Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
Haarsträhne, die sich aus ihrem Knoten gelöst hatte, hinters Ohr – »du bringst in mir etwas zum Schwingen, das Ashton nicht einmal berührt hat. Für dich empfinde ich etwas völlig Neues. Ich habe sie lange, lange geliebt, und ich kann es nicht ändern, dass ich immer noch für sie da sein will, wenn sie mich braucht. Aber wenn es das nächste Mal eine Wahl zu treffen gilt, wird sie auf dich fallen. Das verspreche ich dir.«
Lana musterte mich, als warte sie darauf, dass ich noch mehr sagte. Ich war mir nicht ganz sicher, was ich nun machen sollte.
»Es ist nicht leicht, immer nur die Zweitbeste zu sein«, fing sie an. »Bald werde ich zum Beispiel für meinen Vater erst an dritter Stelle kommen. Ich rutsche auf seiner Prioritätenliste immer weiter nach unten. Kann sein, dass das egoistisch klingt, aber ich will einfach mal jemanden haben, an den ich mich wenden kann. Das habe ich letzte Nacht bei dir versucht.« Sie schluckte. »Vielleicht denkst du ja, dass ich nach all der Zurückweisung, die ich schon erfahren habe, besser damit umgehen kann. Aber das macht es nicht wirklich einfacher. Es ist eher so, dass man extrem vorsichtig wird, weißt du? Man versucht, sich möglichst keine unberechtigten Hoffnungen mehr zu machen. Ach Mann, bei dir hatte ich welche, und es wird mir ziemlich schwerfallen, dir noch mal zu vertrauen. Das heißt ja nicht, dass wir uns diesen Sommer nicht mehr sehen können. Aber wir müssen echt mal einen Gang zurückschalten. Letzte Nacht sind wir ziemlich vorwärtsgeprescht …«
Sie verzieh mir. Ich konnte ihr Vertrauen wiedergewinnen. Sie hatte sich mir geöffnet, und ich war bereit. Ja, ich würde da sein, wenn sie mich brauchte.
»Einverstanden«, antwortete ich. Ich legte einen Finger unter ihr Kinn und neigte ihren Kopf nach hinten. »Und jetzt muss ich dich küssen.«
»Okay«, hauchte sie, als meine Lippen auf ihre trafen.
B eau hatte das Lager abgebaut und alles oben auf dem Suburban festgeschnallt, als wir schließlich zurückkamen. Er verkündete, dass Ashton ein ordentliches Bett brauchte und wir alle die Nacht in einem Hotel verbringen würden. Am nächsten Morgen ginge es dann zurück nach Grove. Keiner hatte etwas dagegen einzuwenden, wahrscheinlich hatten wir alle Lust auf ein bisschen Komfort. Ich zumindest hätte vor Erleichterung beinahe laut aufgeseufzt.
Ich bat Jake, sich vor zu Sawyer zu setzen, und nahm hinten neben Ashton Platz. Gerade war ich nicht bereit, noch mehr Versöhnungsgespräche zu führen. Ich hatte ihm zwar verziehen, war aber immer noch verletzt. Ashton hatte das sofort begriffen und meine Hand genommen, als ich neben sie rutschte. Es war eine sehr leise Fahrt.
Bald waren wir im nächsten irgendwie bezahlbaren Hotel angekommen, und die Jungs machten unsere Zimmer klar. Ich war mir nicht sicher, ob ich mir eines mit Sawyer teilen oder ein eigenes nehmen sollte. Wenn es nötig war, konnte ich mir auch allein eins leisten. Für meine Collegepläne musste ich ja jetzt kein Geld mehr zur Seite legen. Diese Hoffnung hatte mein Dad ohnehin schon platt gewalzt.
Ich saß mit den anderen Mädels in der Lobby und wartete. Ich war von unserem Tag in der Wildnis immer noch total verdreckt und lechzte nach einer Dusche. Außerdem war ich sowohl seelisch wie auch körperlich total erledigt.
Sawyer lief auf mich zu, seinen und meinen Rucksack über den Schultern. »Brauchst du irgendwas aus eurer Campingtasche?«
»Ähm, ja, ich glaube schon. Teilen wir uns ein Zimmer?«
Sawyer wirkte besorgt, als er sich mir näherte. »Ich dachte, bei uns wäre wieder alles in Ordnung? Du hast dich zwar nicht neben mich gesetzt, aber ich dachte, du willst dich um Ashton kümmern.« Er griff nach meiner Hand und verflocht seine Finger mit meinen. »Ich will dich bei mir haben.«
Ich atmete tief durch, nickte und zwang mich zu lächeln. Er beugte sich herunter und drückte einen Kuss auf meine Stirn. »Ich werde das hinkriegen, versprochen. Du wirst mir wieder vertrauen«, flüsterte er, ehe er sich aufrichtete, um mit mir zum Lift zu gehen.
Wir hatten es geschafft, alle Zimmer im selben Stockwerk zu bekommen. Sawyer schob die Schlüsselkarte in den Schlitz, und die Tür des Zimmers mit der Nummer 314 sprang auf. Mit einer schwungvollen Handbewegung bedeutete er mir, als Erste hineinzugehen. Wow, das war das größte Hotelzimmer, das ich je gesehen hatte. Aber schließlich hatte Sawyer auch darauf bestanden, dass wir im Mariott schliefen und nicht in der billigen
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