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Lisa Kleypas

Lisa Kleypas

Titel: Lisa Kleypas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Winterwunder von Friday Harbor
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schlank und elegant, nicht so muskulös wie Mark,
und seine Kleidung – Poloshirt, Kakihose wirkte leger, aber teuer.
    »Hallo«,
begrüßte er Maggie. »Wer ist das, Holly?«
    »Das ist Maggie.«
    »Oh, lassen
Sie sich bitte nicht stören«, sagte Maggie hastig, als er die
Bohrmaschine beiseitelegte und Anstalten machte, aufzustehen. »Offensichtlich
sind Sie ge rade ... sehr beschäftigt. Darf ich fragen, was passiert
ist?«
    »Sam hat
das Essen in den Backofen gestellt und aus Versehen den Knopf für die
Selbstreinigung gedrückt statt für die Temperaturregelung. Der Backofen hat
sich automatisch verriegelt, und alles darin ist verbrannt. Sie wollten es
rausholen, haben aber die Tür nicht mehr aufgekriegt.«
    »Normalerweise
geht die Verriegelung auf, wenn die Temperatur unter 250 Grad fällt.«
    Alex
schüttelte den Kopf. »Der Ofen ist inzwischen abgekühlt, aber die Tür geht
trotzdem nicht auf. Der Backofen ist ganz neu, und er wurde zum ersten Mal auf
Selbstreinigung gestellt. Offenbar ist der Verriegelungsmechanismus nicht in
Ordnung. Also muss ich ihn auseinandernehmen.«
    Bevor
Maggie weitere Fragen stellen konnte, gab es draußen vor der Hintertür einen
Lichtblitz, eine Stichflamme, einen Knall und eine dicke Qualmwolke. Erschrocken
schob sie Holly hinter sich, duckte sich und schnappte nach Luft. »Mein Gott,
was war das?«
    Alex
starrte die Hintertür an. Sein Gesicht verriet keine Regung. »Ich schätze, das
war der Truthahn.«

Kapitel 12
    Die Hintertür flog auf. Eine große, in
eine Qualmwolke
gehüllte Gestalt trat ein. Es war Mark, mit
Schutzbrille und gewaltigen Schutzhandschuhen, die ihm bis an die Ellenbogen
reichten. Er ging zur Spüle, öffnete den Unterschrank und holte einen Feuerlöscher
heraus.
    »Was ist
passiert?«, fragte Alex.
    »Der
Truthahn ist explodiert, als wir ihn in die Fritteuse gelegt haben.«
    »Habt ihr
ihn nicht vorher auftauen lassen?«
    »Wir haben
ihn seit zwei Tagen im Kühlschrank auftauen lassen«, gab Mark
zornig zurück, wobei er die Zeitangabe besonders betonte. Dann entdeckte er
Maggie und erstarrte. »Was machst du denn hier?«
    »Ist doch
egal. Geht es Sam gut?«
    »Im
Augenblick ja, aber das ändert sich, wenn ich ihn in die Finger kriege.«
    Draußen
schoss eine weitere Stichflamme in die Höhe, begleitet von klangvollen Flüchen.
    »Nun geh
schon und lösch den Vogel! «, schlug Alex vor.
    Mark warf
ihm einen finsteren Blick zu. »Meinst du damit Sam oder den Truthahn?« Er
verschwand nach draußen und zog die Tür hinter sich zu.
    Maggie fand
als Erste die Sprache wieder. »Wenn man für die Zubereitung von Essen schon
Schutzkleidung braucht ...«
    »Ich
weiß.« Alex rieb sich die Augen. Er sah so aus, als hätte er schon lange
nicht mehr vernünftig geschlafen.
    Ein Blick
auf die Wanduhr ließ Maggie erkennen, dass sie gerade noch rechtzeitig zur
Fähre käme, wenn sie sich sofort auf den Weg machen würde.
    Sie dachte
an das Thanksgiving-Fest im Haus ihrer Eltern: die unzähligen Kinder, die
überfüllte Küche, ihre Geschwister, Schwager und Schwägerinnen, die alle eifrig
dabei waren, Gemüse zu putzen, klein zu schneiden und Zutaten zu mixen. Dann an
das lange gemütliche Festmahl und das ihr nur allzu vertraute Gefühl, mitten
unter vielen Menschen allein zu sein.
    Sie wurde
dort nicht gebraucht. Hier hingegen konnte sie sich ausgesprochen nützlich
machen. Sie schaute auf Holly hinab, die sich an sie gelehnt hatte, und
streichelte ihr beruhigend den Rücken.
    »Alex«,
fragte sie, »wird der Ofen heute irgendwann wieder funktionstüchtig sein?«
    »Geben Sie
mir eine halbe Stunde«, antwortete er.
    Maggie trat
an den Kühlschrank, öffnete ihn und sah, dass er gut gefüllt war: Eier, Milch,
Butter und frisches Gemüse. Die Speisekammer war ebenfalls reich bestückt. Bis
auf den Truthahn war offenbar alles da, was man für ein Thanksgiving-Essen
brauchte. Die Männer wussten nur nicht, was sie damit anfangen sollten.
    »Holly,
Schätzchen«, sagte sie, »zieh dir eine Jacke an. Du kommst mit mir.«
    »Wohin
gehen wir?«
    »Einkaufen.«
    Das Kind
hüpfte davon, um sich eine Jacke zu holen, und Maggie wandte sich an Alex: »Ich
bringe sie bald zurück.«
    »Kann sein,
dass ich dann nicht mehr da bin«, erwiderte er. »Sobald ich das hier in
Ordnung gebracht habe, fahre ich wieder nach Hause.«
    »Um
Thanksgiving mit Ihrer Frau zu feiern?«
    »Nein.
Meine Frau ist in San Diego bei ihren Eltern. Wir lassen uns scheiden. Ich habe
vor, heute so lange

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