Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
Ahnung. Bei dem ist plötzlich die Sicherung durchgebrannt, nur weil ich eine Bemerkung über Lana gemacht habe … Als er das letzte Mal über sie gesprochen hat, war sie doch nichts weiter als eine schnelle Nummer oder so. Wusste ja nicht, dass er direkt sein Revier markieren muss«, gab Jake zurück und linste über meine Schulter hinweg meinen Bruder an. Ich ahnte, dass er auf Unterstützung hoffte, und das ging mir nur noch mehr auf den Keks.
»Da hat er recht, Bro. Über eine Woche hast du tatsächlich behauptet, Lana sei für dich nichts als ein netter Zeitvertreib. Solltest du deine Meinung geändert haben, dann solltest du es die anderen vielleicht wissen lassen.«
Ach, ich hasste es, wenn Beau voll ins Schwarze traf. Schließlich war doch er der Neandertaler und nicht ich – oder? Es stand ihm überhaupt nicht zu, recht zu haben! Ich riss mir das T-Shirt über den Kopf, schleuderte es auf den Felsboden und tauchte kopfüber ins Wasser. Ich musste in Lanas Nähe sein. Nur so konnte ich den Orkan in mir besänftigen.
B evor ich endgültig zusammenbrach, brauchte ich dringend eine Dusche. Puh, war ich erledigt. Wir hatten heute einen Mordsspaß gehabt, aber gleichzeitig konnte ich nach all der Hitze, dem Schwimmen und Wandern kaum mehr die Augen offen halten. Ich schloss mein Handy ans Ladegerät an und legte es auf das kleine Bord über dem Waschbecken, ehe ich mich frisch machte. Ash hatte gesagt, sie habe Kopfschmerzen, und hatte sich zurückgezogen. Kayla und Ash waren zu faul gewesen, noch einmal hoch zu den Waschhäusern zu laufen, was ich irgendwie eklig fand. Ihnen reiche der Wasserfall als Dusche, hatten sie verkündet. Brr!
Ich hatte auf dem Rückweg wie verrückt geschwitzt, und die beiden garantiert auch. Aber gut, das war nicht mein Bier. Wenn sie total verdreckt ins Bett gehen wollten, bitte schön. Es hatte jedenfalls meinen ganzen Mut erfordert, allein diesen mit Serienmördern, Schlangen und Bären gepflasterten Weg zum Waschhaus hochzugehen. Außerdem konnte ich es kaum erwarten, wieder bei Sawyer zu sein. Den ganzen Tag hatte ich gehofft, wir würden das, was wir da letzte Nacht begonnen hatten, heute fortsetzen … Ashton hatte einen Kommentar zu meinem dümmlichen Grinsen gemacht, und ich hatte eine sehr vage Antwort darauf gegeben, weshalb ich so neben der Spur war. Ach, wie auch immer. Ich war sicher, dass sie den Grund genau kannte.
Nach der erfrischenden Dusche rubbelte ich mich ab und zog mir – diesmal ohne BH – mein Tanktop und die pink gestreiften Boxershorts über, die ich mir als Schlafanzug mitgebracht hatte. Sawyer würde schon nicht merken, dass ich ohne Büstenhalter unterwegs war. Seine besitzergreifende Reaktion heute Morgen im Zelt hatte mich ganz schön überrascht. So was hatte ich noch nie erlebt. Vielleicht wäre die gesündere Reaktion gewesen, standhaft zu bleiben und ihm zu zeigen, dass ich meine eigenen Entscheidungen traf. Aber das hatte ich nicht gemacht. Weil ich begehrt werden wollte.
Ich griff nach meinem Handy und sah, dass ich ein paar Anrufe verpasst und neue Nachrichten bekommen hatte. Ich seufzte und scrollte mich durch die Liste. Mein Dad hatte zwei Mal angerufen, meine Mutter rekordverdächtige fünfzehn Mal. Gleichzeitig hatten beide mehrere SMS geschickt. Einen von beiden würde ich wohl zurückrufen müssen. Mit meiner Mom konnte das ewig dauern, und ich wollte dringend zurück ins Zelt. Also entschied ich mich für Dad und ließ es geduldig bei ihm läuten.
»Na endlich! Habt ihr da oben keinen Empfang? Ich hab dich mehrmals angerufen!«
»Hey, Daddy. Sorry, aber der Empfang ist hier in den Bergen richtig mies.«
»Na, ich bin froh, dass du dich meldest. Ich muss mit dir über die Hochzeit sprechen … Da gibt es nämlich eine Planänderung.«
»Okay –«
»Shandras Großmutter lebt an der Küste von South Carolina. Sie ist ziemlich wohlhabend und besitzt ein historisches Landgut. Sie hat es uns für die Hochzeit angeboten. Na, und jetzt, wo Shandra ihre Weihnachtshochzeit in New York nicht haben kann, findet sie, dass eine Hochzeit im Sommer besser an die Küste passt. Ich will, dass es für sie perfekt wird. Was ganz Besonderes, weißt du?« Er verstummte und wartete auf eine Antwort.
Ich schwieg.
»Hey, bist du noch dran?«
»Ja, Daddy, ich hör zu.«
»Oh, okay, gut! Na, jedenfalls wird der Spaß ein bisschen teurer als gedacht. Auch, weil ein paar Familienmitglieder, auf deren Anwesenheit ihre Großmutter besteht, extra
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