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Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Titel: Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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ab, faltete dann sorgfältig das Tuch zusammen und wusch ihr blasses Gesicht.
    »Ich bin da, Ash. Alles wird gut«, murmelte er, als sie völlig entkräftet ihren Kopf an seine Brust lehnte.
    Die Eifersucht begann in mir zu wüten wie ein Tornado, obwohl ich wusste, dass es ihr schlecht ging. Ich hielt es kaum aus, ihm bei seinem liebevollen Beschützer-Getue zuzusehen. Ich trat einen Schritt nach vorn und fragte: »Ash, bist du okay?«
    Sawyers Kopf fuhr nach oben, aber ich sah ihm nicht in die Augen. Ashton stieß einen Seufzer aus. »Ich hab wieder mal Migräne … Zu viel Sonne erwischt, aber Beau ist schon mit dem Auto zur nächsten Apotheke unterwegs, um mir Schmerzmittel zu besorgen.«
    »Kann ich irgendwas für dich tun?«, fragte ich.
    »Ich pass auf sie auf, Lana. Du kannst zum Zelt gehen.« Sawyers gebieterischer Ton war wie Salz auf meiner Wunde. Das hier musste ich mir wirklich nicht geben. Ashton litt, aber sie war in guten Händen. Oh ja, die Vincent-Jungen kümmerten sich rührend um sie.
    »Okay«, würgte ich heraus und ging zum Zelt. Als ich davorstand, gefiel mir die Idee, dort hineinzukriechen, überhaupt nicht mehr. Das Zelt steckte voller Erinnerungen an die letzte Nacht. Ich musste sie vergessen. Mein Leben war ohnehin völlig außer Kontrolle, da brauchte ich nicht auch noch Sawyer Vincents Hilfe, mein Herz endgültig zu brechen. Nein, danke. Mein Dad kriegte das schon ganz gut alleine hin. Es gab in meinem Leben zwei Männer, die ich liebte, und ich war für keinen von beiden gut genug. Würde nie ihre erste Wahl sein.
    Eine neue Träne lief meine Wange hinab. Ehe mich irgendwer beim Heulen erwischte, öffnete ich das Zelt und kroch nun doch hinein. Ich zerrte meinen Schlafsack so weit wie möglich weg von Sawyers, kugelte mich zusammen und schluchzte. Weil mein Dad mich nicht wollte. Weil sich meine Collegeträume in Luft aufgelöst hatten. Und weil ich naive Kuh ernsthaft gehofft hatte, dass Sawyer sich in mich verlieben könnte.
    Irgendwann wachte ich auf und linste hinüber zu Sawyer. Der lag in seinen Schlafsack gekuschelt neben mir und schlief tief und fest. Na super. Der Schmerz hingegen, den er mir letzte Nacht zugefügt hatte, war putzmunter und kein bisschen weniger geworden. Ich griff nach meinen Sachen und krabbelte leise aus dem Zelt. Wenn er aufwachte, wollte ich nicht hier sein.
    »Na, du bist ja früh auf.« Jake kniete sich neben das Feuer und legte ein paar neue Scheite nach.
    Verlegen fuhr ich mir mit der Hand durchs Haar und nickte.
    »Ich habe Kaffee, magst du welchen?«, fragte Jake und hob wie zum Beweis eine Tasse hoch.
    »Wow, wie hast du das hingekriegt?« Ich konnte den tröstlichen Kaffeeduft schon riechen.
    »Hab einen Kaffeekocher mitgebracht. Und oben im Waschhaus gibt’s ja Strom.« Er goß mir ein wenig Kaffee in einen Styroporbecher. »Du musst ihn leider schwarz trinken. Ich habe keine Kaffeesahne und auch keinen Zucker«, fügte er hinzu und hielt mir den Becher hin.
    »Ich trinke ihn sowieso am liebsten schwarz«, antwortete ich und nahm einen tiefen Schluck.
    Jake hob die Augenbrauen. »Ehrlich? Das finde ich irgendwie scharf!«
    Ich verdrehte die Augen und brach Richtung Waschhaus auf, um mich anzuziehen.
    »Was? Kriege ich nicht mal ein Dankeschön?«
    Ich warf ihm über die Schulter hinweg einen Blick zu.
    »Na dann: Vielen herzlichen Dank!«
    Er grinste und schüttelte den Kopf. »Weißt du, das wird immer so laufen. Über Ash kommt der Typ nie hinweg. Sie wird immer die Frau seines Lebens bleiben.«
    Ich blieb kurz stehen und holte tief Luft, weil der Dolch, den er mir gerade in den Magen gerammt hatte, dummerweise unglaublich wehtat.
    »Ich will dich nicht verletzen. Bin bloß ehrlich und sage dir, was ich denke. Du vergeudest deine Zeit.«
    Ich nickte knapp und zwang mich weiterzulaufen. Bloß weg hier. Keine schmerzhaften Erkenntnisse mehr, bitte. Davon hatte ich in den letzten zwölf Stunden viel zu viele serviert bekommen.

N a großartig, das hatte ich wirklich komplett versaut. Gegen alte Gewohnheiten war man einfach machtlos, und mein Bedürfnis, Ashton zu helfen und zu beschützen, war ein sehr alter Mechanismus. Als Beau mich gestern Nacht gebeten hatte, mich um sie zu kümmern, während er weg war, hatte ein Blick in ihr fahles Gesicht genügt, um sofort Panik zu schieben. Ich musste derjenige sein, der ihre Schmerzen linderte. Ganz plötzlich wurde irgendein Schalter in mir umgelegt.
    Als Beau zurückgekommen war und sie sich in seine

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