Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition)

Titel: Lisa und das magische Schwert: Malum Saga non habet misericordiam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellie Engel
Vom Netzwerk:
der Bode verloren haben, den Brokk zur besonderen Aufbewahrung um den Hals trug. Wohlweislich verschwiegen sie vorerst, dass sich Siniths Unterbewusstsein zu einer guten und einer schlechten Seite geteilt hat.
    Nympfjet hörte aufmerksam zu. Sie erfuhr nun, dass der Zyklopenwald Hilfe benötigte.
    „Der Zahn der Treue“, wisperte sie überlegend. „Genau, das ist es“, sagte sie zu sich selbst und hörte dem kleinen Mann nicht mehr zu, der gerade davon erzählte, wie er in das Horn der Taubheit blies und daraufhin die Hexen unkoordiniert umherstürzten. „Ich muss ihn finden. Der Zahn ist es, der mich ruft!“
    Sie stand von ihrem Sessel auf und ging ohne ein Wort an den Zwergen nachdenklich vorbei. Frowin, Ida und die dicke Berta sahen sich zuerst fragend an, zuckten die Schultern und überlegten, ob sie ihr folgen sollten, entschieden sich aber dafür, unwissend zurückzubleiben.
    Brokk, der sich in seinem eifrigen Redefluss ungezogen unterbrochen fühlte, zeigte mit seinem kleinen Zeigefinger hinter Nympfjet her und meinte verblüfft zu den verdutzten anderen: „Wie kommt sie darauf, dass der Zahn der Treue im Haus ist …?“
    Sie schwiegen achselzuckend dazu, da sie nicht einmal wussten, was der Zahn der Treue überhaupt ist.

    F edora stand mit dem Rücken zu einem Spiegel und begutachtete ihre Wunde, die nun von innen nach außen mühsam zuheilte. Sie war sauer, dass der Fluch ein Brandmal auf ihrem Rücken hinterlässt, das ewig an die Hexe Nympfjet erinnern wird.
    „Nur so lange wird es ein Schandmal für mich sein, wie du deinen Atem in den Harz hauchst. Wenn dieser zum Stillstand kommt, dann wird diese Narbe eine Trophäe für mich darstellen.“
    Die Oberhexe verfiel in Selbstgespräche, als sie von dem Wohlgeruch, der den Meister ständig begleitet, eingewickelt wurde. „Luzifer, wie lange beobachtest du mich schon!“ Mit einer Drehung zu ihm hin verwandelte sie sich in eine bezaubernde anmutige Schönheit mit langen, glänzenden, schwarzen Haaren. Nur ihren Augen sah man die tief sitzende Schlechtigkeit noch an, die in ihrer Seele wohnte. Die Iris wurde umrandet von einem stechenden goldenen Braun, was das Gefährliche an dieser Frau noch unterstrich. Es gab niemanden im ganzen Harz, der auch nur annähernd so eine Augenfarbe hatte.
    Sie tänzelte barfuß und mit schwingenden festen Hüften auf den Herrscher der Unterwelt zu. Der Teufel zeigte wohlwollend seine spitzen Zähne und riss das Weib zu sich heran. „Wer hat dich so verletzt, Fedora?“ Mit seinen schwarzen, langen Nägeln und roten Händen zeichnete er die Wunde auf ihrem nackten Rücken nach.
    Fedora sah jetzt ihre Zeit gekommen, den Satan auf ihre Seite zu locken. „Ich wollte dir das nicht sagen, Meister!“ Mit einer Mimik aus Scheinheiligkeit und Bestürzung, die sie in ihr Gesicht rief, um eine Hexe bei Luziferanzuschwärzen, legte sie noch gekonnt mit einer bedauerlichen Tonart eins drauf. „Die Wunde hat mir im Kampf eine abtrünnige Hexe zugefügt. Ich wollte sie davon überzeugen, dass sie es unter deiner Herrschaft besser hat als bei der, zu der sie sich gerade hingezogen fühlt! Bei meinem ehrlich gemeinten Versuch, ihre schwarze Seele für dich zu retten, hat sie mich angegriffen und verletzt.“ Dass Fedora bei ihrer theatralischen Aussage keine Tränen vergoss, darüber war selbst sie erstaunt.
    So nach und nach entwickelte sich bei dem Fürsten der Unterwelt brodelnder Zorn, der ihn mit dampfendem und kochendem Schwefel umhüllte. „Wer wagt es, die Hand gegen die Schwesternschaft zu erheben? Habe ich nicht selbst die Verfassung geschrieben, dass eine Abtrünnige das ewige Feuer erleiden muss?“
    Fedora stand hinter dem aufbrausenden Meister und massierte ihm seine verspannten Muskeln. Ihre Augen funkelten und glimmten leuchtend gelb auf, als sie erkannte, dass sie ihm jetzt, genau zu diesem Zeitpunkt, den Namen der feindlichen Hexe nennen konnte. „Ich mag dir gar nicht ihren Namen nennen, Meister“, heuchelte sie arglistig in sein Ohr. „Aber ich habe alles getan, um sie wieder auf deine Wege zu führen, Meister. Doch ohne Erfolg. Bitte bestrafe mich nicht!“
    Der Teufel fühlte sich geschmeichelt, dass Fedora seine Hand fürchtete. „Wer ist die Hexe, die sich willentlich gegen uns stellt?“
    Fedora ließ das Wörtchen uns genüsslich auf ihrer gespaltenen Schlangenzunge zergehen und ließ sich auf den Schoß des Teufels ziehen. Sie vibrierte innerlich beiihrem Schachzug gegen die verhasste Hexe. Die

Weitere Kostenlose Bücher