dir, aber würden wir uns nicht alle ein bisschen besser fühlen, wenn wir Lock auch mit einem Mädchen zusammenbringen würden?«
Smitty musterte den Wolf von oben bis unten. Typisch Van Holtz. Nicht viel Muskelkraft, aber gerissen.
»Du glattzüngiger Huren-…«
»Problem!«, kreischte Adelle, die in den Raum gerannt kam. »Mary hat den Müll rausgebracht und sagt, sie hätte Lock und eine Frau, die klingt wie Gwen, hierherkommen sehen!«
Die Hunde zerstreuten sich innerhalb von Sekunden. Genau wie die Katzen waren sie gut darin. Aber eine Wildhündin würde nicht gehen, solange sie Smitty nicht dazu gebracht hatte, sich zu rühren. Und er war nicht in der Stimmung, sich zu rühren.
»Smitty, bitte!«, flehte sie, hielt ihn an der Lederjacke fest und versuchte, ihn von seinem Stuhl hochzuziehen.
»Glaub nicht, dass ich bereit bin zu gehen. Du hast mir ein Steak versprochen, und ich warte immer noch darauf.«
»Er muss hier raus!« knurrte Van Holtz.
»Ich tu ja mein Bestes«, sagte Jessie. »Aber er ist schlecht drauf.«
»Ihr wisst schon, dass ich noch im Raum bin?«
Das ältere Bärenpaar räusperte sich. »Äh … und wir sind ein bisschen zu alt und grobknochig, um wegzurennen«, erklärte die Bärin freundlich.
»Okay, okay.« Van Holtz überlegte kurz. »Dann machen wir es so: Adelle, bitte bring Herr und Frau Doktor MacRyrie durch den Seitenausgang.« Adelle nickte und zeigte dem älteren Paar den Weg nach draußen, während Van Holtz sich auf Smitty konzentrierte. »Und was willst du, Smith?«
»Weltfrieden?«
»Bobby Ray!«
Er sah Jessie nicht einmal an, zu sehr auf den hinterhältigen Wolf vor sich konzentriert.
»Wie wäre es mit Informationen?«, bot Van Holtz an.
»Welche Informationen kannst du mir wohl geben?«
Der Wolf beugte sich vor, und was er ihm ins Ohr flüsterte, brachte Smitty dazu, sich am ganzen Körper zu versteifen und ihn finster anzusehen. »Du lügst.«
»Das muss ich nicht.«
Smitty stand auf und stürmte aus dem Saal; Jessie folgte ihm und versuchte verzweifelt, Schritt zu halten.
Gwen sah sich in dem Restaurant um und schaute noch einmal an ihren Kleidern hinab.
»Wir gehen wieder«, flüsterte sie.
»Warum?«
»Erstens … Ich habe immer noch meine Arbeitsklamotten an. Und zweitens gibt es keinen Grund, dass du für ein lausiges Steak so viel Geld ausgibst.«
»Es gibt keine lausigen Steaks bei Van Holtz.« Gwen blinzelte überrascht, als der Wolf, den sie vom Vorabend kannte, neben ihr erschien und sich niederbeugte, um sie auf die Wange zu küssen. »Hallo schon wieder, Gwen.«
»Äh … hi.«
Gwen konnte es sich nicht verkneifen, ihn anzustarren. Er trug einen Kochkittel und ein dunkelgrünes Tuch um die Stirn. Soviel
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