Lisa Kleypas
hatte«,
meinte er und schmunzelte. »Du hast mir nicht das ganze Rezept für den Auflauf
verraten, oder?«
»Alles –
bis auf eine Geheimzutat.«
»Und die
wäre?«
»Verrat ich
dir erst, wenn du mir sagst, was die Geheimzutat in deinem Kaffee ist.«
Er lachte
leise in sich hinein. »Du zuerst.«
»Ich gebe
ein paar Tropfen Trüffelöl an die Soße. Und jetzt sagst du mir, was du in den
Kaffee tust.«
»Einen
Hauch Ahornsirup.« Er griff nach ihrer Hand und strich ihr mit dem Daumen
über die Knöchel. Eine beiläufige Berührung nur, aber sie ließ sie erschauern.
Glücklich und verzweifelt zugleich gestand sie sich innerlich ein, dass sie
für eine Frau, die entschlossen war, sich nicht auf einen Mann einzulassen, in
letzter Zeit sehr viele fragwürdige Entscheidungen getroffen hatte.
Was hatte
Elizabeth noch gesagt? Wenn es sich nicht mehr anfühlt wie ein Flirt, dann
wird es ein Problem. Maggie konnte nicht länger die Augen davor verschließen,
dass sie über einen Flirt hinaus waren. Ihre Beziehung ging schon sehr viel
tiefer. Wenn sie es zuließ, konnte sie diesen Mann lieben. Tief,
leidenschaftlich und über alles.
Er war die
Falle, in die sie keinesfalls tappen wollte. Das hatte sie sich felsenfest
vorgenommen.
»Ich muss
gehen«, flüsterte sie.
»Nein,
bleib noch.« Mark schaute ihr in die Augen, und was immer er darin
entdeckte, ließ ihn die Hand heben und ganz sanft ihre Wange streicheln. »Was
ist los?«, fragte er leise.
Maggie
schüttelte den Kopf, lächelte gezwungen und löste sich aus seinen Armen, obwohl
ihr ganzer Körper sich dagegen auflehnte, die Wärme und die Geborgenheit, die
Mark ihr bot, aufzugeben. Sie ging hinüber zu Holly, die immer noch tief und
fest schlief, und beugte sich über sie, um ihr einen Kuss zu geben.
»Du willst
nach Hause?«, fragte Sam und erhob sich aus seinem Sessel.
»Bleib
ruhig sitzen«, wehrte Maggie ab, aber Sam trat trotzdem zu ihr und zog sie
in eine brüderliche Umarmung.
»Weißt
du«, meinte er gönnerhaft, »wenn du das Interesse an meinem Bruder
verlierst, bin ich eine erfrischende Alternative.«
Maggie
schüttelte lachend den Kopf.
Mark begleitete Maggie nach draußen. Er
war erfüllt von Verlangen, Zuneigung und Mitgefühl, aber in diese Gefühle
mischte sich auch ein nicht ganz geringer Anteil Frustration. Er verstand, in
welchem Konflikt sie sich befand, und
das vermutlich besser, als sie glaubte. Und er sah sich gezwungen, sie
vorsichtig zu etwas zu drängen, zu dem sie noch nicht bereit war. Und zwar,
weil sie sich vorgenommen hatte, nie dazu bereit zu sein. Wenn es nur darum
gegangen wäre, Geduld aufzubringen – könnte er der ausdauerndste Mann der Welt
sein. Aber Geduld allein reichte nicht, von alleine würde sie ihre Ängste kaum
überwinden.
Als sie die
vordere Veranda erreichten, blieb er stehen. Er wollte noch ein, zwei Minuten
mit ihr reden, bevor sie in den eisigen Wind hinaustraten.
»Arbeitest
du morgen im Laden?«, fragte er.
Maggie
nickte und wich dabei seinem Blick aus. »Bis Weihnachten werden wir alle Hände
voll zu tun haben.«
»Wollen wir
diese Woche einen Abend zusammen essen gehen?«
Mit dieser
Frage erreichte er endlich, dass sie ihn anschaute. Ihr Blick war weich, die
Augen dunkel und ihre Mundwinkel wehmütig nach unten gezogen. »Mark, ich
...« Sie unterbrach sich, schluckte und sah so kläglich aus, dass er
instinktiv die Hände nach ihr ausstreckte. Sie erstarrte und verschränkte die
Arme vor der Brust, um Abstand zu ihm zu schaffen, aber er drückte sie
trotzdem an sich. Ihr Atem bildete weiße Wölkchen, die sich mit seinen
vermischten. »Warum darf Sam dich in die Arme nehmen«, fragte Mark
flüsternd, »und ich nicht?«
»Das ist
nicht dasselbe«, stieß sie mühsam hervor.
Mark legte seine Stirn an ihre.
»Weil du mich begehrst«, flüsterte er.
Maggie
widersprach nicht.
Eine ganze
Weile standen sie so da. Dann löste sie sich aus ihrer angespannten Haltung und
schlang ihre Arme um ihn. »Ich bin nicht die Frau, die du brauchst«, murmelte sie
an seiner Brust. »Du brauchst eine Frau, die sich an dich und Holly binden
kann. Eine Frau, die Teil deiner Familie werden kann.«
»Nach dem,
was du heute getan hast, würde ich sagen: Das ist eine perfekte Beschreibung
deiner Person.«
»Ich habe
dir widersprüchliche Signale gesendet. Ich weiß. Es tut mir leid.« Maggie
seufzte. Dann fuhr sie kleinlaut fort: »Anscheinend stellst du eine zu große
Versuchung für mich dar.«
»Du
solltest
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