Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)
Schwert hier im Haus bei Familie Lindner befindet. Und mit dem Schwert die Herrscherin!
Aus diesem Grund bewegte sich Nympfjet nun häufiger zwischen den dreien im Haus und trieb besonders gerne mit Lisas Tochter zwischendurch ihren Schabernack. Nympfjet fand an diesen kleinen Spielchen großes Vergnügen. Es bereitete ihr wahre Freude, der Tochter des Hauses einige erzieherische Maßregeln und Tischmanieren zu lehren. Und mit einer kleinen Prise Magie ist manches einfacher. Wenn es nach der kleinen Hexe ginge, dann wäre durchaus eine strengere Hand von Vorteil, da Maxima noch eine Spur lebendiger ist wie Lisa damals in dem Alter. Verschiedene Regeln haben auch ihrer Mutter nicht geschadet, sondern haben sie nur gestärkt und weise gemacht.
Nympfjet stand mit einem Lächeln in der Küchentür und beobachtete Maxima genau. Das Mädchen war allein, und Nympfjet vertrat die Meinung, dass ihr zum Frühstück etwas Gesellschaft guttun würde. Die kleine Hexe setzte sich, natürlich unsichtbar, mit an den Frühstückstisch, an dem Maxima den Unterrichtsstoff für die nächsten Stunden konzentriert durchging.
Mit dem Buch vor der Nase schleppte sie Müsli, ein Schälchen und ihre Milch an den Tisch. Leise lesend ging sie an den Schrank zurück und griff, ohne hinzusehen, nach der Zuckerdose und holte sich einen Löffel aus der Schublade. Nur mit Buchstaben vor den Augen ging sie zurück an den Tisch, um zu frühstücken. Maxima führte wie jeden Morgen die Handgriffe schon fast wie im Schlaf aus. Es war ein Ritual geworden, alles passte. Sie nahm ihre Müslitüte und schüttete nach Gefühl etwas in ihre Schale. Danach die Milchtüte. Sie goss die weiße Flüssigkeit in die Schale über das Müsli, dachte sie zumindest bis zu diesem Zeitpunkt. Denn ein Plätschern ließ sie dann doch endlich von ihrem Buch aufschauen.
„Oh nein. Wie kann das denn sein?“ Die Milch, die sie großzügig in die Schale gießen wollte, lief nun über die ganze Tischplatte und tropfte an verschiedenen Stellen auf den Fußboden. „So ein Mist.“ Sie vergewisserte sich noch einmal genau, ob sie wirklich allein in der Küche war. Es befand sich jedoch niemand mit ihr in der Küche, der ihr einen Streich hätte spielen können. Mürrisch nahm sie ein Küchentuch, um das Malheur zu beseitigen, als ihr Blick wieder auf den Tisch fiel, den sie widerwillig säuberte: Ihre Müslischale stand nicht mehr dort. Sie richtete sich auf und glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Verwundert sah sie, wie ihre Müslischale vom Tisch wieder zurück auf die Arbeitsplatte wanderte. „Bin ich über Nacht alt und senil geworden? Ich glaub’s ja nicht. Ich weiß doch ganz genau, dass ich alles auf den Tisch gestellt habe!“ Sie stemmte ihre Fäuste in die Hüften und ärgerte sich maßlos über sich selbst.
Nympfjet stellte sich knapp hinter das Mädchen und flüsterte: „Ein weiser Mann namens Johann Wolfgang von Goethe sagte einst: Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muss die Gegend verlassen, wo sie gelten!“
Maxima fasste sich an den Kopf und stöhnte. „Ich glaube, ich werde krank. Ich muss wieder ins Bett.“
„Nein, krank wirst du nicht. Es ist nur, essen und lesen verbindet man nicht. Der weise Goethe sagte nämlich auch: Es ist ein großer Unterschied, ob ich lese zum Genuss und Belebung oder zur Erkenntnis und Belehrung. Vor lehrreichen Worten sollte man mehr Respekt zeigen!“
Maxima wandte sich auf dem Absatz um und lief schreiend aus der von Geistern befallenen Küche. Sie stürzte, als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her, die Treppe zu ihrem Zimmer hoch. Wie ein Wirbelwind warf sie mit einem lauten Knall die Tür ins Schloss und versteckte sich unter ihrer schützenden Bettdecke.
Lisa wurde aufgeschreckt und rannte verwundert ihrer Tochter nach. „Was ist Mia? Stehen deine Haare wieder ab?“
„Nein, Mama. Viel schlimmer. Heute höre ich eine Stimme…!“, schrie sie panisch unter ihrer Bettdecke hervor, unter der sie dann auch den halben Tag verbrachte.
F edora-Astarte orderte ihre engsten Schattenweiber wieder mal auf die Spitze des Wurmberges. Es war Mitternacht. Der Vollmond stand dicht am Berg und beleuchtete den Hexen ihren Flug über die Baumspitzen. Die Hexen, bis auf Isis, waren entzückt, als sie diefestliche Wärme auf dem Berg erblickten. Es roch stark nach Schwefel, und dämonische Zigeuner, die der Satan aus der Hölle zur Unterhaltung mitbrachte, spielten auf ihren verhexten Violinen und tanzten um das
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